Ich bin nicht für die Frauen, sondern gegen die Männer.
– Karl Kraus
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Ich bin nicht für die Frauen, sondern gegen die Männer.
– Karl Kraus
Eine umfassende Bildung ist eine gut dotierte Apotheke; aber es besteht keine Sicherheit, daß nicht für Schnupfen Zyankali gereicht wird.
– Karl Kraus
Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen?
– Karl Kraus
Das Feigenblatt des Neides ist sittliche Entrüstung.
– Karl Kraus
Ich schlafe nie nachmittags. Außer, wenn ich vormittags in einem österreichischen Amt zu tun hatte.
– Karl Kraus
Wenn ein Gedanke in zwei Formen leben kann, so hat er es nicht so gut wie zwei Gedanken, die in einer Form leben.
– Karl Kraus
Der Scharfsinn der Polizei ist die Gabe, alle Menschen eines Diebstahls für fähig zu halten, und das Glück, daß sich die Unschuld mancher nicht erweisen läßt.
– Karl Kraus
Das ist kein rechtes Lumen, das dem Verstande nicht zum Irrlicht wird.
– Karl Kraus
Der Philister hält es mit Recht für einen Mangel, wenn man »von sich eingenommen« ist.
– Karl Kraus
Die Verzerrung der Realität im Bericht ist der wahrheitsgetreue Bericht über die Realität.
– Karl Kraus
Es müßte ein geistiger Liftverkehr etabliert werden, um einem die unerhörten Strapazen zu ersparen, die mit der Herablassung zum Niveau des heutigen Schrifttums verbunden sind. Wenn ich wieder zu mir komme, bin ich immer ganz außer Atem.
– Karl Kraus
Ein Witzbold: Kopfjucken ist keine Gehirntätigkeit.
– Karl Kraus
Nichts beweist mehr gegen eine Theorie als ihre Durchführbarkeit.
– Karl Kraus
Ich lasse mich durch keinen Vollbart mehr täuschen. Ich weiß schon, welches Geschlecht hier im Haus die Hosen anhat.
– Karl Kraus
Nichts ist billiger als sittliche Entrüstung.
– Karl Kraus
In der Literatur hüte man sich vor den Satzbauschwindlern. Ihre Häuser kriegen zuerst Fenster und dann Mauern.
– Karl Kraus
Als ich las, wie ein Nachahmer das Original pries, war es mir, als ob eine Qualle ans Land gekommen wäre, um sich über den Aufenthalt im Ozean günstig zu äußern.
– Karl Kraus
Es gibt Schriftsteller, die schon in zwanzig Seiten ausdrücken können, wozu ich manchmal sogar zwei Zeilen brauche.
– Karl Kraus
In der Nacht sind alle Kühe schwarz, auch die blonden.
– Karl Kraus
Erotik macht aus einem Trotzdem ein Weil.
– Karl Kraus
Wirkung der Kunst ist ein Ding, das ohne Anfang ist und dafür ohne Ende.
– Karl Kraus
Sinnlichkeit des Weibes lebt so wenig vom Stoff wie männliche Künstlerschaft. Je nichtiger der Anlaß, desto größer die Entfaltung. Der Geist ist an kein Standesvorurteil gebunden und die Wollust hat Perspektive.
– Karl Kraus
Ich strebe inbrünstig nach jener seelischen Kondition, in der ich, frei von aller Verantwortung, die Dummheit der Welt als Schicksal empfinden werde.
– Karl Kraus
Ist der »Masochismus« die Unfähigkeit, anders als im Schmerz zu genießen, oder die Fähigkeit, aus Schmerzen Genuß zu ziehen?
– Karl Kraus
Der Journalismus denkt ohne die Lust des Denkens. In solchen Bezirk verbannt, gleicht der Künstler einer zur Prostitution gezwungenen Hetäre. Nur daß diese schadlos auch dem Zwang erliegt. Der Zwang zur Lust kann ihr Lust bedeuten, jenem nur Unlust.
– Karl Kraus
Sozial wird der Mensch, weil er sich selbst im andern sucht.
– Karl Kraus
Menschen, Menschen san mer alle – ist keine Entschuldigung, sondern eine Anmaßung.
– Karl Kraus
Meine Leser glauben, daß ich für den Tag schreibe, weil ich aus dem Tag schreibe. So muß ich warten, bis meine Sachen veraltet sind. Dann werden sie möglicherweise Aktualität erlangen.
– Karl Kraus
Kein Zweifel, der Hund ist treu. Aber sollen wir uns deshalb ein Beispiel an ihm nehmen? Er ist doch dem Menschen treu und nicht dem Hund.
– Karl Kraus
Es ist schön, für eine Idee zu sterben. Wenn's nicht eben die Idee ist, von der man lebt und an der man stirbt.
– Karl Kraus