Der Dumme wünscht sich nie, gescheit zu sein, er glaubt's ohnedem, daß er es ist.
– Johann Nepomuk Nestroy
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Der Dumme wünscht sich nie, gescheit zu sein, er glaubt's ohnedem, daß er es ist.
– Johann Nepomuk Nestroy
Es gibt wenige böse Menschen, und doch geschieht so viel Unheil in der Welt; der größte Teil dieses Unheils kommt auf Rechnung der vielen, vielen guten Menschen, die nichts weiter als gute Menschen sind.
– Johann Nepomuk Nestroy
Über die Armut braucht man sich nicht zu schämen, es gibt mehr Leute, die sich über ihren Reichtum schämen sollten.
– Johann Nepomuk Nestroy
Bis die Menschen wieder so gescheit werden, wie sie vor zweitausend Jahren gewesen, können immerhin noch zweitausend Jahre vergehen.
– Johann Nepomuk Nestroy
Ein Mädchen sitzenzulassen ist auf alle Fälle billiger als Heiraten.
– Johann Nepomuk Nestroy
Zu viel Vertrauen ist häufig eine Dummheit, zu viel Mißtrauen ist immer ein Unglück.
– Johann Nepomuk Nestroy
Er sieht die Leute an, als ob sie sich bei ihm entschuldigen müßten, daß sie auch aus Leib und Seele bestehen.
– Johann Nepomuk Nestroy
Du hättest recht, wenn die Dummheit eine Geistesschwäche wäre. Leider ist sie aber eine furchtbare Stärke. Sie ist ein Fels, der unerschüttert dasteht, wenn auch ein Meer von Vernunft ihm seine Wogen an die Stirne schleudert.
– Johann Nepomuk Nestroy
Groß ist des Vorurteils bindende Kraft.
– Johann Nepomuk Nestroy
Gelehrte Köpfe ruhen meistens auf schlechten Unterleibern.
– Johann Nepomuk Nestroy
Die Stellung in der Gesellschaft macht es zur Pflicht, den Geist zu erweitern und das Herz zusammenzuziehen.
– Johann Nepomuk Nestroy
Wer sein Glück nur in Träumen findet, paßt nicht zu wirklichen Freuden.
– Johann Nepomuk Nestroy
Von halber Achte bis viertel auf Eins! Es sein nicht ganz fünf Stunden, aber wann's ein Liebhaber mit einem Herzen voll Verdacht durchpassen muß, dann ist es ein so ungeheurer Zeitraum, daß drei Ewigkeiten samt Familie kommod Platz haben drin.
– Johann Nepomuk Nestroy
Die Kunst ist und bleibt einmal eine Leidenschaft.
– Johann Nepomuk Nestroy
Die leichteste Rechnungsart ist die algebraische; da schreibt man überall drunter »gleich x«, und es ist nie g'fehlt, weil »x« jede unbekannte Zahl ausdrückt; »x« ist nämlich eine Abkürzung von »schmeckt's«
– Johann Nepomuk Nestroy
Wie haben Sie s' denn fortgebracht? — "Frauenzimmer beseelt der Geist des Widerspruchs. Ich hab ihr g'sagt, daß ich s' sitzen laß, gleich is sie gegangen!"
– Johann Nepomuk Nestroy
Die Illusionen verlassen nur langsam in einzelnen Tropfen das Herz.
– Johann Nepomuk Nestroy
Die Linke soll nicht wissen, was die Rechte tut; es weiß aber auch die Rechte nicht, was die Linke tut, und das wird nämlich am sichersten dadurch erzweckt, wenn beide Teile gar nichts tun.
– Johann Nepomuk Nestroy
Kultur beginnt im Herzen jedes einzelnen.
– Johann Nepomuk Nestroy
Mein Gott, das Maßnehmen ist ein altes Vorurteil, das die Schneider doch nicht hindert, jedes neue G'wand zu verpfuschen.
– Johann Nepomuk Nestroy
Fehlerfreie Männer gibt's nicht, also heißt's entweder ledig bleiben oder einen nehmen mit die Fehler.
– Johann Nepomuk Nestroy
Sie brauchen nichts zu wissen, Sie sind ein reicher Mann. Aber ich bin ein armer Teufel. Mir muß was einfallen.
– Johann Nepomuk Nestroy
Die Perücke ist eine falsche Behauptung.
– Johann Nepomuk Nestroy
Ja, ja – der Körper ist ein hartnäckiger Anbeter des Lebens und lehnt sich auf gegen den Grabesentschuß des Geistes.
– Johann Nepomuk Nestroy
Guter Gatte und Vater, das trifft sich praxi nicht immer so paarweis, als wie die Strümpfe oder die Ohrfeig'n beisamm'. Es ist sehr leicht, ein guter Vater zu sein; guter Gatte, das ist schon mit viel mehr Schwierigkeiten verbunden. Die eigenen Kinder sind dem Vater gewiß immer die liebsten, und wenn's wahre Affen sein, so g'fallen ei'm doch die eigenen Affen besser als fremde Engeln. Hingegen hat man als Gatte oft eine engelschöne Frau, und momentan g'fallt ei'm a andere besser, die nicht viel hübscher ist als ein Aff'. Das sind die psychologischen Quadrillierungen, die das Unterfutter unseres Charakters bilden.
– Johann Nepomuk Nestroy
Und weil er uns sonst niederhaut, Drum preisen wir ihn alle laut.
– Johann Nepomuk Nestroy
Der Mensch ist nie in die alten Tage, ich war in die alten Tag', wie ich zwanzig Jahr' alt war, denn diese Tage sind jetzt schon so alt, daß ich seitdem eine Unzahl neuer gebraucht hab' zum Verleben. Die jetzigen sind meine jungen Tag', der heutige ist mein jüngster, und die noch nachkommen werden, sind gar jung, weil sie zu den noch ungebornen gehören.
– Johann Nepomuk Nestroy
Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können. Die Zensur ist etwas, was tief unter dem Henker steht, denn derselbe Aufklärungsstrahl, der vor sechzig Jahren dem Henker zur Ehrlichkeit verholfen, hat der Zensur in neuester Zeit das Brandmal der Verachtung aufgedrückt.
– Johann Nepomuk Nestroy
Der Teufel is überhaupt nicht das Schlechteste, ich laß mich lieber mit ihm als mit manchem Menschen ein. Er ehrt das Alter, seine Großmutter steht hoch in Ansehen bei ihm, das is halt a schöner Charakterzug. Er halt aufn Handschlag, man siehts, daß er viel mit die Ritter z' tun g'habt, er erfüllt seine Verträge weit prompter als manch irdischer Schmutzian; freilich nachher am Verfallstag, da kommt er auf d' Minuten, Schlag zwölfe, holt sich seine Seel und geht wieder schön ordntlich nach Haus in seine Höll; 's is halt a Geschäftsmann, wie sich's gehört.
– Johann Nepomuk Nestroy
Das Glück ist eine leichtfertige Person, die sich stark schminkt und von ferne schön ist.
– Johann Nepomuk Nestroy