Das ist des Dichters wahre erhabene Kunst, dem Leser die Begebnisse, die er erzählt, so lebhaft vor Augen zu führen, daß ihm die Gegenwart und seine ganze Umgebung zu entfliehen scheint, und daß er nicht nur ein Kunstwerk empfindet, sondern über dessen klarer Natürlichkeit die Kunst vergißt und die Begebenheit miterlebt.
– Rainer Maria Rilke
Rainer Maria Rilke Zitate
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Wir müssen unser Dasein so weit, als es irgend geht, annehmen; alles, auch das Unerhörte, muß darin möglich sein.
– Rainer Maria Rilke
Denn wir sind nur die Schale und das Blatt: Der große Tod, den jeder in sich hat, das ist die Frucht, um die sich alles dreht.
– Rainer Maria Rilke
Lass das Leben auf dich zukommen. Glaube mir: Das Leben ist immer im Recht.
– Rainer Maria Rilke
Stillen Umgang mit dem inneren Gesetz!
– Rainer Maria Rilke
Sei jedem Abschied voraus!
– Rainer Maria Rilke
Der Name ist uns wie ein Licht hart an die Stirn gestellt.
– Rainer Maria Rilke
Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie schön die Welt ist und wieviel Pracht in den kleinsten Dingen, in einer Blume, einem Stein, einer Baumrinde oder einem Birkenblatt sich offenbart.
– Rainer Maria Rilke
Hörst du, Geliebte, ich schließe die Lider, und auch das ist Geräusch bis zu dir.
– Rainer Maria Rilke
Die Katzen sind Katzen, kurz gesagt, und ihre Welt ist die der Katzen, von einem Ende zum andern.
– Rainer Maria Rilke
Wahrhaftig zu singen, das ist ein anderer Atem.
– Rainer Maria Rilke
Deine Erfahrungen sollten nirgends umkehren, nicht erschrecken, an keinen Türen horchen, überall leise und aufrecht durchgehen wie starke pflegende Schwestern, die ans Handeln gewohnt sind, wo andere jammern.
– Rainer Maria Rilke
Und mancher Tage Stunden waren so. Als formte wer mein Abbild irgendwo, um es mit Nadeln langsam zu mißhandeln. Ich spürte jede Spitze seiner Spiele, und war, als ob ein Regen auf mich fiele, in welchem alle Dinge sich verwandeln.
– Rainer Maria Rilke
Eines ist nur wahr neben dem anderen, und ich denke immer, die Welt ist geräumig genug vorgesehen, um alles zu erfassen: das, was war, muß nicht von der Stelle geräumt, nur langsam verwandelt werden, so wie das, was sein wird, nicht von den Himmeln fällt im letzten Augenblick, sondern immer schon neben uns, um uns und in unserem Herzen sich aufhält, auf den Wink wartend, der es ins Sichtbare ruft.
– Rainer Maria Rilke
Eine Person ist nicht die, die sie beim letzten Gespräch mit dir war - sie ist die, die sie während eurer ganzen Beziehung war.
– Rainer Maria Rilke
Das namenlose Leid der Liebe ist immer dieses gewesen: daß von ihr verlangt wird, ihre Hingabe zu beschränken.
– Rainer Maria Rilke
Der Schicksale sind nicht viele: wenige große wechseln beständig ab und ermüden an denen, die mit unbegrenzt emfindendem Herzen unzerstört hingehn.
– Rainer Maria Rilke
Vergangenheiten sind dir eingepflanzt, um sich aus dir, wie Gärten, zu erheben.
– Rainer Maria Rilke
Ich halte dies für die höchste Aufgabe für ein Band zwischen zwei Menschen: dass jeder die Einsamkeit des anderen schützt.
– Rainer Maria Rilke
Wir wissen's ja oft nicht, die wir im Schweren sind, bis über's Knie, bis an die Brust, bis ans Kinn. Aber sind wir denn im Leichten froh, sind wir nicht fast verlegen im Leichten? Unser Herz ist tief, aber wenn wir nicht hineingedrückt werden, gehen wir nie auf den Grund. Und doch, man muß auf dem Grund gewesen sein. Darum handelt sich's.
– Rainer Maria Rilke
Für den Schaffenden gibt es keine Armut und keinen armen, gleichgültigen Ort.
– Rainer Maria Rilke
Es ist ein gewaltiger Akt der Gewalt, etwas zu beginnen. Ich bin nicht in der Lage zu beginnen. Ich überspringe einfach, was der Anfang sein sollte.
– Rainer Maria Rilke
Nicht ist die Liebe gelernt.
– Rainer Maria Rilke
Unsere Wirrnisse sind seit je ein Teil unserer Reichtümer gewesen.
– Rainer Maria Rilke
Keine große Kunst wurde je geschaffen, ohne dass der Künstler die Gefahr kannte.
– Rainer Maria Rilke
Verwandlung ist nicht Lüge.
– Rainer Maria Rilke
Wer von uns müßte nicht dies vor allem erstreben: in seinem Können sicher zu werden, um gegen das von Außen kommende Urteil jeweils die rechten Gegengewichte im eigenen Gewissen zu besitzen.
– Rainer Maria Rilke
Die moderne Bauschablone Will mir wahrlich gar nicht passen.
– Rainer Maria Rilke
In einer guten Ehe ernennt einer den anderen zum Beschützer seines Alleinsein.
– Rainer Maria Rilke
Denn Armut ist ein großer Glanz aus Innen...
– Rainer Maria Rilke