Xerxes hat, nach Herodot, beim Anblick seines unübersehbaren Heeres geweint, indem er bedachte, daß von diesen allen, nach hundert Jahren, keiner am Leben sein würde: wer möchte da nicht weinen, beim Anblick des dicken Meßkatalogs, wenn er bedenkt, daß von allen diesen Büchern, schon nach zehn Jahren, keines mehr am Leben sein wird.
Leben Zitate
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Den ganzen Tag hat der Wind gebrüllt und der Regen gegen die Fenster geschlagen, so dass wir selbst hier im Herzen des großen, handgefertigten Londons gezwungen waren, unseren Geist für einen Augenblick von der Routine des Lebens zu erheben und die Anwesenheit jener großen Urgewalten anzuerkennen, die den Menschen durch die Gitterstäbe seiner Zivilisation anschreien, wie ungezähmte Bestien in einem Käfig.
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Es ist auf Erden alles unvollkommen, ist das alte Lied der Deutschen. Wenn doch einmal diesen Gottverlaßnen einer sagte, daß bei ihnen nur so unvollkommen alles ist, weil sie nichts Reines unverdorben, nichts Heiliges unbetastet lassen mit den plumpen Händen, daß bei ihnen nichts gedeiht, weil sie die Wurzel des Gedeihns, die göttliche Natur nicht achten, daß bei ihnen eigentlich das Leben schal und sorgenschwer und übervoll von kalter stummer Zwietracht ist, weil sie den Genius verschmähn, der Kraft und Adel in ein menschlich Tun, und Heiterkeit ins Leiden und Lieb und Brüderschaft den Städten und den Häusern bringt.
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Man fängt seine Testamente gewöhnlich damit an, daß man seine Seele Gott empfiehlt. Ich unterlasse dieses mit Fleiß, weil ich glaube, daß solche Rekommendationen wenig fruchten, wenn sie nicht durch das ganze Leben vorausgegangen sind, solche Rekommendationen sind Galgenbekehrungen; eben so leicht als unwirksam.
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Aber hin und wieder überkam ihn eine Reaktion, und dann lag er tagelang auf dem Sofa im Wohnzimmer und sagte von morgens bis abends kaum ein Wort und bewegte keinen Muskel. Bei diesen Gelegenheiten bemerkte ich einen so träumerischen, leeren Ausdruck in seinen Augen, dass ich hätte vermuten können, dass er von irgendeinem Rauschmittel abhängig ist, wenn nicht die Mäßigung und Sauberkeit seines ganzen Lebens einen solchen Gedanken verbieten würde.
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Fünfzig Jahre der Isolierung Kubas haben die Demokratie nicht gefördert und uns in Lateinamerika zurückgeworfen. Deshalb haben wir die diplomatischen Beziehungen wiederhergestellt, die Tür für Reisen und Handel geöffnet und uns positioniert, um das Leben des kubanischen Volkes zu verbessern.
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Ich sage, dass ich mich an die Bestien gewöhnt habe, dass tausend Dinge, die mir vorher unnatürlich und abstoßend vorkamen, schnell natürlich und gewöhnlich für mich wurden. Ich nehme an, dass alles im Leben seine Farbe von der durchschnittlichen Farbe unserer Umgebung erhält.
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Ich habe endlich begriffen, dass ich meine Schularbeiten machen muss, um nicht unwissend zu sein, um im Leben weiterzukommen, um Journalistin zu werden, denn das ist es, was ich will! Ich weiß, dass ich schreiben kann ..., aber es bleibt abzuwarten, ob ich wirklich Talent habe ... Und wenn ich nicht das Talent habe, Bücher oder Zeitungsartikel zu schreiben, kann ich immer noch für mich selbst schreiben. Aber ich möchte mehr erreichen als das. Ich kann mir nicht vorstellen, wie Mutter, Frau van Daan und all die anderen Frauen zu leben, die ihrer Arbeit nachgehen und dann vergessen werden. Ich brauche etwas anderes als einen Mann und Kinder, dem ich mich widmen kann! ... Ich möchte nützlich sein oder allen Menschen eine Freude machen, auch denen, die ich noch nie getroffen habe. Ich will auch nach meinem Tod weiterleben! Und deshalb bin ich Gott so dankbar, dass er mir diese Gabe geschenkt hat, mit der ich mich weiterentwickeln und all das ausdrücken kann, was in mir steckt! Wenn ich schreibe, kann ich all meine Sorgen abschütteln. Mein Kummer verschwindet, meine Lebensgeister werden neu belebt! Aber, und das ist eine große Frage, werde ich jemals in der Lage sein, etwas Großes zu schreiben, werde ich jemals ein Journalist oder ein Schriftsteller werden?" -
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Ich habe die große Hoffnung, dass wir uns unser ganzes Leben lang so sehr lieben werden, als hätten wir nie geheiratet.
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Man kann hier nichts beweisen, aber man kann überzeugt werden.' Aber wie? Wodurch?' Durch die Erfahrung der aktiven Liebe. Versuche, deinen Nächsten aktiv und unermüdlich zu lieben. Je mehr es dir gelingt, zu lieben, desto mehr wirst du von der Existenz Gottes und der Unsterblichkeit deiner Seele überzeugt sein. Und wenn du völlige Selbstlosigkeit in der Liebe zu deinem Nächsten erreichst, dann wirst du zweifellos glauben, und kein Zweifel wird sogar in deine Seele eingehen können. Das ist getestet worden. Es ist gewiss... Aktive Liebe ist hart und furchterregend im Vergleich zur Liebe im Traum. Die Liebe in Träumen dürstet nach sofortigen Taten, die schnell ausgeführt werden und bei denen alle zusehen. Sie geht sogar so weit, dass man sein Leben gibt, vorausgesetzt, es dauert nicht lange und ist bald vorbei, wie auf der Bühne, und alle schauen zu und loben. Aktive Liebe hingegen ist Arbeit und Ausdauer und für manche Menschen vielleicht eine ganze Wissenschaft... In dem Moment, in dem du mit Schrecken feststellst, dass du trotz all deiner Bemühungen deinem Ziel nicht nur nicht näher gekommen bist, sondern dich scheinbar noch weiter davon entfernt hast, in diesem Moment... wirst du plötzlich dein Ziel erreichen und deutlich die wunderbare Macht des Herrn sehen, der dich die ganze Zeit geliebt hat und dich auf geheimnisvolle Weise geführt hat.
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Am bittersten denken die vom Leben, die sich an seiner Süße den Magen verdorben haben.
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Sie sind so glücklich, ich bin so glücklich. Das Leben hat sich völlig verändert. Dabei wurde ihr ganzes Wesen, sogar ihre Schönheit, für einen Moment staubig und veraltet.
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Ein Hasenschicksal Zwei Freunde duellieren sich; Warum? ist schwer zu sagen, Es gilt ja gleich, aus welchem Grund, Wenn man sich nur geschlagen. Der erste schießt, die Kugel fehlt Und wühlt sich in den Rasen, Doch aus dem Neste scheucht der Knall Den feigsten aller Hasen. Er eilt von dannen überquer Da schießt der zweite eben, Auch dieser trifft nicht, doch sein Ball Raubt unserm Matz das Leben. Nun reichen beide sich die Hand, Sie sind ja nicht von Eisen, Und werden beim Versöhnungsschmaus Den Hasen gleich verspeisen.
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An Kant Ich sah Dir nach in Deinen blauen Himmel, Im blauen Himmel dort verschwand Dein Flug. Ich blieb allein zurück in dem Gewimmel, Zum Troste mir Dein Wort, zum Trost Dein Buch. – Da such' ich mir die Öde zu beleben Durch Deiner Worte geisterfüllten Klang: Sie sind mir alle fremd, die mich umgeben, Die Welt ist öde und das Leben lang.
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Der so genannte Tod ist eine Sache, die die Menschen zum Weinen bringt, und doch vergeht ein Drittel des Lebens im Schlaf.
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Andererseits jedoch ließe sich sagen, dass nach erloschenem Geschlechtstrieb der eigentliche Kern des Lebens verzehrt und nur noch die Schale desselben vorhanden sei, ja, dass es einer Komödie gliche, die von Menschen angefangen, nachher von Automaten, in deren Kleidern, zu Ende gespielt werde.
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Denn schließlich wirst du erwachsen, wächst über deine Ideale hinaus, die sich in Staub und Asche verwandeln und in Scherben zerfallen; und wenn du kein anderes Leben hast, musst du dir eben eines aus diesen Scherben zusammenbauen. Und die ganze Zeit über sehnt sich deine Seele nach etwas anderem. Und vergeblich wühlt der Träumer in seinen alten Träumen herum, durchwühlt sie, als wären sie ein Haufen Asche, und sucht in dieser Asche nach einem Funken, wie winzig er auch sein mag, um ihn zu einer Flamme zu entfachen, die sein erkaltetes Blut erwärmt und in ihm all das wieder aufleben lässt, was ihm früher so teuer war, was sein Herz berührte, was sein Blut durch seine Adern fließen ließ, was ihm Tränen in die Augen trieb und was ihn so herrlich betrog!
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Die Perle Die Schnecke muß erst eine Wunde Empfangen, wenn sie aus ihrem Schoß In ihres Lebens schönster Stunde Sich ringen soll die Perle los. So steigt auch aus dem Dornenschoße Des bleichen Jammers und der Not Hervor das Herrliche und Große, Auf der Bedürftigkeit Gebot. Laßt uns denn alle mutig stehen, Wenn uns ein hartes Schicksal naht. Die Mutter fühlt ja auch erst Wehen, Eh' sie ein lieblich Kindlein hat.
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Es gibt nur wenige Menschen, die sich nicht irgendwann in ihrem Leben damit vergnügt haben, die Schritte zurückzuverfolgen, mit denen sie zu bestimmten Schlussfolgerungen gelangt sind, die sie selbst gezogen haben. Die Beschäftigung ist oft sehr interessant und wer sie zum ersten Mal versucht, ist erstaunt über die scheinbar unendliche Entfernung und Inkohärenz zwischen dem Ausgangspunkt und dem Ziel.
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Ich konnte nie mehr als drei Wege, glücklicher (nicht glücklich) zu werden, auskundschaften. Der erste, der in die Höhe geht, ist so weit über das Gewölke des Lebens hinauszudringen, daß man die ganze äußere Welt mit ihren Wolfsgruben, Beinhäusern und Gewitterableitern von weitem unter seinen Füßen nur wie ein eingeschrumpftes Kindergärtchen liegen sieht. – Der zweite ist; – gerade herabzufallen ins Gärtchen und da sich so einheimisch in eine Furche einzunisten, daß, wenn man aus seinem warmen Lerchennest heraussieht, man ebenfalls keine Wolfsgruben, Beinhäuser und Stangen, sondern nur Ähren erblickt, deren jede für den Nestvogel ein Baum und ein Sonnen- und Regenschirm ist. Der dritte endlich – den ich für den schwersten und klügsten halte – ist der, mit den beiden andern zu wechseln.
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Zeit zum Aufstehen Zeit zum Waschen Zeit zum Mittagessen Zeit zum Schlafengehen. Was bringt es, wenn ich nie wieder aufstehe, was macht das für einen Unterschied? Ich könnte genauso gut tot sein. Du könntest genauso gut tot sein. Wir alle könnten genauso gut tot sein! Das ist kein Leben. Das ist...
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Sechs Stücke gehören zu einem Prediger, wie ihn die Welt jetzt haben will: 1. daß er gelehrt sei; 2. daß er eine feine Aussprache habe; 3. daß er beredt sei; 4. daß er eine schöne Person sei, den die Mägdlein und Fräulein lieb haben können; 5. daß er kein Geld nehme, sondern Geld zugebe; 6. daß er redet, was man gerne höret. Ferner soll er 7. wissen aufzuhören; 8. er soll seines Dings gewiß und fleißig sein; 9. soll er Leib und Leben, Gut und Ehre daran setzen; 10. soll er sich von jedermann vexiren lassen.
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Was unsterblich im Gesang soll leben, Muß im Leben untergehn.
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Und setzet ihr nicht das Leben ein, Nie wird euch das Leben gewonnen sein.
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Ich bin mehr als nur ein ernsthafter Basketball-Fan. Ich bin schon mein ganzes Leben lang süchtig. Ich war sogar von Geburt an süchtig, denn ich wurde in Kentucky geboren und lernte schon früh, dass gewohnheitsmäßige Beherrschung eine natürliche Lebensweise ist.
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Die Autoren, in deren Hände die Natur einen Zauberstab gelegt hat, mit dem sie uns berühren, sobald wir das Unglück im Leben vergessen, die Dunkelheit aus unserer Seele weichen und wir mit dem Leben versöhnt sind, sollten zu den Wohltätern des Menschengeschlechts gezählt werden.
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Heutzutage hört man viel über Gott: Gott, der Wohltätige; Gott, der Allmächtige; Gott, der Mächtigste; Gott, der Leben schenkt; Gott, der den Tod schafft. Ich meine, wir hören ständig von Gott, also sollten wir besser lernen, damit umzugehen. Aber wenn wir etwas über Gott wissen, dann dass Gott willkürlich ist.
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Unsere täglichen Taten als gewöhnliche Südafrikaner müssen eine tatsächliche südafrikanische Realität schaffen, die den Glauben der Menschheit an Gerechtigkeit stärkt, ihr Vertrauen in den Edelmut der menschlichen Seele stärkt und all unsere Hoffnungen auf ein glorreiches Leben für alle aufrechterhält.
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Als ich das erste Mal nach Tuskegee kam, wurde ich gebeten, am Sonntagabend eine Rede vor der Schule zu halten. Ich saß auf dem Podium der großen Kapelle und blickte in tausend farbige Gesichter, während der Chor von hundert oder mehr Leuten hinter mir eine bekannte religiöse Melodie sang und die ganze Gesellschaft mit Inbrunst in den Refrain einstimmte. Ich war der einzige Weiße unter dem Dach, und die Szene und die Lieder hinterließen bei mir einen Eindruck, den ich nie vergessen werde. Mr. Washington stand auf und bat sie, eine der alten Melodien nach der anderen zu singen, die ich schon mein ganzes Leben lang gehört hatte, aber ich hatte sie noch nie zuvor von tausend Stimmen oder von gebildeten Negern singen hören. Ich hatte sie mit dem Neger der Vergangenheit in Verbindung gebracht, nicht mit dem Neger, der sich nach oben kämpft. Sie erinnerten mich an die Plantage, die Hütte, den Sklaven und nicht an den Freigelassenen, der nach Bildung strebt. Aber auf der Plantage und in der Hütte waren sie nie so gesungen worden, wie diese tausend Schüler sie sangen. Ich sah alle alten Plantagen wieder, die ich je gesehen hatte; die ganze Geschichte des Negers ging mir durch den Kopf; und das unaussprechliche Pathos seines Lebens fand in diesen Liedern einen Ausdruck, wie ich ihn nie zuvor empfunden hatte. Und die Zukunft? Dies waren die ehrgeizigen Jugendlichen der Rasse, die mit einer Ernsthaftigkeit an die Arbeit gingen, die das konventionelle Studentenleben der meisten Bildungseinrichtungen in den Schatten stellte. Ein weiteres Lied ertönte von den Dachsparren. Und sobald es still wurde, fand ich mich vor dieser außergewöhnlichen Masse von Gesichtern wieder und dachte nicht an sie, sondern an das lange und unglückliche Kapitel in der Geschichte unseres Landes, das auf den einen großen strukturellen Fehler der Väter der Republik folgte; Ich dachte an das eine große Problem, über das Generationen von Staatsmännern gerungen und eine Million Männer gekämpft hatten und das die Masse der englischen Männer in den Südstaaten so sehr in den Schatten stellte, dass sie hundert Jahre hinter ihren Kollegen in allen anderen Teilen der Welt zurückblieb - in England, in Australien und in den Nord- und Weststaaten. Diese tausend jungen Männer und Frauen um mich herum waren Opfer dieses Schattens. Auch ich war ein unschuldiges Opfer davon. Die ganze Republik war ein Opfer dieses grundlegenden Fehlers, Afrika nach Amerika zu importieren.
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Sie werden vielleicht denken, dass es eine Kleinigkeit war, und in diesen Tagen erscheint es mir wie eine Kleinigkeit, aber es war ein sehr wichtiges Ereignis in meinem Leben. Ich konnte kaum glauben, dass ich, der arme Junge, in weniger als einem Tag einen Dollar verdient hatte; dass ich durch ehrliche Arbeit einen Dollar verdient hatte. Von diesem Zeitpunkt an war ich ein hoffnungsvoller und nachdenklicherer Junge.
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