Liebe Zitate

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Ich habe sehr hohe Begriffe von der Größe und Würde des Menschen. Einem Triebe folgen, ohne den die Welt nicht bestehen könnte, die Person lieben, die mich zum einzigen Gesellschafter ausersehen hat, zumal da nach unsern Sitten diese Person sich durch tausend andere Dinge an unser Herz fest hängt, und unter den mannigfaltigen Relationen, von Ratgeber, Freund, Handlungskompagnon, Bettkamerade, Spielsache, lustiger Bruder, (Schwester klingt nicht) auf uns wirkt, das halte ich sicherlich für keine Schwachheit, sondern für klare, reine Schuldigkeit, und ich glaube auch, es steht nicht bei uns, ein solches Geschöpf nicht zu lieben.
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Man kann hier nichts beweisen, aber man kann überzeugt werden.' Aber wie? Wodurch?' Durch die Erfahrung der aktiven Liebe. Versuche, deinen Nächsten aktiv und unermüdlich zu lieben. Je mehr es dir gelingt, zu lieben, desto mehr wirst du von der Existenz Gottes und der Unsterblichkeit deiner Seele überzeugt sein. Und wenn du völlige Selbstlosigkeit in der Liebe zu deinem Nächsten erreichst, dann wirst du zweifellos glauben, und kein Zweifel wird sogar in deine Seele eingehen können. Das ist getestet worden. Es ist gewiss... Aktive Liebe ist hart und furchterregend im Vergleich zur Liebe im Traum. Die Liebe in Träumen dürstet nach sofortigen Taten, die schnell ausgeführt werden und bei denen alle zusehen. Sie geht sogar so weit, dass man sein Leben gibt, vorausgesetzt, es dauert nicht lange und ist bald vorbei, wie auf der Bühne, und alle schauen zu und loben. Aktive Liebe hingegen ist Arbeit und Ausdauer und für manche Menschen vielleicht eine ganze Wissenschaft... In dem Moment, in dem du mit Schrecken feststellst, dass du trotz all deiner Bemühungen deinem Ziel nicht nur nicht näher gekommen bist, sondern dich scheinbar noch weiter davon entfernt hast, in diesem Moment... wirst du plötzlich dein Ziel erreichen und deutlich die wunderbare Macht des Herrn sehen, der dich die ganze Zeit geliebt hat und dich auf geheimnisvolle Weise geführt hat.
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Und vor allem: Belüge dich nicht selbst. Ein Mensch, der sich selbst belügt und seiner eigenen Lüge zuhört, kommt an einen Punkt, an dem er weder in sich selbst noch in seiner Umgebung eine Wahrheit erkennen kann, und verfällt so in Respektlosigkeit gegenüber sich selbst und anderen. Da er niemanden respektiert, hört er auf zu lieben, und da er keine Liebe hat, gibt er sich den Leidenschaften und groben Vergnügungen hin, um sich zu beschäftigen und zu amüsieren, und erreicht in seinen Lastern die völlige Bestialität, und das alles kommt daher, dass er andere und sich selbst ständig belügt. Ein Mensch, der sich selbst belügt, ist oft der erste, der sich darüber ärgert. Es fühlt sich manchmal sehr gut an, sich zu ärgern, nicht wahr? Er weiß, dass ihn niemand beleidigt hat und dass er selbst die Beleidigung erfunden und Lügen erzählt hat, nur um der Schönheit willen, dass er um des Effekts willen übertrieben hat, dass er sich ein Wort herausgepickt und aus einer Erbse einen Berg gemacht hat - all das weiß er, und trotzdem ist er der Erste, der sich beleidigt fühlt, es gefällt ihm, sich beleidigt zu fühlen, es bereitet ihm große Freude, und so erreicht er den Punkt echter Feindschaft.
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Dies sind die Zeiten, in denen die Seelen der Menschen geprüft werden. Der Sommersoldat und der Sonnenscheinpatriot werden in dieser Krise vor dem Dienst für ihr Land zurückschrecken; aber wer ihn jetzt aushält, verdient die Liebe und den Dank von Mann und Frau. Die Tyrannei ist wie die Hölle nicht leicht zu besiegen, aber wir haben den Trost, dass der Triumph umso glorreicher ist, je härter der Kampf ist. Was wir zu billig erlangen, schätzen wir zu gering: Erst die Teuerung gibt allem seinen Wert.
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Das Kind Im Dunkeln saß verlassen ein Kind Und weinte hinaus in Nacht und Wind, Und streckte empor die zitternde Hand, Das blaue Auge gen Himmel gewandt. "Du Vater dort oben, mein Vater du, Komm, führ mich Verlaßnen der Mutter zu, In die schwarze Erde, da grub man sie ein Und ließ mich Armen so ganz allein." Und Gott im Himmel hörte sein Flehn, Er hatte die weinende Unschuld gesehn: "Verlassen wäre das Kindlein mein? Wo die Mutter ist, da muß das Kindlein sein!" Und der Engel des Todes umfaßte mild Der trostlosen Unschuld trauerndes Bild: "Lieb Herz, sei ruhig und sonder Harm, Ich führe dich ja in der Mutter Arm!" "Du, fremder Mann, wie gut du bist! So weißt du, wo meine Mutter ist? O eile, und bringe mich hin zu ihr, Die Mutter liebt mich, sie dankt es dir!" "Du Kindlein, siehst du die Blitze glühn? Dahin woll'n wir gläubigen Sinnes ziehn. Oft sahst du der Sterne trauliches Licht? Dort wohnt der Herrgott, der lässet uns nicht." Und Weste umsäuseln sie lau und klar, und Rosen umdüften sie wunderbar. Bei der Himmelspforte langen sie an, Da war die Pforte schon aufgetan. Und Kindlein sank an der Mutter Brust Und trank den Becher der reinen Lust Und sah viel liebliche Blümlein blühn Und spielte mit Engeln auf weichem Grün!
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