Wem der Gegenstand seiner Liebe nicht zugleich seine Zukunft, sein Gewissen und seine ewige Seligkeit ist, der hat nie geliebt.
– Johann Nepomuk Nestroy
Johann Nepomuk Nestroy Zitate
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Die Taille ist die merkwürdigste Linie des Menschen, sie halbiert nicht nur jedes einzelne Individuum, nein, sie teilt auch das ganze schöne Geschlecht in zwei Teile, nämlich in solche, welche eine Taille haben, und in solche, welchen der Schneider erst eine machen muß.
– Johann Nepomuk Nestroy
Fassen Sie Mut, schonen Sie sich, das sind die albernen Gemeinplätze, die keinen Seufzer ersticken, keine Träne trocknen – Worte, ohne Überzeugung an widerstrebende Herzen gerichtet, können nie das große Vorrecht haben, das nur der Zeit zukommt.
– Johann Nepomuk Nestroy
Muß sich den die Zukunft gerade als Rosentempel präsentieren? Es ist ja genug, wenn sie sich als bequemlichkeitsgepolsterter Schlafsessel zeigt.
– Johann Nepomuk Nestroy
Aus Mangel an Antwort stirbt unsere Unterhaltung eines natürlichen Todes.
– Johann Nepomuk Nestroy
Viele Weltverleumder sagen: Die Welt tät's schon, aber es gibt zu viele durch und durch schlechte Menschen darauf.
– Johann Nepomuk Nestroy
Die Kette meiner Erfahrungen wäre schon lange genug, und dennoch drängt's mich, immer neue Ringe daranzuschmieden.
– Johann Nepomuk Nestroy
Es gibt Leute, deren Herzen gerade in dem Grad einschrumpfen, als ihre Geldbörsen sich erweitern.
– Johann Nepomuk Nestroy
Die Sprach' soll uns auszeichnen vor die Tier', und mancher zeigt grad' durch das, was für a Viech er is.
– Johann Nepomuk Nestroy
Ich bin zerfallen in mir selbst. – Aus der Urne des Schicksals werden die Lose des Menschen gezogen; wenn ich den Buben beuteln könnt', der das meinige gezogen hat, – ich tät's.
– Johann Nepomuk Nestroy
Die Gefühle bleiben sich gleich und werden im Alter noch heftiger, weil sie keine echte Erwiderung finden! Das ist grad als wie einer, der einen Hering ißt und nix z'trinken kriegt.
– Johann Nepomuk Nestroy
Selten gibt's ein Glück, das nicht in Schaum zerfließt, wenn man es zu genau ergründet.
– Johann Nepomuk Nestroy
Das Volk muß physisch am G'nack gepackt und moralisch mit der Nasen drauf g'stoßen werd'n.
– Johann Nepomuk Nestroy
Das Vorurteil is eine Mauer, von der sich noch alle Köpf', die gegen sie ang'rennt sind, mit blutige Köpf zurückgezogen haben.
– Johann Nepomuk Nestroy
Das is die unerschöpfliche Diplomatensprach; so oft s' a alts Recht verdrahn, erfinden's einen neuen Ausdruck dafür.
– Johann Nepomuk Nestroy
Von Diesseits nach Jenseits ist für schwärmerische Seelen nur ein Katzensprung.
– Johann Nepomuk Nestroy
Was haben diese Leute, die Alchimisten, alles über die Goldmacherkunst studiert! Ich weiß ein prächtiges Rezept. Man nehme: Keckheit, Devotion, Impertinenz, Pfiffigkeit, Egoismus, fünf lange Finger, zwei große Säcke, ein kleines Gewissen, wickle alles in eine Livree, so gibt das in zehn Jahren einen ganzen Haufen Dukaten. Probatum est.
– Johann Nepomuk Nestroy
Ich find', jede Beleuchtung ist unangenehm. Wenn man jemanden haßt, ist man froh, wenn man ihn nicht sieht; wozu die Beleuchtung? Wenn man jemanden liebt, is man froh, wenn einen d' andern Leut' nicht sehn; wozu die Beleuchtung? Die übrige, gleichgültige Welt nimmt sich im Halbdunkel noch am erträglichsten aus; wozu also die Beleuchtung?
– Johann Nepomuk Nestroy
An Scheidungsgründen fehlt es nie, wenn nur der Wille da ist.
– Johann Nepomuk Nestroy
Man kann keinem Menschen ins Herz schaun; viel weniger in die Seel', denn die steckt noch hinter dem Herzen.
– Johann Nepomuk Nestroy
Ein königliches Paar sitzt seit Anbeginn auf dem Erdenthron und regiert den staatlichen Menschenbund. Egoismus heißt der Herrscher, die Herrscherin heißt Eitelkeit, und die nimmersatten Leidenschften bilden ihr unverantwortliches Ministerium.
– Johann Nepomuk Nestroy
Die Liebesschwüre der Männer sind lauter Wechsel an die Ewigkeit, in diesem Leben zahlt sie keiner aus.
– Johann Nepomuk Nestroy
Ich habe auch meine Stunden der Empörung, aber ich verstecke sie, weil ohnmächtige Empörung lächerlich ist.
– Johann Nepomuk Nestroy
Mit ein bisserl Charakter kann der Mensch sein Unglück prächtig verschweigen, aber 's Glück - da wird jeder Atemzug zur Heroldstrompeten, jede Bewegung trommelts aus: "hier ist a kolossale Seligkeit zu sehn!"
– Johann Nepomuk Nestroy
Was kann der Mensch, dessen Leben nix anders als ein an seinem Geburtstag gefälltes, auf unbestimmte Zeit sistiertes Todesurteil ist, G'scheiteres tun, als er laßt sich in resignierter Delinquentenmanier noch nach Möglichkeit gut g'schehn mit einer Gustospeis?
– Johann Nepomuk Nestroy
Es ist eine schöne Zeit, wo man sich noch Mühe gibt, die Zeit zu töten, aber es kommt leider nur zu schnell die Zeit, wo man merkt, daß die Zeit einen selbst tötet.
– Johann Nepomuk Nestroy
Nein, ich kenn' keinen Nebenmenschen, nur wer sich selber für den Hauptmenschen halt't, schaut alle andern für Nebenmenschen an.
– Johann Nepomuk Nestroy
Dienstleuten muß man nichts anvertrauen; das sind die Plakate der Herr-und-Frau-Geheimnisse, die lebendige Preßfreiheit jeder häuslichen Konstitution.
– Johann Nepomuk Nestroy
Wenn der Zufall zwei Wölfe zusammenführt, fühlt gewiß keiner die geringste Beklemmung über das, daß der andere ein Wolf is; aber zwei Menschen können sich nie im Wald begegnen, ohne daß nicht jeder denkt, der Kerl könnt' ein Rauber sei.
– Johann Nepomuk Nestroy
Der Staat ist nichts als die multiplizierte Urhorde.
– Johann Nepomuk Nestroy