Die wahre Grausamkeit ist von keinem Machtmittel beschränkt.
– Karl Kraus
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Die wahre Grausamkeit ist von keinem Machtmittel beschränkt.
– Karl Kraus
Kindspech ist eben das, womit man auf die Welt kommt.
– Karl Kraus
Die Moral ist eine venerische Krankheit. Primär heißt sie Tugend, sekundär heißt sie Langeweile, und tertiär heißt sie Syphilis.
– Karl Kraus
»Bleiben Sie denn unbewegt vor den vielen, die jetzt sterben?« »Ich beweine die Überlebenden und ihrer sind mehr.«
– Karl Kraus
Ihre Brauen waren Gedankenstriche – manchmal wölbten sie sich zu Triumphbogen der Wollust.
– Karl Kraus
Ein Snob ist unverläßlich. Das Werk, das er lobt, kann gut sein.
– Karl Kraus
Ich war selten verliebt, immer verhaßt.
– Karl Kraus
Die Prominenten Was es bedeute, hat einer gefragt, und was für Leute man heute so nennt. Man nennt, versetzt ich, prominent, die einst nicht hätten hervorgeragt.
– Karl Kraus
Der Journalismus dient nur scheinbar dem Tage. In Wahrheit zerstört er die geistige Empfänglichkeit der Nachwelt.
– Karl Kraus
Im weiten Reich der Melodienlosigkeit ist es schwer, als Plagiator erkannt zu werden.
– Karl Kraus
Der Liberalismus kredenzt ein Abspülwasser als Lebenstrank.
– Karl Kraus
Von einer Fackel fällt hin und wieder etwas ab. Ein Klümpchen Pech.
– Karl Kraus
Sie richten, damit sie nicht gerichtet werden.
– Karl Kraus
Gesund ist man erst, wenn man wieder alles tun kann, was einem schadet.
– Karl Kraus
Das größte Lokalereignis, das in allen Städten gleichzeitig und unaufhörlich sich begibt, wird am wenigsten beachtet: der Einbruch des Kommis in das Geistesleben.
– Karl Kraus
Es ist nicht Sitte, eine Frau zu heiraten, die vorher ein Verhältnis gehabt hat. Aber es ist Sitte, mit einer Frau ein Verhältnis zu haben, die vorher geheiratet hat.
– Karl Kraus
Mir träumte, daß ich fürs Vaterland gestorben war. Und schon war ein Sargtürlaufmacher da, der die Hand hinhielt.
– Karl Kraus
Das aktive Wahlrecht des Männchens haben die Realpolitiker der Liebe geschaffen.
– Karl Kraus
Früher war ich oft amoralisch entrüstet. Aber die Sittlichkeit nimmt rings überhand, und man gibt es auf.
– Karl Kraus
Hierzulande gibt es unpünktliche Eisenbahnen, die sich nicht daran gewöhnen können, ihre Verspätungen einzuhalten.
– Karl Kraus
Die Verzerrung der Realität im Bericht ist der wahrheitsgetreue Bericht über die Realität.
– Karl Kraus
Ein ganzer Kerl ist einer, der die Lumpereien nie begehen wird, die man ihm zutraut. Ein halber, dem man die Lumpereien nie zugetraut hat, die er begeht.
– Karl Kraus
Als ich las, wie ein Nachahmer das Original pries, war es mir, als ob eine Qualle ans Land gekommen wäre, um sich über den Aufenthalt im Ozean günstig zu äußern.
– Karl Kraus
Eine Frau, die nicht häßlich sein kann, ist nicht schön.
– Karl Kraus
Der Ästhet verhält sich zur Schönheit wie der Pornograph zur Liebe und wie der Politiker zum Leben.
– Karl Kraus
Der Gedankenlose denkt, man habe nur dann einen Gedanken, wenn man ihn hat und in Worte kleidet. Er versteht nicht, daß in Wahrheit nur der ihn hat, der das Wort hat, in das der Gedanke hineinwächst.
– Karl Kraus
Ich weiß ganz genau, welche ungebetenen Gedanken ich nicht über die Schwelle meines Bewußtseins lasse.
– Karl Kraus
Wenn eine Kultur fühlt, daß es mit ihr zu Ende geht, läßt sie den Priester kommen.
– Karl Kraus
Die Kriegsursache? Daß sie in Berlin auf Marmor gepißt haben.
– Karl Kraus
Die Ideensumme eines literarischen Aufsatzes sei das Ergebnis einer Multiplikation, nicht einer Addition.
– Karl Kraus