François de La Rochefoucauld Zitate
- Seite 12 / 29 -
Die Defekte und Fehler des Geistes sind wie Wunden am Körper: Auch wenn alle erdenkliche Sorgfalt darauf verwendet wird, sie zu heilen, bleibt eine Narbe zurück, und es besteht die ständige Gefahr, dass sie die Haut durchbrechen und wieder aufbrechen.
– François de La Rochefoucauld
Guter Anstand ist dem Körper, was Mutterwitz dem Geist ist.
– François de La Rochefoucauld
Die Persönlichkeiten der Menschen haben wie Gebäude verschiedene Fassaden, von denen einige angenehm anzusehen sind, andere nicht.
– François de La Rochefoucauld
Der gute Geschmack kommt eher von der Urteilskraft als vom Geist.
– François de La Rochefoucauld
Manche Irrtümer sind so trefflich als Wahrheit maskiert, daß man schlecht urteilt, wenn man sich von ihnen nicht täuschen läßt.
– François de La Rochefoucauld
Die Kunst, mittelmäßige Eigenschaften geschickt einzusetzen, findet oft mehr Anerkennung als wirkliche Größe.
– François de La Rochefoucauld
Gravitätisches Auftreten ist ein Geheimnis des Körpers, erfunden, um die Mängel des Geistes zu verbergen.
– François de La Rochefoucauld
Die Trägheit unseres Geistes ist größer als die unsres Körpers.
– François de La Rochefoucauld
Man verzeiht alles, solange man liebt.
– François de La Rochefoucauld
Wenn wir Zufriedenheit nicht in uns selbst finden, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen.
– François de La Rochefoucauld
Kein Mensch ist klug genug, um all das Böse zu erkennen, das er tut.
– François de La Rochefoucauld
Menschen, die auf ihren eigenen Verdienst eingebildet sind, sind stolz darauf, unglücklich zu sein, damit sie sich selbst und andere für bedeutend genug halten, um sie zu beneiden und als Zeichen des Glücks zu betrachten.
– François de La Rochefoucauld
Fast alle Menschen tragen gern kleine Verbindlichkeiten ab; viele empfinden Erkenntlichkeit für größere, aber fast niemand hat für die großen etwas anderes als Undankbarkeit.
– François de La Rochefoucauld
Es ist leichter, die Menschen zu kennen als einen Menschen.
– François de La Rochefoucauld
Das Ende des Glücks ist ein Unglück, und des Ende des Unglücks ein Glück.
– François de La Rochefoucauld
Wenn man liebt zweifelt man oft an dem, wovon man am festesten überzeugt ist.
– François de La Rochefoucauld
Die Natur scheint bei der Geburt eines jeden Menschen die Grenzen seiner Tugenden und Laster abgesteckt und festgelegt zu haben, wie gut oder wie böse er sein kann.
– François de La Rochefoucauld
Was als Großzügigkeit bezeichnet wird, ist meist nur die Eitelkeit des Gebens; wir genießen die Eitelkeit mehr als das, was wir geben.
– François de La Rochefoucauld
Es gibt wenig Frauen, deren Wert ihre Schönheit überdauert.
– François de La Rochefoucauld
Zuviel Fleiß im Kleinen macht meistens unfähig zum Großen.
– François de La Rochefoucauld
Bei keiner Leidenschaft herrscht die Selbstliebe so gewaltig wie bei der Liebe, und man ist stets mehr geneigt, die Ruhe der geliebten Person aufzuopfern, als die eigene zu verlieren.
– François de La Rochefoucauld
Narren und Tröpfe begucken alles durch die Brille ihrer körperlichen Stimmung.
– François de La Rochefoucauld
Es genügt nicht, daß wir Erfolg haben, unsere Freunde müssen auch scheitern.
– François de La Rochefoucauld
Das Glück und das Unglück der Menschen hängen nicht weniger vom Temperament als vom Glück ab.
– François de La Rochefoucauld
Glück und Unglück hängen genauso vom Temperament wie vom glücklichen Zufall ab.
– François de La Rochefoucauld
Normalerweise loben wir nur, um gelobt zu werden.
– François de La Rochefoucauld
Die Unschuld findet nicht so viele Beschützer wie das Verbrechen.
– François de La Rochefoucauld
Die Leidenschaft allein ist es, die stets überredet. Sie ist gleichsam eine Kunst der Natur, deren Regeln nie irre führen, und der einfältigste Mensch, von Leidenschaft begeistert, überredet siegender, als der Beredteste ohne Leidenschaft.
– François de La Rochefoucauld
Wir haben keine Geduld mit der Eitelkeit anderer Menschen, weil sie unsere eigene beleidigt.
– François de La Rochefoucauld
Wenn man älter wird, wird man närrischer und weiser.
– François de La Rochefoucauld