O tiefe Liebe, die mich zu allem beseelt.
Liebe Zitate
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In diesen Erzählungen von Liebe sehe ich immer nur eines: die Liebe als Selbstpreis. Selten oder nie, daß diese Menschen durch ihre Liebe zu einander wachsen wollen, daß sie sich über sich hinaus lieben. Daher denn auch die Übersättigung, ja der Ekel, der einen nach und vor derlei erfaßt, ein Verlangen, es möchte doch auch hier endlich eine neue Optik Platz greifen, eine tiefere, religiösere Betrachtung des Liebeslebens.
Zum Thema Egoismus: Wir lieben nur die Bilder von allem, als etwas in uns selbst, nie das andere selbst.
Ich meine, es müßte einmal ein sehr großer Schmerz über die Menschen kommen, wenn sie erkennen, daß sie sich nicht geliebt haben, wie sie sich hätten lieben können.
Ich rechne nur nach Menschen, nicht nach Geschlechtern, außerdem bin ich kein Freund von Gemeinplätzen, wie etwa dem über Freundschaft und Liebe, denn ich gehe einfach den Weg, den ich vor mir rechtfertigen kann, nicht den, welchen mir irgend eine abgebrauchte Sentenz vorschreibt.
Wollt ihr, daß ich noch lieben soll? Gebt mir das Liebealter wieder!
Demut ist Wärme. Alles redet und erschließt sich gleich ganz anders, wo ihr milder Himmel aufglänzt. Vor dem Demütigen wird die Welt sicher und vertrauend, den Demütigen empfangen, lieben und beschenken alle Dinge.
Entweder man ist Künstler oder Philosoph. Der Philosoph achtet die Kunst, ja liebt sie, – aber er komplimentiert sie hinaus, wenn er mit seinem Ernst allein sein will.
Ihr meßt jedem sein Maß Liebe zu: dem dreiviertel, dem zwei Viertel, dem ein Viertel, dem nichts. Davon verstehe ich nichts. Ich kann nicht messen und meine Seele ist immer da am eifrigsten, wo ich sehe, daß Eure sich spart und sperrt.
Die Natur ist die große Ruhe gegenüber unserer Beweglichkeit. Darum wird sie der Mensch immer mehr lieben, je feiner und beweglicher er werden wird. Sie gibt ihm die großen Züge, die weiten Perspektiven und zugleich das Bild einer bei aller unermüdlichen Entwickelung erhabenen Gelassenheit.
Die Liebe ist eine Leinwand, die von der Natur geschaffen und von der Fantasie bestickt wird.
Es gibt kein Land auf Erden, in dem nicht die Liebe Verliebte zu Dichtern macht.
Fürsten, die Verse lieben, sind oft rettende Engel.
Unbefriedigte Liebe wächst, wenn Liebende einander fern sein müssen, und keine Philosophie hilft dagegen.
Geben Sie ruhig zu, daß der Streit um Worte mehr Unheil auf diesem Globus angerichtet hat als Pest und Erdbeben. Den Nächsten lieben, ihn aufklären, wenn man kann, ihn bedauern, wenn er im Irrtum befangen ist; alles das, was fraglich ist, auf sich beruhen lassen – das ist meine Religion, die mehr wert ist als alle Eure Systeme und Symbole. Nur, wenn wir diese Dinge gar zu ernst nehmen, gibt es Aufregung und Streit.
Die Liebe verrät sich durch untrügliche Zeichen.
Nicht die Liebe sollte als blind dargestellt werden, sondern die Eigenliebe.
Wenn man von einer schönen Frau geliebt wird, kommt man auf dieser Welt immer mit heiler Haut davon.
Der ist ein Ungeheuer, der nicht die liebt, die seinen Geist befruchtet haben.
Alle Menschen lieben ihren Vorteil, nur verstehen nicht alle dasselbe darunter.
Die Liebe hat Züge, die alle Herzen durchdringen, sie trägt eine Binde, die die Fehler der Geliebten verbirgt. Sie hat Flügel, sie kommt schnell und fliegt genauso schnell wieder weg.
Liebe die Wahrheit, aber verzeihe den Irrtum.
Ich liebe die Märchen der Philosophen; ich lache über die der Kinder, aber ich hasse die der Heuchler.
Wie liebe ich die Kühnheit! wie liebe ich die Leute, welche aussprechen was sie denken.
Die Liebe ist ein Stoff, den die Natur gewebt und die Phantasie bestickt hat.
Überall aber ist die Liebe die Hauptbeschäftigung, die zweite die Schmähsucht, die dritte das Geschwätz.
Der Mensch war im allgemeinen immer, was er ist. Das bedeutet nicht, daß er immer schöne Städte besaß, 24-Pfund-Kanonen, komische Opern und Nonnenklöster. Aber immer wohnte ihm der Trieb inne, sein Innenleben zu lieben, seine Gefährtin, Kinder und seiner Hände Werk.
Die Liebe lehrt uns vieles – vor allem bereuen.
Die Eigenliebe hat vor der Liebe zum andern Geschlecht vieles voraus: keine Spur eines Widerstandes, grenzenlose Treue, ja eine leidenschaftliche Zunahme mit dem Alter; und – was das beruhigendste – es gibt keinen Fall von Selbstmord aus Eigenliebe.
Mit den Ursachen der Eifersucht schwinden zuweilen auch die der Liebe.