Wer immer mit dem Kalb des Andern pflügt, der pflügt schließlich mit dem goldenen.
– Karl Kraus
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Wer immer mit dem Kalb des Andern pflügt, der pflügt schließlich mit dem goldenen.
– Karl Kraus
Vervielfältigung ist insofern ein Fortschritt, als sie die Verbreitung des Einfältigen ermöglicht.
– Karl Kraus
Phantasie macht nicht Luftschlösser, sondern Luftschlösser aus Baracken.
– Karl Kraus
Er hatte so eine Art sich in den Hintergrund zu drängen, daß es allgemein Ärgernis erregte.
– Karl Kraus
Wo wir starren, zwinkert die Moral.
– Karl Kraus
Da das Halten wilder Tiere gesetzlich verboten ist, und die Haustiere mir kein Vergnügen machen, so bleibe ich lieber unverheiratet.
– Karl Kraus
Der Dilettantismus ist ebenso untüchtig wie die Kunst. Wenn er sich nicht mit der Geldgier verbündet hätte, würde das Publikum auch von ihm nichts wissen.
– Karl Kraus
Es gibt mehr Dinge zwischen Quinta und Sexta, als eure Schulweisheit sich träumen läßt.
– Karl Kraus
Es gibt Schriftsteller, die schon in zwanzig Seiten ausdrücken können, wozu ich manchmal sogar zwei Zeilen brauche.
– Karl Kraus
Eben jenes Böse, welches das Christentum nicht bändigen konnte, aufzupeitschen, ist der Druckerschwärze gelungen.
– Karl Kraus
Daß Manneskraft schwindet, ist ein verdrießlicher Zustand. Wehe aber, wenn das Weib an ihm schöpferisch wird!
– Karl Kraus
Christlicher Umlaut Seit die Lust aus der Welt entschwand und die Last ihr beschieden, Lebt sie am Tag mit der Last, flieht sie des Nachts zu der List.
– Karl Kraus
Psychologie ist so müßig wie eine Gebrauchsanweisung für Gift.
– Karl Kraus
In der Erotik gilt diese Rangordnung: Der Täter. Der Zeuge. Der Wisser.
– Karl Kraus
Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, daß er die Menschen schlechter machen kann.
– Karl Kraus
Als die christliche Nacht hereinbrach und die Menschheit auf Zehen zu der Liebe schleichen mußte, da begann sie sich dessen zu schämen, was sie tat.
– Karl Kraus
Seit Heine wird nach dem Leisten: »Ein Talent, doch kein Charakter« geschustert. Aber so fein unterscheide ich nicht! Ein Talent, weil kein Charakter.
– Karl Kraus
Meine Sprache ist die Allerweltshure, die ich zur Jungfrau mache.
– Karl Kraus
Publizistische Themen: Nicht auf die Größe der Zielscheibe, auf die Distanz kommt es an.
– Karl Kraus
Ich bin so frei, alles Glück der Koterien mir selbst zu bereiten.
– Karl Kraus
Die Kultur endet, indem die Barbaren aus ihr ausbrechen.
– Karl Kraus
Der gesunde Menschenverstand sagt, daß er mit einem Künstler bis zu einem bestimmten Punkt »noch mitgeht«. Der Künstler sollte auch bis dorthin die Begleitung ablehnen.
– Karl Kraus
Das Talent flattert schwerpunktlos in der Welt und gibt dem Haß des Philisters gegen das Genie süße Nahrung.
– Karl Kraus
Eifersucht ist ein Hundegebell, das die Diebe anlockt.
– Karl Kraus
Eigene Gedanken müssen nicht immer neu sein. Aber wer einen neuen Gedanken hat, kann ihn leicht von einem andern haben.
– Karl Kraus
Erotik macht aus einem Trotzdem ein Weil.
– Karl Kraus
Sozialpolitik ist der verzweifelte Entschluß, an einem Krebskranken eine Hühneraugenoperation vorzunehmen.
– Karl Kraus
Sozial wird der Mensch, weil er sich selbst im andern sucht.
– Karl Kraus
Ein Gourmet sagte mir: was die Crême der Gesellschaft anlange, so sei ihm der Abschaum der Menschheit lieber.
– Karl Kraus
Dieser Autor ist so tief, daß ich als Leser lange gebraucht habe, um ihm auf die Oberfläche zu kommen.
– Karl Kraus