Wolle nie irgendeine Beunruhigung, irgendein Weh, irgendeine Schwermut von deinem Leben ausschließen, da du doch nicht weißt, was diese Zustände an dir arbeiten!
– Rainer Maria Rilke
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Wolle nie irgendeine Beunruhigung, irgendein Weh, irgendeine Schwermut von deinem Leben ausschließen, da du doch nicht weißt, was diese Zustände an dir arbeiten!
– Rainer Maria Rilke
Ach, da wir Hilfe von Menschen erharrten: Stiegen Engel lautlos mit einem Schritte hinüber über das liebende Herz.
– Rainer Maria Rilke
Das Leben ist eine Gelegenheit zur Größe, der Tod ein Zwang dazu.
– Rainer Maria Rilke
Nur wer auf alles gefaßt ist, wer nichts, auch das Rätselhafteste nicht ausschließt, wird selbst sein eigenes Dasein ausschöpfen.
– Rainer Maria Rilke
Die Geschichte ist das Verzeichnis der Zufrühgekommenen.
– Rainer Maria Rilke
Lerne, den geliebten Gegenstand mit den Strahlen deines Gefühls zu durchscheinen, statt ihn darin zu verzehren!
– Rainer Maria Rilke
Ich will mich entfalten. Nirgends will ich gebogen bleiben, denn dort bin ich gelogen, wo ich gebogen bin.
– Rainer Maria Rilke
Rose, oh reiner Widerspruch, Lust, Niemandes Schlaf zu sein unter soviel Lidern.
– Rainer Maria Rilke
Ich kann mir kein seligeres Wissen denken, als dieses Eine: dass man ein Beginner werden muss. Einer, der das erste Wort schreibt hinter einen jahrhundertelangen Gedankenstrich.
– Rainer Maria Rilke
Wenn arme Leute nachdenken, soll man sie nicht stören.
– Rainer Maria Rilke
Edle Lyrik ist das beste Heilmittel gegen die nüchterne Unrast jeder Zeit.
– Rainer Maria Rilke
Rast. Gast sein einmal. Nicht immer selbst seine Wünsche bewirten mit kärglicher Kost. Nicht immer feindlich nach allem fassen, einmal sich alles geschehen lassen und wissen: was geschieht, ist gut.
– Rainer Maria Rilke
Statt in die Kissen, weine hinauf.
– Rainer Maria Rilke
Die Vibration von jeder reinen tiefen Tätigkeit pflanzt sich nach allen Seiten gleichmäßig fort wie die Schwingung einer aus purer Freude geläuteten Glocke.
– Rainer Maria Rilke
Siehe, ich lebe. Woraus? Weder Kindheit noch Zukunft werden weniger …Überzähliges Dasein entspringt mir im Herzen.
– Rainer Maria Rilke
Jedem, der sein Blut hinaufhob in ein Werk, das lange wird, kann es geschehen, daß ers nicht mehr hochhält und daß es geht nach seiner Schwere, wertlos. Denn irgendwo ist eine alte Feindschaft zwischen dem Leben und der großen Arbeit.
– Rainer Maria Rilke
Auf einmal faßt die Rosenpflückerin Die volle Knospe seines Lebensgliedes, und an dem Schreck des Unterschiedes schwinden die linden Gärten in ihr hin.
– Rainer Maria Rilke
Im Leben hat alles denselben Wert, und ein Ding ist nicht schlechter als ein Wort oder ein Duft oder ein Traum.
– Rainer Maria Rilke
Nirgends, Geliebte, wird die Welt sein, als innen. Unser Leben geht hin mit Verwandlung. Und immer geringer verschwindet das Außen.
– Rainer Maria Rilke
Und nun begrüßen wir das neue Jahr. Voller Dinge, die es nie gegeben hat.
– Rainer Maria Rilke
Leise an Dir weht der Flügel meiner Zärtlichkeit vorbei.
– Rainer Maria Rilke
Ich lerne es täglich, lerne es unter Schmerzen, denen ich dankbar bin: Geduld ist alles!
– Rainer Maria Rilke
Sie sind so jung, so vor allem Anfang, und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.
– Rainer Maria Rilke
Meine Welt beginnt bei den Dingen –, und so ist in ihr auch der mindeste Mensch so erschreckend groß, ja, beinah ein Übermaß.
– Rainer Maria Rilke
Es gibt eine Menge Menschen, aber noch viel mehr Gesichter, denn jeder hat mehrere.
– Rainer Maria Rilke
Lieben heißt allein sein.
– Rainer Maria Rilke
Aller Zwiespalt und Irrtum kommt davon her, daß die Menschen das Gemeinsame in sich, statt in den Dingen hinter sich, im Licht, in der Landschaft im Beginn und im Tode, suchen.
– Rainer Maria Rilke
Zur Ehe gehört mehr als vier Beine in einem Bett.
– Rainer Maria Rilke
Weder Mensch noch Tier, ein klägliches und rührendes Zwitterwesen, wird der Hund von der Welt unsrer Beziehungen unendlich angezogen, ist aber unfähig, sich ohne unsre hilfreiche Mitwirkung den Weg zu bahnen. Er hat jene Unbekümmertheit, jene aufmerksame Tiefe des Instinkts verloren, die wir im Blick des freien Tieres entdecken. Wie sehr sind die Katzen geneigt, ihn zu verachten, sie, die niemals geruhten, ihre Katzenwelt wirklich zu verlassen.
– Rainer Maria Rilke
Wenn ich will, dass etwas nicht gewesen sei, wenn ich einem Erlebnis das Recht nehmen will, in meiner Vergangenheit zu bleiben, – so beginne ich mit dieser Sekunde. Was? Ich beginne.
– Rainer Maria Rilke