Liebe Zitate

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Und in der Freundschaft und noch mehr hier, in dieser zentralen Angelegenheit der Liebe, regiert der Zufall, so scheint es mir, fast ganz und gar. Welchen Persönlichkeiten du im Leben begegnest und welche du als Hauptinteresse im Leben hast, ist fast so sehr eine Sache des Zufalls wie die Verwehung eines Pollenkorns im Kiefernwald. Und wenn die leichte Gefahr einmal verweht ist, ist sie verweht, um nie wieder zu fahren.
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Allein die Liebe –, hat sie nicht jedes Jahrhundert eine andere Gestalt? Man hat angemerkt, daß sie in den barbarischen Zeiten ungemein bescheiden, ehrerbietig, und bis zur Schwärmerei züchtig und beständig gewesen ist; es waren die Zeiten der irrenden Ritter, in den Zeiten hingegen, in welchen sich Witz und Geschmack aus dem Bezirke der Künste und Wissenschaften bis in den Bezirk die Sitten ausgebreitet hatten, waren sie immer kühn, flatterhaft schlüpfricht, und schweiften wohl gar aus dem Gleise der Natur ein wenig aus.
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Mir ist nicht bange, daß Deutschland nicht eins werde; unsere guten Chausseen und künftigen Eisenbahnen werden schon das Ihrige thun. Vor allem aber sei es eins in Liebe untereinander, und immer sei es eins gegen den auswärtigen Feind; eins, daß der deutsche Thaler und Groschen im ganzen Reiche gleichen Werth habe; eins, daß mein Reisekoffer durch alle sechsunddreißig Staaten ungeöffnet passieren könne.
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Wir können von nichts in der Welt etwas eigentlich erkennen, als uns selbst, und die Veränderungen, die in uns vorgehen. Eben so können wir unmöglich für andere fühlen, wie man zu sagen pflegt; wir fühlen nur für uns. Der Satz klingt hart, er ist es aber nicht, wenn er nur recht verstanden wird. Man liebt weder Vater, noch Mutter, noch Frau, noch Kind, sondern die angenehmen Empfindungen, die sie uns machen.
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Die Hauptsache ist, belügen Sie sich nicht selbst. Wer sich selbst belügt und auf seine eigene Lüge hört, kommt schließlich dahin, daß er keine einzige Wahrheit mehr, weder in sich noch um sich, unterscheidet. Das aber führt zur Nichtachtung sowohl seiner selbst als der anderen. Wer aber niemand achtet, der hört auch auf, sich selbst zu lieben; um sich aber ohne Liebe zu beschäftigen und zu zerstreuen, ergibt er sich den Leidenschaften.
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Mein Bruder bat die Vögel um Verzeihung: Das klingt sinnlos, aber es ist richtig; denn alles ist wie ein Ozean, alles fließt und vermischt sich; eine Berührung an einem Ort setzt eine Bewegung am anderen Ende der Erde in Gang. Es mag sinnlos sein, die Vögel um Verzeihung zu bitten, aber die Vögel wären glücklicher an deiner Seite - zumindest ein bisschen glücklicher - und die Kinder und alle Tiere, wenn du selbst edler wärst als du es jetzt bist. Es ist alles wie ein Ozean, sage ich dir. Dann würdest du auch zu den Vögeln beten, die von einer allumfassenden Liebe in einer Art Transport verzehrt werden, und beten, dass auch sie dir deine Sünden vergeben werden.
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Hätte die Natur nicht gewollt daß der Kopf den Forderungen des Unterleibes Gehör geben sollte, was hätte sie nötig gehabt den Kopf an einen Unterleib anzuschließen. Dieser hätte sich ohne eigentlich dasjenige zu tun was man Sünde nennt satt essen und sich satt paaren und jener ohne diesen Systeme schmieden, abstrahieren und ohne Wein und Liebe von platonischen Räuschen und platonischen Entzückungen reden und singen und schwatzen können.
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Es gibt so viele Arten von Liebe, daß wir, um sie zu defineren, kaum wissen, auf welche wir unsere Aufmerksamkeit richten sollen. Manche wenden kühn den Namen »Liebe« auf eine leidenschaftliche Neigung weniger Tage, auf eine Verbindung ohne Anhänglichkeit, auf eine Leidenschaft ohne Neigung, auf bloße Zuneigung, auf eine kalte Gewohnheit, auf eine romantische Einbildung, auf einen Geschmack an, dem rasch Ekel folgt. Sie wenden eben den Namen auf tausend Schimären an.
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