Marc Aurel Zitate
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Die Welt ist entweder ein zufĂ€lliges Gemisch von Dingen, die sich bald miteinander verflechten, bald voneinander lösen, oder ein Ganzes, worin Einheit und Ordnung und Vorsehung walten. Ist sie nun das erstere, warum sollte es mich verlangen, in einem ordnungslosen Gewirr, in solch einem Gemengsel zu verweilen? Was könnte mir dann erwĂŒnschter sein als einst wieder Erde zu werden? Warum mich auch beunruhigen? Denn was ich auch tun mag, die Auflösung wird ĂŒber mich kommen. Im anderen Falle verehre ich den Allbeherrscher, bin ruhigen GemĂŒtes und vertraue ganz auf ihn.
â Marc Aurel
Wenn ein Gegenstand der AuĂenwelt dich miĂmutig macht, so ist es nicht jener, der dich beunruhigt, sondern vielmehr dein Urteil darĂŒber; dieses aber sofort zu tilgen, steht in deiner Macht.
â Marc Aurel
Alles beruht auf der Meinung.
â Marc Aurel
Ein edler Mensch vergleicht und schÀtzt sich selbst mit einer Idee, die höher ist als er selbst, und ein gemeiner Mensch mit einer, die niedriger ist als er selbst. Das eine erzeugt Streben, das andere Ehrgeiz, nach dem ein gewöhnlicher Mensch strebt.
â Marc Aurel
Weil deine eigene Kraft der Aufgabe nicht gewachsen ist, nimm nicht an, dass sie jenseits der KrÀfte des Menschen liegt; aber wenn irgendetwas innerhalb der KrÀfte und des Bereichs des Menschen liegt, glaube, dass es auch innerhalb deines eigenen Bereichs liegt.
â Marc Aurel
Mache dich nur von den Vorurteilen los, und du bist gerettet. Wer hindert dich aber, dich davon loszumachen?
â Marc Aurel
GlĂŒcklich sein heiĂt, einen guten Genius haben oder gut sein.
â Marc Aurel
Die beste Art, sich an jemand zu rÀchen, ist die, nicht Böses mit Bösem zu vergelten.
â Marc Aurel
Warum sollten rohe und ungebildete GemĂŒter ein gebildetes und einsichtsvolles GemĂŒt beunruhigen können? Was ist aber eine gebildete und einsichtsvolle Seele? Die, die den Ursprung und das Ziel der Dinge kennt und den Geist, der die Körperwelt durchdringt und die ganze Zeit hindurch nach bestimmten Abschnitten das All verwaltet.
â Marc Aurel
PrĂŒfe die Beschaffenheit der Dinge in der Welt und unterscheide an ihnen die Stoffe, die wirkende Kraft und den Zweck.
â Marc Aurel
Wer im Einklang mit sich selbst lebt, lebt im Einklang mit dem Universum.
â Marc Aurel
Wahrheit sagen ist dasselbe, wie schön schreiben. Dies wird nur durch Ăbung erreicht, â es ist dies weniger Sache des Willens, als der Gewohnheit, und ich meine nicht, daĂ es unnĂŒtz wĂ€re, jede Gelegenheit zur Kundgabe und Ausbildung dieser Gewohnheit zu ergreifen.
â Marc Aurel
Darin suche deine ganze Freude und Befriedigung, immer Gottes eingedenk von einer gemeinnĂŒtzigen Tat zu einer andern fortzuschreiten.
â Marc Aurel
Eitle Prachtliebe, BĂŒhnenspiele, Herden von Klein- und GroĂvieh, Fechterspiele â ein Knochen unter die Hunde, ein Brocken in einen FischbehĂ€lter geworfen, die mĂŒhsame LasttrĂ€gerei der Ameisen, das Hin- und Herlaufen erschrockener MĂ€use, Gliederpuppen an einem Draht herumgezerrt. Mitten in diesem Getriebe nun muĂ man freundlich und leidenschaftslos dastehen und erkennen, daĂ jeder Mensch denselben Wert hat wie die GegenstĂ€nde seiner BemĂŒhungen.
â Marc Aurel
Irrt jemand, so belehre ihn mit Wohlwollen und zeige ihm seine Fehler mit Sanftmut. Vermagst du das aber nicht, so klage dich selbst an oder auch dich selbst nicht einmal.
â Marc Aurel
Man sucht ZurĂŒckgezogenheit auf dem Lande, am Meeresufer, auf dem Gebirge, und auch du hast die Gewohnheit, dich danach lebhaft zu sehnen. Aber das ist bloĂ Unwissenheit und Schwachheit, da es dir ja freisteht, zu jeder dir beliebigen Stunde dich in dich selbst zurĂŒckzuziehen.
â Marc Aurel
Jedes Ding hat die gleiche Form wie das Ewige und kehrt in seinem Kreislauf wieder.
â Marc Aurel
Wen der Glanz des Nachruhms blendet, erwÀgt nicht, daà jeder von denen, die seiner gedenken, bald selbst sterben wird, und so hinwiederum jegliches folgende Geschlecht, bis endlich dieser ganze Ruhm, nachdem er durch einige sterbliche Wesen fortgepflanzt worden ist, mit diesen selbst stirbt.
â Marc Aurel
Eine Seele [...] wird stets gegen ihren Willen der Wahrheit beraubt. Daher also auch der Gerechtigkeit, der Selbstbeherrschung, des Wohlwollens und jeder anderen Tugend. Es ist aber sehr nötig, dessen stets eingedenk zu sein; denn man wird so milder gegen jedermann.
â Marc Aurel
Wenn du deine Pflicht tust, muĂ es dir gleichgĂŒltig sein, ob dich die Leute schmĂ€hen oder preisen.
â Marc Aurel
GelbsĂŒchtige finden den Honig bitter, die von einem tollen Hunde gebissen werden, scheuen das Wasser, Kindern gefĂ€llt ein Ball am besten. Was ereiferst du dich also? Oder meinst du, daĂ der Irrtum weniger EinfluĂ habe als die Galle beim GelbsĂŒchtigen oder das Gift beim Wasserscheuen?
â Marc Aurel
So bleibt als eigentĂŒmlich fĂŒr den Guten nur das ĂŒbrig, daĂ er zu allem, was ihm als Pflicht erscheint, die Vernunft zu seiner FĂŒhrerin habe, alles, was ihm durch die Verkettung der Geschicke begegnet, mit Liebe umfasse, den im Innern seiner Brust thronenden Genius nicht beflecke noch durch ein Gewirre von Einbildungen beunruhige, sondern ihn heiter erhalte, anspruchslos der Gottheit unterworfen, und ebensowenig etwas rede, was der Wahrheit, als etwas tue, was der Gerechtigkeit widerstreitet.
â Marc Aurel
Der fleht: Wie erlange ich doch die Gunst jener Geliebten? Du: Wie entreiĂe ich mich dem Verlangen danach? Der: Wie fange ichâs an, um von jenem Ăbel frei zu werden? Du: Wie fange ichâs an, um der Befreiung davon nicht zu bedĂŒrfen? Ein anderer: Was ist zu tun, daĂ ich mein Söhnchen nicht verliere? Du: Was ist zu tun, daĂ ich seinen Verlust nicht fĂŒrchte? Mit einem Wort: Gib allen deinen Gebeten eine solche Richtung, und du wirst den Erfolg sehen.
â Marc Aurel
Ergib dich nicht der Stimmung dessen, der dich beleidigt, und folge nicht dem Weg, auf den er dich schleppen möchte.
â Marc Aurel
Es kommen doch zu dir nicht die Dinge, denen nachzujagen oder vor denen zu fliehen dich in Aufregung versetzt, sondern in gewissem Sinne gehst du selber zu ihnen.
â Marc Aurel
Die Kunst, die du gelernt hast, sei dir lieb; da muĂt du verweilen. Den Rest deines Lebens verbringe als ein Mensch, der alle seine Angelegenheiten von ganzer Seele den Göttern ĂŒberlassen hat und sich weder zu irgendeines Menschen Tyrannen noch Sklaven macht.
â Marc Aurel
Was nicht pflichtgemÀà ist, das tue nicht; was nicht wahr ist, sage nicht; denn deine Willensrichtung ist ganz von dir abhÀngig.
â Marc Aurel
Jenes ersten Grundsatzes eingedenk, werde ich mit nichts unzufrieden sein, was mir als einem Teile vom Ganzen zugeteilt wird; kann ja doch nichts dem Teile schÀdlich sein, was dem Ganzen zutrÀglich ist; denn das Ganze enthÀlt nichts, was nicht ihm selbst zutrÀglich wÀre.
â Marc Aurel
In der Natur des Menschen ist das erste sein Trieb zur Geselligkeit, das zweite aber seine Ăberlegenheit ĂŒber die Sinnesreizungen. [...] Der dritte Vorzug in der Natur eines vernĂŒnftigen Wesens besteht darin, nicht blindlings beizupflichten noch sich tĂ€uschen zu lassen.
â Marc Aurel
Der Tod ist, wie die Geburt, ein Geheimnis der Natur.
â Marc Aurel