Nie stille steht die Zeit, der Augenblick entschwebt, Und den du nicht benutzt, den hast du nicht gelebt.
– Friedrich Rückert
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Nie stille steht die Zeit, der Augenblick entschwebt, Und den du nicht benutzt, den hast du nicht gelebt.
– Friedrich Rückert
Am Walde hätte nicht die Axt so leichtes Spiel, Hätt' ihr der Wald nicht selbst geliefert ihren Stiel.
– Friedrich Rückert
Ein unbeschriebnes Blatt ist jugendlicher Sinn; Viel Schönes, Gutes drauf zu schreiben ist Gewinn.
– Friedrich Rückert
Nimm die Gelegenheit vorn bei dem kurzen Haar, sonst beut sie hinten dir den kahlen Nacken dar.
– Friedrich Rückert
Selbst die fünf Finger sind nicht gleich an einer Hand, Verschieden ist ihr Dienst, ihr Ansehn, Größ' und Stand.
– Friedrich Rückert
Wie groß für dich du seist, vorm Ganzen bist du nichtig, doch als des Ganzen Glied, bis du als kleinstes wichtig.
– Friedrich Rückert
Viel kann aus wenig Worten lernen, wem es ist verliehn, Alswie du kannst aus kleinen Kernen große Bäume ziehn.
– Friedrich Rückert
Ein wenig länger noch Geduld und froher Mut, Und hell wird alle Trüb' und alles Übel gut.
– Friedrich Rückert
Wer zwingen will die Zeit, den wird sie selber zwingen; Wer sie gewähren lässt, dem wird sie Rosen bringen.
– Friedrich Rückert
Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
– Friedrich Rückert
Erfahren ward seit tausend Jahren, doch du verfolgst umsonst die Spur. Dir passt nicht, was für dich ein anderer erfuhr, du musst es wieder für dich selbst erfahren.
– Friedrich Rückert
Zur Arbeit ist der Mensch so von Natur bestimmt, Daß er selbst Arbeit zum Vergnügen unternimmt.
– Friedrich Rückert
Aus Eigennutz entspringt die Dankbarkeit der meisten für einen Dienst, den ihr geleistet oder leistet.
– Friedrich Rückert
Auswendig ist gelernt, was dir vom Munde fließt, Inwendig, was im Sinn lebendig sich erschließt.
– Friedrich Rückert
Noch jede Zeit hat umgeformt nach ihrem Brauch, Die Weisheit alter Zeit, und so tun wir es auch.
– Friedrich Rückert
Wer zu befehlen weiß, dem wird gehorcht mit Lust.
– Friedrich Rückert
Da zu gefallen den Leuten mir niemals wollte gelingen, Faßt' ich am Ende den Mut mir zu gefallen allein.
– Friedrich Rückert
Ein gut Wort, gut gesagt und auch gut aufgenommen, Dazu gut angewandt, mag uns zu Gute kommen.
– Friedrich Rückert
Laß deine Zunge gleich der Zunge sein der Waage; Kind, wo sie stille steht, ist ihre beste Lage.
– Friedrich Rückert
Die Liebe stört als wie der Haß das Gleichgewicht Der Seele, das der Welt stören beide nicht.
– Friedrich Rückert
Unglücklich ist nur der, wer sein Glück mit keinem teilt, Und vor dem Unglück bangt, noch eh' es ihn ereilt.
– Friedrich Rückert
Gib Worte deinem Schmerz, so ist er dir benommen; Gib Worte deiner Lust, so ist sie dir entkommen.
– Friedrich Rückert
Am Abend wird man klug für den vergang'nen Tag, doch niemals klug genug für den, der kommen mag.
– Friedrich Rückert
Erhabnes, findet es erhabne Stimmung nicht, Erscheint lächerlich im Leben, im Gedicht.
– Friedrich Rückert
Der Ehre kannst du wohl von andern leicht entbehren, Wenn du dich selber nur zu halten weißt in Ehren.
– Friedrich Rückert
Ist es nicht Sünde, zu wünschen ohne zu handeln?
– Friedrich Rückert
Wahres und Gutes wird sich versöhnen, Wenn sich beide vermählen im Schönen.
– Friedrich Rückert
Zur Liebe kommst du nicht, solang du hängst am Leben; Du findest mich nicht eh'r, bis du dich aufgegeben.
– Friedrich Rückert
Sei gut und laß von dir die Menschen Böses sagen; Wer eigne Schuld nicht trägt, kann leichter fremde tragen.
– Friedrich Rückert
Man lebt nicht zweimal, und wie groß ist deren Zahl, Die leben auf der Welt auch einmal nicht einmal!
– Friedrich Rückert