Den Leuten ein X für ein U vormachen – wo ist die Zeitung, die diesen Druckfehler zugibt?
– Karl Kraus
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Den Leuten ein X für ein U vormachen – wo ist die Zeitung, die diesen Druckfehler zugibt?
– Karl Kraus
Ich habe, Gott sei Dank, oft übers Ziel und selten neben das Ziel geschossen.
– Karl Kraus
Die deutsche Sprache ist die tiefste, die deutsche Rede die seichteste.
– Karl Kraus
Wie närrisch gar, zu sagen, daß man, um sich von der Pest zu befreien, die Beule konfiszieren soll.
– Karl Kraus
Es ist die äußerste Undankbarkeit, wenn die Wurst das Schwein ein Schwein nennt.
– Karl Kraus
Eine Frau, die gern Männer hat, hat nur einen Mann gern.
– Karl Kraus
Gedanken sind zollfrei. Aber man hat doch Scherereien.
– Karl Kraus
Es gilt, der Weltbestie Intelligenz, an deren Haß der Künstler stirbt, aber von deren Haß die Kunst lebt, den Genickfang zu geben.
– Karl Kraus
Tugend und Laster sind verwandt wie Kohle und Diamant.
– Karl Kraus
Ein Buch kann darüber täuschen, ob es die Weltanschauung des Autors bietet oder eine, die er bloß vertritt. Ein Satz ist die Probe, ob man eine hat.
– Karl Kraus
Künstler ist nur einer, der aus der Lösung ein Rätsel machen kann.
– Karl Kraus
Eine Notlüge ist immer verzeihlich. Wer aber ohne Zwang die Wahrheit sagt, verdient keine Nachsicht.
– Karl Kraus
Künstler haben das Recht, bescheiden, und die Pflicht, eitel zu sein.
– Karl Kraus
Der Wiener erkannte, daß der Wagentürlaufmacher zwecklos sei. Da erfand er Klinken, mit denen man nicht öffnen kann.
– Karl Kraus
Ich bin nicht für die Frauen, sondern gegen die Männer.
– Karl Kraus
Die Zeitungen haben zum Leben annähernd dasselbe Verhältnis, wie die Kartenaufschlägerinnen zur Metaphysik.
– Karl Kraus
Sollte »Schlachtbank« nicht vielmehr von der Verbindung der Schlacht mit der Bank herkommen?
– Karl Kraus
Den Mangel, daß das Genie einer Familie entstammt, kann es nur dadurch wettmachen, daß es keine hinterläßt.
– Karl Kraus
Wenn Fürsten fallen, pißt der Pöbel geschwind noch aufs Pflaster.
– Karl Kraus
Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen?
– Karl Kraus
Das eben ist der Unterschied der Geschlechter: die Männer fallen nicht immer auf einen kleinen Mund herein, aber die Weiber immer auf eine große Nase.
– Karl Kraus
Krank sind die meisten. Aber nur wenige wissen, daß sie sich etwas darauf einbilden können. Das sind die Psychoanalytiker.
– Karl Kraus
Wenn nur einer da ist, der die Presse nicht totschweigt – das weitere wird sich finden.
– Karl Kraus
Schein hat mehr Buchstaben als Sein.
– Karl Kraus
Wenn ein Gedanke in zwei Formen leben kann, so hat er es nicht so gut wie zwei Gedanken, die in einer Form leben.
– Karl Kraus
Nicht grüßen genügt nicht. Man grüßt auch Leute nicht, die man nicht kennt.
– Karl Kraus
Der Unterschied zwischen den Psychiatern und den anderen Geistesgestörten, das ist etwa das Verhältnis von konvexer und konkaver Narrheit.
– Karl Kraus
Gesellschaft: Es war Alles da, was da sein muß und was sonst nicht wüßte, wozu das Dasein ist, wenn es nicht eben dazu wäre, daß man da ist.
– Karl Kraus
Einer, der Aphorismen schreiben kann, sollte sich nicht in Aufsätzen zersplittern.
– Karl Kraus
Brunes et blondes: so einfach ist die Teilung der Pariser Welt. Ein Zweifel kann nur bestehen, ob les femmes oder les bières gemeint sind.
– Karl Kraus