Je mehr du in dir selbst zum Einklang bist gekommen, Je mehr wird er von dir auch außenher vernommen.
– Friedrich Rückert
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Je mehr du in dir selbst zum Einklang bist gekommen, Je mehr wird er von dir auch außenher vernommen.
– Friedrich Rückert
Wenn der Freund dich kränkt, verzeih’s ihm; und versteh: Es ist ihm selbst nicht wohl, sonst tät er dir nicht weh.
– Friedrich Rückert
Sind ein Paar kalter Freunde Winter und Alter: Winter schröpfend, Alter erschöpfend; Winter zwackend, Alter plackend; Winter pustend, Alter hustend; Winter geht, Alter steht: Gerne wär' ich der beiden quitt, nähme Winter das Alter mit.
– Friedrich Rückert
Drei Menschen auf einmal verdirbt Verleumdungsgift: Den, der sie spricht, den, der sie hört, den, so sie trifft.
– Friedrich Rückert
Ein Wetzstein schneidet nicht, doch macht er scharf das Messer; Durch einen schlechten Mann wird oft ein guter besser.
– Friedrich Rückert
In solchem Augenblick, der wie ein Blick der Augen, Der Liebesaugen kommt, Besinnung wegzusaugen, In solchem Augenblick, wer ihn, eh er geschwunden, Empfinden konnte, der hat Ewigkeit empfunden.
– Friedrich Rückert
Und wo ein Weiser streitet und ein Tor, schiebt jener leis auch einen Riegel vor. Doch wo zwei Toren miteinander zanken, da tobt der Kampf, und niemand setzt ihm Schranken.
– Friedrich Rückert
Erfahren muß man stets, Erfahrung wird nie enden, Und endlich fehlt die Zeit, Erfahrnes anzuwenden.
– Friedrich Rückert
Der Prüfstein trügt dich nie: Gut ist, was wohl dir tut, und das ist schlimm, o Herz, wobei dir schlimm zumut.
– Friedrich Rückert
Du sprichst: Mich reizet Obst nicht mehr. O, laß doch schauen! Du hast gewiß den Zahn nicht mehr zum Apfelkauen.
– Friedrich Rückert
Möge jeder still beglückt Seiner Freuden warten! Wenn die Rose selbst sich schmückt, Schmückt sie auch den Garten.
– Friedrich Rückert
Ein Weiser ist, wer Scherz und Ernst zu sondern weiß, Und sich am heiterm Spiel neu stärkt zu strengem Fleiß.
– Friedrich Rückert
Im Kleinen wirke recht und bilde treu das Schöne, Damit an Höheres sich sanft der Trieb gewöhne.
– Friedrich Rückert
In einer guten Eh' ist wohl das Haupt der Mann, Jedoch das Herz das Weib, das er nicht missen kann.
– Friedrich Rückert
Ob ich's erstieg, ob erreite, Ob ich's erkriech', ob erschreite, Ob erstreit', ob erspiel', Ist eins am Ziel.
– Friedrich Rückert
Wer seinem Freunde nicht ins Auge schauen kann, kann´s auch dem Feinde nicht und ist ein schlechter Mann.
– Friedrich Rückert
Welch Herz noch etwas liebt, das ist noch nicht verlassen.
– Friedrich Rückert
Der Mann ist töricht, Der die Menge der Freunde zählt. Ein Bündel Röhricht Hilft dir nicht, wo ein Stab dir fehlt.
– Friedrich Rückert
Das kleine Pfefferkorn sieh für gering nicht an, versuch es nur und sieh, wie scharf es beißen kann!
– Friedrich Rückert
Ein Säugling ist der Geist, Natur ist seine Amme; Sie nährt ihn, bis er fühlt, daß er von ihr nicht stamme.
– Friedrich Rückert
Sechs Wörtchen nehmen mich in Anspruch jeden Tag: Ich soll, ich muß, ich kann, ich will, ich darf, ich mag.
– Friedrich Rückert
Der Geist kann durch den Leib sich in den Weltschmutz tauchen, Doch gegen ihre Flut ihn auch zum Damme brauchen.
– Friedrich Rückert
Nur die Beschränktheit wird an dem, den sie will ehren, Die Fehler leugnen und für Tugenden erklären.
– Friedrich Rückert
Das Feuer schürt der Wind, und löscht das Feuer wieder; So kämpfet Leidenschaft die Leidenschaft danieder.
– Friedrich Rückert
Wer seine Stellung kennt und dazu seine Kraft und beiden wirkt gemäß, der wirkt untadelhaft.
– Friedrich Rückert
Ein leicht erwärmter Freund wird leicht erkältet sein.
– Friedrich Rückert
Wie Wind im Käfige, wie Wasser in dem Siebe ist guter Rat im Ohr der Torheit und der Liebe.
– Friedrich Rückert
Sohn, fürchte Gott, damit dein Inneres furchtlos sei, Denn Gotttesfurcht nur macht von Menschenfurcht dich frei.
– Friedrich Rückert
Eh du scharfe Schwerter schleifest, Sieh, ob nicht die Milde frommt.
– Friedrich Rückert
Dem Müßiggänger fehlt es stets an Zeit zum Tun und nie an einem Grund, warum er’s lasse ruhn.
– Friedrich Rückert