Gewiß kein Freund der Gärtnerei wäre zufrieden, wenn auf einmal alles reif gewachsen da stände und er nichts zu tun hätte als zu pflücken.
Natur Zitate
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Es gibt Gefühle der Menschenbrust, welche unaussprechlich bleiben, bis man die ganze körperliche Nachbarschaft der Natur, worin sie wie Düfte entstanden, als Wörter zu ihrer Beschreibung gebraucht.
Mit Recht beklagt sich die Moral, dass der Natur die Frauen zu gut gelungen sind.
Mit dem Alter streift man die Erziehung allmählich wieder ab und kehrt zur Natur zurück – zur eignen aber.
Wenn Liebe zur Freundschaft wird, folgt sie nur einem Rate, den ihr die Natur befiehlt.
Das Talent ahmt die Natur nach, das Genie setzt sie fort.
In der Ungleichheit geht uns die Natur mit schlechtestem Beispiel voran und mit noch schlechterem folgen wir.
Im Verhältnis zu unsrer Eitelkeit hat die Natur uns mit allem übrigen stiefmütterlich ausgestattet.
Die Natur hat auch die geistigen Fähigkeiten ungerecht verteilt, dem Genie alles gegeben, dem Talentlosen nichts; für diesen erfand man daher eine neue Kunstgattung, den Naturalismus. Und so braucht man heute wohl eine Richtung, aber kein Talent.
Phantasie sei beflügelte Natur!
Die Frauen werden schließlich jedem Beruf gewachsen sein – nur nicht dem der Ehe.
Wäre die Natur nicht unverbesserlich, wir hätten sie längst zerstört.
Die Geschmacklosigkeit hat sich zu allen Zeiten den Begriff des Modernen beigelegt; im Wesentlichen gibt es aber ebenso wenig eine moderne Kunst wie eine moderne Natur.
Die Musik verleiht der Liebe fast so viel Sinnlichkeit wie die Natur.
Kehrt der Feinschmecker zur Natur zurück, prasst er bei trockenem Brot.
Das Genie erbt nichts, nicht einmal Vorurteile: es sieht die Natur immer zum ersten Mal. Unter allen Dingen entdeckt es Beziehungen. Durch die Oberfläche blickt es in die Tiefe. Ob auch alles schweigt, es hört sprechen; wo es hinhorcht, tönt es, wo es hinblickt, löst sich Geist ab. Vergänglichem haucht es Ewigkeit ein: es hat Blitze, die am Firmamente haften bleiben!
Die Natur reicht für ihre Wirkungen noch immer mit den alten Mitteln aus.
Es gibt freigebige Naturen, die mit dem Gelde um sich werfen, wenn es verdoppelt zurückkommen muss: es sind ökonomische Verschwender.
Wenn die Kirche abtrünnig macht, führt die Natur zu Gott zurück.
Die Natur treibt Wucher mit den Frauen; sie leiht ihrer Jugend lange nicht so viel Schönheit, als sie ihnen im Alter dafür abnimmt.
Ganz wird doch nur die Natur die Frauenfrage lösen können.
Wir entschädigen uns durch Habsucht, sobald wir unsrer Genusssucht nicht mehr gewachsen sind.
Es gibt ungemein zarte Naturen, die alles verletzen, nur nicht den Anstand.
Die Natur versteht meisterhaft aufzubauen, aber stümperhaft niederzureißen.
Nicht weil sie zu leise spricht, überhören wir die Natur, sondern weil unsre Vorurteile zu laut dazwischen schreien.
Die Natur übte sich erst an den Blumen, ehe sie die Frauen schuf.
Die Jugend warnen? Die Jugend aufklären?! Nein, gegen die hinreißende Beredsamkeit der Natur, gegen ihren fesselnden, berauschenden Anschauungsunterricht kommen alle Ermahnungen andrer nicht auf.
Das Elend macht zuweilen anspruchsloser, als die Natur erlaubt.
Viele tragen Orden, denen die Natur jede Auszeichnung versagt hat.
Man verwest weder nach seinem Rang noch nach seinem Glaubensbekenntnis; der Natur fehlt noch immer die nötige Ehrfurcht vor unsern Torheiten.