Wenn du vor dir selbst erschrickst, indem du gewahr wirst, wie dein Wesen an dem einmal errungenen Geschöpf zügellos und furchtbar wird und jenem zur Qual –, so magst du versuchen, dir dawider vorzustellen, daß es ein Errungenhaben und Besitzen eines Menschen, so, daß man ihn zum eigenen [...] Genuß gebrauchen dürfte, ja: daß es ein Gebrauchen eines Menschen nicht gibt, nicht geben darf, nicht geben kann.
– Rainer Maria Rilke
Rainer Maria Rilke Zitate
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Nichts meint das Gedicht weniger, als in dem Lesenden den möglichen Dichter aufzuregen.
– Rainer Maria Rilke
Mit der Zeit steht in einem Buch das Zehnfache von dem, was es wirklich gedruckt enthält; ich lese meine eigenen Erinnerungen und Gedanken immer wieder mit.
– Rainer Maria Rilke
Meine Welt beginnt bei den Dingen –, und so ist in ihr auch der mindeste Mensch so erschreckend groß, ja, beinah ein Übermaß.
– Rainer Maria Rilke
Wie hoffnungsvoll ist der Einzelne doch immer wieder, wie wirklich, wie gutgewillt, wie reich, – wenn man dann die wirre trübe Menge sieht, begreift mans nicht, daß er sich in ihr so, gleichsam spurlos, verliert.
– Rainer Maria Rilke
Der Ruhm ist der öffentliche Abbruch eines Werdenden, in dessen Bauplatz die Menge einbricht, ihm die Steine verschiebend.
– Rainer Maria Rilke
Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie schön die Welt ist und wieviel Pracht in den kleinsten Dingen, in einer Blume, einem Stein, einer Baumrinde oder einem Birkenblatt sich offenbart.
– Rainer Maria Rilke
... das halte ich für das beste Gefühl: Einsam und doch in einer großen Gemeinsamkeit....
– Rainer Maria Rilke
Ich lerne es täglich, lerne es unter Schmerzen, denen ich dankbar bin: Geduld ist alles!
– Rainer Maria Rilke
Aushalten und Geduld haben, keine Hilfe erwarten als die ganz große, nahezu wunderbare!
– Rainer Maria Rilke
Die Kinder sind der Fortschritt selbst – vertraut dem Kinde.
– Rainer Maria Rilke
Unsere größten Ängste sind die Drachen, die unsere tiefsten Schätze bewahren.
– Rainer Maria Rilke
Stillen Umgang mit dem inneren Gesetz!
– Rainer Maria Rilke
Lieben heißt allein sein.
– Rainer Maria Rilke
Wir haben, wo wir lieben, ja nur dies: einander lassen; denn daß wir uns halten, das fällt uns leicht und ist nicht erst zu lernen.
– Rainer Maria Rilke
Willst Du, ich soll Dir geben, sei, bitte, erst Schale und schön, sei erst bereit zu empfangen und ruhig zum Halten.
– Rainer Maria Rilke
Entwicklungen lassen sich nicht gemeinsam durchmachen.
– Rainer Maria Rilke
Ist es möglich, daß man glaubte, nachholen zu müssen, was sich ereignet hat, ehe man geboren war? Ist es möglich, daß man jeden erinnern müßte, er sei ja aus allen Früheren entstanden, wüßte es also und sollte sich nichts einreden lassen von den anderen, die anderes wüßten?
– Rainer Maria Rilke
Der Künstler ist ein Ding zwischen Mensch und Gott.
– Rainer Maria Rilke
Mit nichts kann man ein Kunst-Werk so wenig berühren als mit kritischen Worten: Es kommt dabei immer auf mehr oder minder glückliche Mißverständnisse heraus. Die Dinge sind alle nicht so faßbar und sagbar, als man uns meistens glauben machen möchte: Die meisten Ereignisse sind unsagbar. vollziehen sich in einem Raume, den nie ein Wort betreten hat, und unsagbarer als alles sind die Kunst-Werke, geheimnisvolle Existenzen, deren Leben neben dem unseren, das vergeht, dauert.
– Rainer Maria Rilke
Liebhaben, das heißt nichts annehmen, von nirgends, alles vergessen und von einem Menschen alles empfangen wollen, das was man schon besaß und alles andere.
– Rainer Maria Rilke
Die einzige Reise ist diejenige nach innen.
– Rainer Maria Rilke
Leise an Dir weht der Flügel meiner Zärtlichkeit vorbei.
– Rainer Maria Rilke
Ruhm ist die Summe der Mißverständnisse, die sich um einen Namen sammeln.
– Rainer Maria Rilke
Je mehr Liebe man gibt, desto mehr besitzt man davon.
– Rainer Maria Rilke
Es gibt eine Menge Menschen, aber noch viel mehr Gesichter, denn jeder hat mehrere.
– Rainer Maria Rilke
Ein weißes Schloß in weißer Einsamkeit In blanken Sälen schleichen leise Schauer Todkrank krallt das Geränk sich an die Mauer, uns alle Wege weltwärts sind verschneit.
– Rainer Maria Rilke
Alle Aufschwünge meines Geistes beginnen in meinem Blut.
– Rainer Maria Rilke
Sie [die Kunst] ist der demütigste Dienst und ganz getragen von Gesetz.
– Rainer Maria Rilke
Wenn ich in mein Gewissen schaue, sehe ich nur ein Gesetz, unerbittlich befehlend: mich in mich selbst einschließen und in einem Zuge die Aufgabe beenden, die mir im Zentrum meines Herzens diktiert wurde. Ich gehorche.
– Rainer Maria Rilke