Unwürdig deiner Gab' ist keiner, der's bedarf; Wer ist, der, außer Gott, ihn schuldig sprechen darf?
– Friedrich Rückert
Gefällt 2 mal
- Seite 5 / 15 -
Unwürdig deiner Gab' ist keiner, der's bedarf; Wer ist, der, außer Gott, ihn schuldig sprechen darf?
– Friedrich Rückert
Wo leer zur Essenszeit im Hause sind die Töpfe, die werfen Mann und Frau einander an die Köpfe.
– Friedrich Rückert
Wer sagt: Ich bin Gott nah!, der ist ihm fern geblieben; Wer sagt: Ich bin Gott fern!, der ist ihm nah durch Lieben.
– Friedrich Rückert
Wem hoch und niedrig gleich, gleichviel ist hart und weich Gleichgültig reich und arm, der ist in Armut reich.
– Friedrich Rückert
Nur aufs Ziel zu sehen verdirbt die Lust am Reisen.
– Friedrich Rückert
Jeder nach seinem Sinn wählt seiner Freuden Ort, Der Rosenkäfer hier und der Mistkäfer dort.
– Friedrich Rückert
Nur auf's Ziel zu sehn verdirbt die Lust am Reisen.
– Friedrich Rückert
Was dir noch neu ist, wird dich auch reizen, was mir schon Spreu ist, ist dir noch Weizen.
– Friedrich Rückert
Wenn der Tag nicht hell ist, sei du heiter! Sonn' und froher Sinn sind Gottes Streiter.
– Friedrich Rückert
Zwischen Welt und Einsamkeit ist das rechte Leben. Nicht zu nah und nicht zu weit will ich mich begeben.
– Friedrich Rückert
Kann das Leben selbst nicht währen, Kann es doch sich neu gebären, Daß unendlich es erscheint.
– Friedrich Rückert
Aus jedem Punkt im Kreis zur Mitte geht ein Steg, Vom fernsten Irrtum selbst zu Gott zurück ein Weg.
– Friedrich Rückert
In Sommertagen rüste Deinen Schlitten und Deinen Wagen in des Winters Mitten!
– Friedrich Rückert
Wer nicht sein eigner Freund, dein Freund kann der nicht sein; Auch der nicht, wer nur ist sein eigner Freund allein.
– Friedrich Rückert
Wenn sie streben zu gefallen, Sind dem Fallen nah die Frauen.
– Friedrich Rückert
Was ist interessant? Was der Augenblick gebiert, Was seine Geltung mit dem Augenblick verliert.
– Friedrich Rückert
Dich hüten mußt du selbst, und Gott muß dich bewahren.
– Friedrich Rückert
Die höchsten Dinge, die dein Denken nie kann denken, Gerad auf diese muss sich stets dein Denken lenken.
– Friedrich Rückert
Am Abend wird man klug für den vergang'nen Tag, doch niemals klug genug für den, der kommen mag.
– Friedrich Rückert
Laß deine Zunge gleich der Zunge sein der Waage; Kind, wo sie stille steht, ist ihre beste Lage.
– Friedrich Rückert
Ein wenig länger noch Geduld und froher Mut, Und hell wird alle Trüb' und alles Übel gut.
– Friedrich Rückert
Auswendig ist gelernt, was dir vom Munde fließt, Inwendig, was im Sinn lebendig sich erschließt.
– Friedrich Rückert
Was euch für Tiefsinn gilt, weil keinen Grund ihr seht, Ist Untief' über die des Unsinns Springflut geht.
– Friedrich Rückert
Ein niedrer Sinn ist stolz im Glück, im Leid bescheiden; Bescheiden ist im Glück ein Edler, stolz im Leiden.
– Friedrich Rückert
Gib Worte deinem Schmerz, so ist er dir benommen; Gib Worte deiner Lust, so ist sie dir entkommen.
– Friedrich Rückert
Tu, was du kannst, und laß das andre dem, der’s kann; Zu jedem ganzen Werk gehört ein ganzer Mann.
– Friedrich Rückert
Der Scherz ist ein Versuch, Ungleichheit gleichzustellen. Drum scherzen ungestraft nur unter sich Gesellen. Mit Kleinerm scherze nicht, er wird sich überheben, und nicht mit Größerem, er wird dir’s nicht vergeben!
– Friedrich Rückert
Das Alte wird nie alt, es wird nur alt das Neue.
– Friedrich Rückert
Becherrand und Lippen, Zwei Korallenklippen, Wo auch die gescheitern Schiffer gerne scheitern.
– Friedrich Rückert
Du entgehst nicht dem Verhängnis! Diesen Glauben hast du, merke, nicht daß er dich in Bedrängnis mutlos mache, sondern stärke.
– Friedrich Rückert