Vielen ist Reisen ein Ersatz für Leben. Es gibt oft nichts Schmerzlicheres, als solches zu erkennen.
Leben Zitate
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Gewöhnen wir uns den Superlativismus ab. Schreiben wir nicht mehr geehrtest, ergebenst, achtungsvollst, herzlichst und schönst. Schließen wir nicht mit tausend Grüßen, sondern mit gar keinem; denn ein Brief, der den Namen verdient, ist doch an sich schon der Gruß. Umarmen wir uns auch nicht mehr brieflich – ich rede natürlich hier stets nur vom Briefwechsel unter Männern –; wenn ich schreibe: ich umarme Dich, so male ich damit ein Bild, so wird durch die Niederschrift aus einer im Leben spontanen Handlung eine starre Pose. Seien wir nicht so gedankenlos gerade in Herzenssachen.
Gott schauen ist Tod, das wußten alle Völker. Gott erraten ist Leben.
Du siehst in etwa 100 Meter Entfernung einen Mann Holz spalten. Das auf den Hackblock geschmetterte Scheit sinkt bereits nach links und nach rechts auseinander – da erreicht dich erst der Schall. So mögen wir die Welt ein halbes Leben lang betrachten, bis wir das Wort vernehmen, das zu ihr gehört, die Seele, die von ihr redet.
Zwischen Weinen und Lachen schwingt die Schaukel des Lebens. Zwischen Weinen und Lachen fliegt in ihr der Mensch.
Wie könnten wir die große Selbstkorrektur des Lebens anders als ahnungsvoll verfolgen?
Jede gründliche Erfahrung muß mit eignem Leben bezahlt werden – und fremdem.
Nichts ist für mich mehr Abbild der Welt und des Lebens als der Baum. Vor ihm würde ich täglich nachdenken, vor ihm und über ihn...
Nimm dem Leben die harte Tragik, das tiefe Bewußtsein, daß alles vergänglich – du nimmst ihm die Schönheit.
Wer in das, was von Göttlich-Geistigem heute erfahren werden kann, nur fühlend sich versenken, nicht erkennend eindringen will, gleicht dem Analphabeten, der ein Leben lang mit der Fibel unterm Kopfkissen schläft.
Während der einen Hälfte unseres Lebens opfern wir die Gesundheit, um Geld zu erwerben, während der andern das Geld, um die Gesundheit zu erlangen, und während der Zeit geht Gesundheit und Leben von dannen.
Der Baum wird nie an gebrochenem Herzen sterben und das Gras nie seinen Verstand verlieren. Von außen droht ihnen jede mögliche Gefahr, von innen her aber sind sie gefeit. Sie fallen sich nicht selbst in den Rücken, wie der Mensch mit seinem Geist und ersparen uns damit das wiederholte Schauspiel unseres eigenen zweideutigen Lebens.
In den meisten Fällen ist die Todesursache eines Menschen sein Leben.
Mich geht der Jesuit nichts an. Jedoch sein Satz vom Zwecke, der das Mittel heiligt, er ist vielleicht ein Griff ins Herz des Lebens: wenn Welt das Mittel ist zu Gott als Zweck.
Die Post ist die Trösterin des Lebens, denn sie verwandelt Abwesende in Gegenwärtige.
Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben. Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz.
Ein jeder Mensch sollte wissen, daß alle kleinen Vorfälle, welche dieses vorübergehende Leben beunruhigen können, sich in der Ewigkeit verlieren.
Die Voraussicht schenkte uns Hoffnung und Schlaf als Ausgleich für die vielen Sorgen des Lebens.
Jeder Spieler muss die Karten annehmen, die das Leben ihm gibt: Aber wenn er sie einmal in der Hand hat, muss er allein entscheiden, wie er sie ausspielt, um das Spiel zu gewinnen.
Dieses Leben ist ein fortgesetzter Kampf, und die Philosophie ist das einzige Heilpflaster, das man auf die Wunden legen kann, die man von allen Seiten empfängt: es heilt nicht, aber es lindert; und das ist viel.
Lass uns arbeiten, ohne zu theoretisieren, nur so wird das Leben erträglich.
Arbeiten ohne zu grübeln; das ist das einzige Mittel, das Leben erträglich zu machen.
Der Traum meines Lebens war ein andauernder Albtraum.
Das größte und das seriöseste Geschäft des Lebens ist "glücklich zu leben".
Das Leben ist dicht mit Dornen gesät, und ich kenne kein anderes Mittel, als sie schnell zu durchqueren. Je länger wir uns mit unserem Unglück aufhalten, desto größer ist ihre Macht, uns zu schaden.
Das Leben ist ein Schiffbruch; rette sich wer kann!
Gott hat uns das Leben geschenkt; es liegt an uns, uns selbst das Geschenk zu machen, gut zu leben.
Das ist ein Leben! Man verbringt es hoffend, um es mit einem Tode zu beschließen, an den man wieder Hoffnungen knüpft.
Madame, der Herbst Ihres Lebens ist mehr wert als der Frühling Ihrer Gefährtin.
Ach wäre unser Leben noch kürzer, da es doch so unglücklich ist!