Meine Welt beginnt bei den Dingen –, und so ist in ihr auch der mindeste Mensch so erschreckend groß, ja, beinah ein Übermaß.
– Rainer Maria Rilke
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Meine Welt beginnt bei den Dingen –, und so ist in ihr auch der mindeste Mensch so erschreckend groß, ja, beinah ein Übermaß.
– Rainer Maria Rilke
Es gibt eine Menge Menschen, aber noch viel mehr Gesichter, denn jeder hat mehrere.
– Rainer Maria Rilke
Die Lage eines Menschen bessern wollen, setzt einen Einblick in seine Umstände voraus, wie nicht einmal der Dichter ihn besitzt einer Figur gegenüber, die aus seiner eigenen Erfindung stammt.
– Rainer Maria Rilke
Weder Mensch noch Tier, ein klägliches und rührendes Zwitterwesen, wird der Hund von der Welt unsrer Beziehungen unendlich angezogen, ist aber unfähig, sich ohne unsre hilfreiche Mitwirkung den Weg zu bahnen. Er hat jene Unbekümmertheit, jene aufmerksame Tiefe des Instinkts verloren, die wir im Blick des freien Tieres entdecken. Wie sehr sind die Katzen geneigt, ihn zu verachten, sie, die niemals geruhten, ihre Katzenwelt wirklich zu verlassen.
– Rainer Maria Rilke
Die Zukunft dringt in uns ein, um sich in uns zu verwandeln, lange bevor sie geschieht.
– Rainer Maria Rilke
Sei jedem Abschied voraus!
– Rainer Maria Rilke
So sind die Menschen falsche Aristokraten. Sie glauben, ihr Reichtum beruhe darin, das Andenken großer Vorfahren zu feiern und zu preisen. Und dabei könnten sie um so vieles reicher sein, wenn sie ihre eigenen Möglichkeiten feiern und preisen wollten.
– Rainer Maria Rilke
Alles, was mehr aus Ihnen macht, als Sie bisher in Ihren besten Stunden waren, ist recht.
– Rainer Maria Rilke
Der Schicksale sind nicht viele: wenige große wechseln beständig ab und ermüden an denen, die mit unbegrenzt emfindendem Herzen unzerstört hingehn.
– Rainer Maria Rilke
Deine Erfahrungen sollten nirgends umkehren, nicht erschrecken, an keinen Türen horchen, überall leise und aufrecht durchgehen wie starke pflegende Schwestern, die ans Handeln gewohnt sind, wo andere jammern.
– Rainer Maria Rilke
Vor der Natur gibt es kein Urteil; sie hat immer recht.
– Rainer Maria Rilke
Die Lage eines Menschen ändern, bessern wollen, heißt, ihm für Schwierigkeiten, in denen er geübt und erfahren ist, andere Schwierigkeiten anbieten, die ihn vielleicht noch ratloser finden.
– Rainer Maria Rilke
Der Gebogene wird selber Bieger und rächt sich an anderen, daß er erlag.
– Rainer Maria Rilke
Unsere Wirrnisse sind seit je ein Teil unserer Reichtümer gewesen.
– Rainer Maria Rilke
Es ist nicht unmöglich, daß wir anders geworden sind durch die Macht eines einsamen Dichters, der vor Hunderten von Jahren gelebt hat und von dem wir nichts wissen.
– Rainer Maria Rilke
Das Wirkliche ist wie das Wunderbare: es mißt die Welt mit eigenmächtigen Maßen.
– Rainer Maria Rilke
Geliebtsein heißt aufbrennen. Lieben ist: Leuchten mit unerschöpflichem Öle. Geliebtwerden ist vergehen, Lieben ist dauern.
– Rainer Maria Rilke
Auch die Kunst ist nur eine Art zu leben.
– Rainer Maria Rilke
Wenn dir dein tägliches Leben arm vorkommt, gib nicht ihm die Schuld, sondern dir selbst, weil du nicht poetisch genug bist, um seine Reichtümer hervorzurufen; für den Schöpfer gibt es keine Armut.
– Rainer Maria Rilke
Auch zu lieben ist gut: denn Liebe ist schwer. Liebhaben von Mensch zu Mensch: das ist vielleicht das Schwerste, was uns aufgegeben ist, das Äußerste, die letzte Probe und Prüfung, die Arbeit, für die alle andere Arbeit nur Vorbereitung ist. Darum können junge Menschen, die Anfänger in allem sind, die Liebe noch nicht: sie müssen sie lernen. Mit dem ganzen Wesen, mit allen Kräften, versammelt um ihr einsames, banges, aufwärts schlagendes Herz, müssen sie lieben lernen.
– Rainer Maria Rilke
Wer saß nicht bang vor seines Herzens Vorhang?
– Rainer Maria Rilke
Unrechthaben gegeneinander, aber mit des Lebens unbegreiflichem Rechthaben als Anlaß und Hintergrund!
– Rainer Maria Rilke
Wolle die Wandlung.
– Rainer Maria Rilke
Sei geduldig mit allen Fragen in deinem Herzen, und versuche, die Fragen an sich zu schätzen.
– Rainer Maria Rilke
... das halte ich für das beste Gefühl: Einsam und doch in einer großen Gemeinsamkeit....
– Rainer Maria Rilke
Lieben ist … ein erhabener Anlaß für den einzelnen, zu reifen, in sich etwas zu werden, Welt zu werden für sich um eines anderen willen, es ist ein großer unbescheidener Anspruch an ihn, etwas, was ihn auserwählt und zu Weitem beruft.
– Rainer Maria Rilke
Wer von uns müßte nicht dies vor allem erstreben: in seinem Können sicher zu werden, um gegen das von Außen kommende Urteil jeweils die rechten Gegengewichte im eigenen Gewissen zu besitzen.
– Rainer Maria Rilke
Je mehr Liebe man gibt, desto mehr besitzt man davon.
– Rainer Maria Rilke
Die Freude ist ein Moment, unverpflichtet, von vornherein zeitlos; nicht zu halten, aber auch nicht eigentlich wieder zu verlieren.
– Rainer Maria Rilke
Alle Aufschwünge meines Geistes beginnen in meinem Blut.
– Rainer Maria Rilke