Fang jetzt zu leben an und zähle jeden Tag als ein Leben für sich.
Leben Zitate
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Auch was die wissenschaftlichen Studien anlangt, so hat der Aufwand dafür, an sich gewiss lobwürdig, doch nur so lange Sinn und Verstand, als er Maß hält. Wozu die unzähligen Bücher und Bibliotheken, von denen der Besitzer in seinem ganzen Leben kaum die Kataloge durchgelesen hat? Es belastet die Masse den Lernenden, ohne ihn zu belehren, und es ist weit vernünftiger, dich an wenige Schriftsteller zu halten, als irrend umherzuschweifen von einem zum anderen.
Ein großer Teil des Lebens vergeht, wenn man Schlechtes tut, der größte Teil, wenn man nichts tut, das ganze Leben jedoch entgleitet, wenn man irgendetwas tut.
Die Tage fließen dahin, und unwiederbringlich verrinnt das Leben.
Das eben ist die große Selbsttäuschung, der wir uns hingeben, dass wir den Tod in die Zukunft verlegen: Zum großen Teil liegt er schon hinter uns, alles vergangene Leben liegt im Banne des Todes.
Unter den Lebenden aber werden wir uns nicht Lehrer aussuchen, die ihre Worte hastig hervorsprudeln, Gemeinplätze von sich geben und kleine Zirkel um sich bilden, sondern solche, die durch ihr Leben lehren, die, wenn sie gesagt haben, was man tun soll, auch mit der Tat die Echtheit ihres Wollens beweisen, die lehren, was man meiden soll und niemals bei Handlungen, die sie für verwerflich erklärt haben, zu ertappen sind.
Es findet sich niemand, der sein Geld teilen will: an wieviele verteilt ein jeder aber sein Leben!
Das Leben, das uns gegeben ist, ist lang genug und völlig ausreichend zur Vollführung auch der herrlichsten Taten, wenn es nur von Anfang bis Ende gut verwendet würde.
Ein glückliches Leben ist eines, das mit seiner eigenen Natur in Einklang steht.
Wer den Tod ablehnt, lehnt das Leben ab. Denn das Leben ist uns nur mit der Auflage des Todes geschenkt: es ist sozusagen der Weg dorthin.
Das Leben aber – glaube mir – wird von viel schlimmeren Stürmen geschüttelt als irgendein Schiff. Hier kommt es nicht aufs Reden an, sondern hier gilt es, das Steuer fest in die Hand zu nehmen.
Es ist ein großer Unterschied, ob man ein aufrichtig schlichtes oder ein unachtsames Leben führt.
Ein Leben ohne Ziel ist unstet.
Kein Tod ist von größerer oder geringerer Bedeutung: bei allen hat er nämlich dasselbe Maß, das Leben beendet zu haben.
Wir können einem Freund für ein paar Äcker oder ein wenig Geld dankbar sein, aber für die Freiheit und die Herrschaft über die ganze Erde und für die großen Vorteile unseres Seins, unser Leben, unsere Gesundheit und unsere Vernunft, sehen wir uns nicht in der Pflicht.
Nicht nur auf der Rennbahn oder in den Kämpfen der Arena, sondern auch auf den Bahnen des Lebens muss man bisweilen eine andere Richtung einschlagen.
Sieh jeden einzelnen Tag so an, als wäre er ein einzelnes Leben.
Was helfen dem Mann achtzig in Untätigkeit verbrachte Jahre? Das war kein Leben, nein, nur ein müßiges Verweilen im Leben; sein Sterben ist nicht spät erfolgt sondern hat nur eine lange Zeit für sich in Anspruch genommen.
Das ganze Leben ist Knechtschaft.
Durch die Kenntnis der Geschichte legt der Mensch seinem Leben die Lebensalter zu, welche die Menschen vor ihm lebten.
Es ist menschlicher, über das Leben zu lachen, als es zu beklagen.
Unwissende Menschen sehen das Leben entweder als Existenz oder als Nichtexistenz, aber weise Menschen sehen es jenseits von Existenz und Nichtexistenz als etwas, das beide übersteigt; das ist eine Beobachtung des Mittleren Weges.
Oft hat ein hochbetagter Greis keinen anderen Beweis für die Länge seines Lebens als die Summe seiner Jahre.
Jeder will lieber glauben als nachdenken, und so wird nie über das Leben nachgedacht.
Nichts ist schwerer, als sich des glücklichen Lebens teilhaftig zu machen.
Wenn du es aufschiebst, versäumst du das Leben.
Sieh dir die einzelnen an, überschaue die Gesamtheit: keiner, dessen Leben nicht auf morgen berechnet wäre. "Was ist denn dabei Schlimmes?" fragst du. Unendlich viel. Denn man lebt nicht, man ist nur immer auf dem Sprunge zu leben. Man verschiebt alles.
Mit dem Aufschieben lassen wir das Leben nur enteilen.
Lass uns darauf bedacht sein, es mit unserem Leben zu halten wie mit besonders kostbaren Gegenständen: nicht viel Raum soll es einnehmen, aber viel wiegen; lass es uns an der Tat, nicht an der Dauer messen.
Nicht Leben ist ein Gut, sondern gut leben.