Wilhelm Busch Zitate
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Ein Buch ist ja keine Drehorgel, womit uns der Invalide unter dem Fenster unerbittlich die Ohren zermartert. Ein Buch ist sogar noch zurückhaltender, als das doch immerhin mit einer gewissen offenen Begehrlichkeit von der Wand herabschauende Bildnis. Ein Buch, wenn es so zugeklappt daliegt, ist ein gebundenes, schlafendes, harmloses Tierchen, welches keinem was zuleide tut. Wer es nicht aufweckt, den gähnt es nicht an; wer ihm die Nase nicht gerade zwischen die Kiefern steckt, den beißts auch nicht.
– Wilhelm Busch
Auch ich war immer daheim, grub, krautete, stocherte, handhabte die Gießkanne, besah alles, was wuchs, tagtäglich genau und bin daher mit jeder Rose, mit jedem Kohlkopf, mit jeder Gurke intim bekannt geworden. Eine etwas beschränkte Welt, so scheint's. Und doch, wenn man's recht erwägt, ist all das Zeugs, von dem jedes einzelne unendlich und unergründlich ist, nicht weniger bemerkenswerth, als Alpen und Meer, als Japan und China.
– Wilhelm Busch
Dunkle Zukunft Fritz, der mal wieder schrecklich träge, Vermutet, heute gibt es Schläge, Und knöpft zur Abwehr der Attacke Ein Buch sich unter seine Jacke, Weil er sich in dem Glauben wiegt, Daß er was auf den Buckel kriegt. Die Schläge trafen richtig ein. Der Lehrer meint es gut. Allein Die Gabe wird für heut gespendet Mehr unten, wo die Jacke endet, Wo Fritz nur äußerst leicht bekleidet Und darum ganz besonders leidet. Ach, daß der Mensch so häufig irrt Und nie recht weiß, was kommen wird!
– Wilhelm Busch
Sterben: einwintern.
– Wilhelm Busch
Der Weise hält seine Meinung zurück; also bin ich keiner.
– Wilhelm Busch
Ente gut, alles gut!
– Wilhelm Busch
Fortuna lächelt; doch sie mag nur ungern voll beglücken; schenkt sie uns einen Sommertag, schenkt sie uns auch Mücken.
– Wilhelm Busch
Tugend will ermuntert werden, Bosheit kann man schon allein.
– Wilhelm Busch
Was man besonders gerne tut, ist selten ganz besonders gut.
– Wilhelm Busch
Toleranz ist gut, aber nicht gegenĂĽber den Intoleranten.
– Wilhelm Busch
Alte Dummheiten treten uns früher oder später doch immer wieder auf die Hacken.
– Wilhelm Busch
Denn frĂĽh belehrt ihn die Erfahrung: Sobald er schrie, bekam er Nahrung.
– Wilhelm Busch
GlĂĽcklich, wer sich selber hilft, braucht nicht den Staat, nicht Gott noch SĂĽlze.
– Wilhelm Busch
Die laute Welt und ihr Ergötzen, Als eine störende Erscheinung, Vermag der Weise nicht zu schätzen.
– Wilhelm Busch
Lacher gibt's vom Trottel bis zum Teufel.
– Wilhelm Busch
Die Nationalität ist eben ein Ding, was keiner bei lebendigem Leib los wird, er mag kratzen, soviel er will.
– Wilhelm Busch
So sind wir nun: kriechen heraus, hantieren hier oben eine Zeitlang scheinbar selbständig hin und her und legen uns dann ganz still wieder unter die Kruste.
– Wilhelm Busch
Ich bin Pessimist fĂĽr die Gegenwart, aber Optimist fĂĽr die Zukunft.
– Wilhelm Busch
Ein böses Wort läuft bis ans Ende der Welt.
– Wilhelm Busch
Frühling, Sommer und dahinter gleich der Herbst und bald der Winter – ach, verehrteste Mamsell, mit dem Leben geht es schnell.
– Wilhelm Busch
Gesunder Magen bleibt unbeachtet, viel Arbeit, wenig Dank.
– Wilhelm Busch
Da drinnen hocken sie, Zahlen im Kopf, Bazillen im Herzen. Alles pulverisieren sie: Gott, Geist und Goethe!
– Wilhelm Busch
Der beste Arzt sind wir selber; Wenn uns die Lebensgeister schwinden, Ruft nicht der Doktor, ruft nicht der Pfleger: Da mĂĽsst ihr zum Arzt euch finden!
– Wilhelm Busch
Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.
– Wilhelm Busch
Ach, der Tugend schöne Werke, gerne möcht ich sie erwischen, doch ich merke, doch ich merke, immer kommt mir was dazwischen.
– Wilhelm Busch
Allen gemeinsam ist das Gewissen, der uralte Wecker – vermutlich eine warnende Erinnerung an ein früheres Leben, an die schmerzlichen Folgen von dem, was man damals verübt hat. Sofort, wenn was im Herzen nicht richtig ist, gerät der Lebenssaft in ängstlichen Aufruhr und steigt in den Kopf. – Wohl dem, der noch erröten kann! Dieses sogenannte böse Gewissen sollte eigentlich das gute heißen, weil's ehrlich die Wahrheit sagt.
– Wilhelm Busch
Was lebt, das leidet; leidet, weil es lebt, und leben will es.
– Wilhelm Busch
Ethische Bedeutung der Kunst zweifelhaft – der Maler hält bei den Augen, der Musiker bei den Ohren in der Welt fest.
– Wilhelm Busch
Aber das bedenke stets: Wie mans treibt, mein Kind, so gehts.
– Wilhelm Busch
»Genug«, wenn's kommt, ist immer zuwenig, wenn's da ist.
– Wilhelm Busch