Wie hoffnungsvoll ist der Einzelne doch immer wieder, wie wirklich, wie gutgewillt, wie reich, – wenn man dann die wirre trübe Menge sieht, begreift mans nicht, daß er sich in ihr so, gleichsam spurlos, verliert.
– Rainer Maria Rilke
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Wie hoffnungsvoll ist der Einzelne doch immer wieder, wie wirklich, wie gutgewillt, wie reich, – wenn man dann die wirre trübe Menge sieht, begreift mans nicht, daß er sich in ihr so, gleichsam spurlos, verliert.
– Rainer Maria Rilke
Das Leben ist eine Gelegenheit zur Größe, der Tod ein Zwang dazu.
– Rainer Maria Rilke
Eine Person ist nicht die, die sie beim letzten Gespräch mit dir war - sie ist die, die sie während eurer ganzen Beziehung war.
– Rainer Maria Rilke
Die Nächte sind nicht für die Menge gemacht.
– Rainer Maria Rilke
Ach, in den Armen hab ich sie alle verloren, du nur, du wirst immer wieder geboren: weil ich niemals dich anhielt, halt ich dich fest.
– Rainer Maria Rilke
Der Gebogene wird selber Bieger und rächt sich an anderen, daß er erlag.
– Rainer Maria Rilke
Dieses endgültig freie Jasagen zur Welt rückt das Herz auf eine andere Ebene des Erlebens.
– Rainer Maria Rilke
Die moderne Bauschablone Will mir wahrlich gar nicht passen.
– Rainer Maria Rilke
Auf einmal faßt die Rosenpflückerin Die volle Knospe seines Lebensgliedes, und an dem Schreck des Unterschiedes schwinden die linden Gärten in ihr hin.
– Rainer Maria Rilke
Wir müssen uns an das Schwere halten; alles Lebendige hält sich daran.
– Rainer Maria Rilke
Unsere Wirrnisse sind seit je ein Teil unserer Reichtümer gewesen.
– Rainer Maria Rilke
Es ist nicht unmöglich, daß wir anders geworden sind durch die Macht eines einsamen Dichters, der vor Hunderten von Jahren gelebt hat und von dem wir nichts wissen.
– Rainer Maria Rilke
Es gibt eine Menge Menschen, aber noch viel mehr Gesichter, denn jeder hat mehrere.
– Rainer Maria Rilke
Die Freude ist ein Moment, unverpflichtet, von vornherein zeitlos; nicht zu halten, aber auch nicht eigentlich wieder zu verlieren.
– Rainer Maria Rilke
Das Wirkliche ist wie das Wunderbare: es mißt die Welt mit eigenmächtigen Maßen.
– Rainer Maria Rilke
Zur Ehe gehört mehr als vier Beine in einem Bett.
– Rainer Maria Rilke
Je mehr Liebe man gibt, desto mehr besitzt man davon.
– Rainer Maria Rilke
Weder Mensch noch Tier, ein klägliches und rührendes Zwitterwesen, wird der Hund von der Welt unsrer Beziehungen unendlich angezogen, ist aber unfähig, sich ohne unsre hilfreiche Mitwirkung den Weg zu bahnen. Er hat jene Unbekümmertheit, jene aufmerksame Tiefe des Instinkts verloren, die wir im Blick des freien Tieres entdecken. Wie sehr sind die Katzen geneigt, ihn zu verachten, sie, die niemals geruhten, ihre Katzenwelt wirklich zu verlassen.
– Rainer Maria Rilke
Verwandlung ist nicht Lüge.
– Rainer Maria Rilke
Die Katzen sind Katzen, kurz gesagt, und ihre Welt ist die der Katzen, von einem Ende zum andern.
– Rainer Maria Rilke
Ich kann mir kein seligeres Wissen denken, als dieses Eine: dass man ein Beginner werden muss. Einer, der das erste Wort schreibt hinter einen jahrhundertelangen Gedankenstrich.
– Rainer Maria Rilke
Traum ist ein Stück vom Leben.
– Rainer Maria Rilke
Geliebtsein heißt aufbrennen. Lieben ist: Leuchten mit unerschöpflichem Öle. Geliebtwerden ist vergehen, Lieben ist dauern.
– Rainer Maria Rilke
Sicherlich ist alle Kunst das Ergebnis davon, dass man sich in Gefahr begeben hat, dass man eine Erfahrung gemacht hat, die bis zum Ende geht, wo man nicht mehr weitergehen kann.
– Rainer Maria Rilke
Fast alles Ernste ist schwer, und alles ist ernst.
– Rainer Maria Rilke
Sie sind so jung, so vor allem Anfang, und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.
– Rainer Maria Rilke
Aushalten und Geduld haben, keine Hilfe erwarten als die ganz große, nahezu wunderbare!
– Rainer Maria Rilke
Das Übervollsein des Tages ist der völligen Leere gleichzusetzen.
– Rainer Maria Rilke
Das Erlösende, das im Handeln liegt, diese unsagbare Befreiung vom Zufall und seinen Gefahren, diese Macht, die aus dem einfachsten Tun kommt.
– Rainer Maria Rilke
Ach, wie gut ist es doch, unter lesenden Menschen zu sein. Warum sind sie nicht immer so?
– Rainer Maria Rilke