Friedrich Hebbel Zitate
- Seite 22 / 30 -
So eitel ist der Mensch, daß er sich sogar auf seine Leiden etwas einbildet. Schon die Bibel sagt: Wen der Herr lieb hat, den züchtigt er. Mit welchem Behagen erzählt nicht mancher eine Krankheit. Doch sind Wunden diejenigen Orden, denen man ihre Lächerlichkeit noch am ersten vergibt.
– Friedrich Hebbel
Wer die Menschen kennenlernen will, der studiere ihre Entschuldigungsgründe.
– Friedrich Hebbel
Wir leben in den Zeiten des Weltgerichts, aber des stummen, wo die Dinge von selbst zusammenbrechen.
– Friedrich Hebbel
Wer leben will, muß das Fieber riskieren.
– Friedrich Hebbel
Diejenigen Berge, über die man im Leben am schwersten hinwegkommt, häufen sich immer aus Sandkörnchen auf.
– Friedrich Hebbel
Natur, du kannst mich nicht vernichten, Weil es dich selbst vernichten heißt, Du kannst auf kein Atom verzichten, Das einmal mit im Weltall kreis't.
– Friedrich Hebbel
Das Leben ist ein ewiges Werden. Sich für geworden halten heißt sich töten.
– Friedrich Hebbel
Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein als ein rundes Nichts
– Friedrich Hebbel
Vorfrühling Wie die Knospe hütend, Daß sie nicht Blume werde, Liegt's so dumpf und brütend Über der drängenden Erde. Wolkenmassen ballten Sich der Sonne entgegen, Doch durch tausend Spalten Dringt der befruchtende Segen. Glüh'nde Düfte ringeln In die Höhe sich munter. Flüchtig grüßend, züngeln Streifende Lichter herunter. Daß nun, still erfrischend, Eins zum andern sich finde, Rühren, alles mischend, Sich lebendige Winde.
– Friedrich Hebbel
Die Edelsten leiden den meisten Schmerz. Auch der Schmerz wählt den besten Boden.
– Friedrich Hebbel
Liebe gleicht die natürliche Feindschaft aus zwischen Mann und Weib.
– Friedrich Hebbel
Alle solche spitze Gedanken sind nur Versuche, sich der Wahrheit zu bemächtigen. Oft blinkt das reine Gold heran, aber das Netz zerreißt unter seiner Last, es ist nur für Goldfische gemacht! O Gehirn! O Herz!
– Friedrich Hebbel
Wo treu und fest sich Mann und Weib umarmen, Da ist ein Kreis, da ist der Kreis geschlossen, In dem die höchsten Menschenfreuden wohnen.
– Friedrich Hebbel
Jeder Moment hat seine eigentümlichen, unabweisbaren Forderungen.
– Friedrich Hebbel
Frommer Spruch Wie von den einzelnen Mühen und Lasten des Lebens im Schlummer, Ruht man vom Leben selbst endlich im Tode sich aus.
– Friedrich Hebbel
Der Mensch gerät in große Gefahr, wenn er seine einseitig gewonnene Erfahrung zum allgemeinen Maßstab seines Urteils und zum Prinzip seines Handelns macht.
– Friedrich Hebbel
Das ist die Kunst, sich nicht auslernen lassen, ewig ein Geheimnis bleiben!
– Friedrich Hebbel
Auf Selbstgenuß ist die Natur gerichtet, und alle ihre Geschöpfe sind nur Zungen, womit sie sich selbst schmeckt.
– Friedrich Hebbel
Wo alle Grenzen sich durchschneiden, alle Widersprüche sich berühren, da ist der Punkt, wo das Leben entspringt.
– Friedrich Hebbel
Man straft keinen Menschen dafür, daß er häßlich ist; warum dafür, daß er nicht gut ist?
– Friedrich Hebbel
Auf Anerkennung des vorhandenen Trefflichen basiert sich eigentlich das ganze Gefühl der Menschheit.
– Friedrich Hebbel
Der Mensch ist, was er denkt.
– Friedrich Hebbel
Die Individualität ist nicht sowohl Ziel, als Weg, und nicht sowohl bester, als einziger.
– Friedrich Hebbel
Ich will aufhören, an Gott zu glauben, wenn ich sehe, dass ein Baum ein Gedicht macht und ein Hund eine Madonna malt; eher nicht.
– Friedrich Hebbel
Zwölf Apostel und doch nur ein einziger Judas darunter? Würbe der Göttliche heut, zählte er mindestens elf!
– Friedrich Hebbel
Nach der Seelenwanderung ist es möglich, daß Plato jetzt wieder auf einer Schulbank Prügel bekommt, weil er den Plato nicht versteht.
– Friedrich Hebbel
Hüben und Drüben Wer langes Leben wünscht im irdischen Gewimmel, Der weiß nicht, was er tut: er kürzt sich ja den Himmel.
– Friedrich Hebbel
Es ist ein Unterschied zwischen einem Mann von Bedeutung und einem Mann, der etwas bedeutet.
– Friedrich Hebbel
Der Neid wird ärmer, wenn er andere reicher werden sieht.
– Friedrich Hebbel
Der Mensch kann die Natur nicht erreichen, nur übertreffen; er ist entweder über ihr oder unter ihr.
– Friedrich Hebbel