Eifersucht ist ein Hundegebell, das die Diebe anlockt.
– Karl Kraus
Karl Kraus Zitate
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Eine Welt von Wohllaut ist versunken, und ein krähender Hahn bleibt auf dem Repertoire.
– Karl Kraus
Ein guter Psycholog ist imstande, dich ohneweiters in seine Lage zu versetzen.
– Karl Kraus
Sie sagte sich: Mit ihm schlafen, ja – aber nur keine Intimität!
– Karl Kraus
Die einen verführen und lassen sitzen; die andern heiraten und lassen liegen. Diese sind die Gewissenloseren.
– Karl Kraus
Vielwisser dürften in dem Glauben leben, daß es bei der Tischlerarbeit auf die Gewinnung von Hobelspänen ankommt.
– Karl Kraus
Die lästigen Hausierer der Freiheit, die, wenn das Volk schon gar nichts kaufen will, mit dem Präservativ der Bildung herausrücken, mögen sich eine Zeitlang des Erfolges ihrer Zudringlichkeit freuen. Die Kultur hat es immer noch lieber mit den Hausknechten gehalten.
– Karl Kraus
Wenn die Sprache zu einem Vergleich die Volkswirtschaft braucht und es stimmt in etwas nicht, so kann die Sprache nichts dafür. Der Volkswirt soll nachgeben.
– Karl Kraus
Die Häßlichkeit der Jetztzeit hat rückwirkende Kraft.
– Karl Kraus
Gesellschaft: Es war Alles da, was da sein muß und was sonst nicht wüßte, wozu das Dasein ist, wenn es nicht eben dazu wäre, daß man da ist.
– Karl Kraus
Die Moral ist ein Einbruchswerkzeug, welches den Vorzug hat, daß es nie am Tatort zurückgelassen wird.
– Karl Kraus
In der Literatur hüte man sich vor den Satzbauschwindlern. Ihre Häuser kriegen zuerst Fenster und dann Mauern.
– Karl Kraus
Perversität ist die Gabe, Vorstellungswerte und Empfindungen zu einem Ideal zu summieren.
– Karl Kraus
Wer ist das: Sie ist blind vor dem Recht, sie schielt vor der Macht, und kriegt vor der Moral die Basedow'sche Krankheit. Und wegen der schönen Augen dieses Frauenzimmers opfern wir unsere Freiheit!
– Karl Kraus
Sie haben die Presse, sie haben die Börse, jetzt haben sie auch das Unterbewußtsein!
– Karl Kraus
Die Verworrenheit unserer politischen Zustände hat einen großen Vorteil; sie erleichtert die Beurteilung der führenden Männer. Unter minder schwierigen Umständen konnte sich ein Minister jahrelang der Feststellung seines Wertes entziehen. Selbst der Geschichte fehlen die Anhaltspunkte zur Beurteilung einzelner Staatsmänner. Aber dieses historische Dämmerlicht ist vorüber. Heute ist die Beleuchtung so grell, daß man die Umrisse politischer Unfähigkeit weithin erkennt. Unsere Zeit richtet jeden Minister binnen ein paar Tagen – standrechtlich. Auch auf die Abstufungen der Mittelmäßigkeit läßt sie sich nicht mehr ein.
– Karl Kraus
Anschauliche Reiseberichte machen die Entwicklung der Unkultur vom Männergesang zum Männergebrüll fühlbar. Je lauter der Lärm und je schlechter die Luft, desto klarer die Erkenntnis, daß in dem Kampf um das Freiheitsrecht, der Zeit ihre Phrase zu prägen, Bier fließt.
– Karl Kraus
Der Zuhälter ist das Vollzugsorgan der Unsittlichkeit. Das Vollzugsorgan der Sittlichkeit ist der Erpresser.
– Karl Kraus
Wer immer mit dem Kalb des Andern pflügt, der pflügt schließlich mit dem goldenen.
– Karl Kraus
Bevor man das Leben über sich ergehen läßt, sollte man sich narkotisieren lassen.
– Karl Kraus
Da das Halten wilder Tiere gesetzlich verboten ist, und die Haustiere mir kein Vergnügen machen, so bleibe ich lieber unverheiratet.
– Karl Kraus
Früher war ich oft amoralisch entrüstet. Aber die Sittlichkeit nimmt rings überhand, und man gibt es auf.
– Karl Kraus
Das Wort »Familienbande« hat einen Beigeschmack von Wahrheit.
– Karl Kraus
Ein Original ist heute, wer zuerst gestohlen hat.
– Karl Kraus
Wie wird die Welt regiert und in den Krieg geführt? Diplomaten belügen Journalisten und glauben es, wenn sie's lesen.
– Karl Kraus
Ich bin vorsichtig geworden. Als ich einmal einen Anbeter hinauswarf, wollte er mich wegen Religionsstörung anzeigen.
– Karl Kraus
Was sich alles entpuppen kann: ein Schurke und ein Schmetterling!
– Karl Kraus
Die männliche Überlegenheit im Liebeshandel ist ein armseliger Vorteil, durch den man nichts gewinnt und nur der weiblichen Natur Gewalt antut. Man sollte sich von jeder Frau in die Geheimnisse des Geschlechtslebens einführen lassen.
– Karl Kraus
Es gibt Menschen, die es zeitlebens einem Bettler nachtragen, daß sie ihm nichts gegeben haben.
– Karl Kraus
Psychologie ist so müßig wie eine Gebrauchsanweisung für Gift.
– Karl Kraus