Willst du dir über die wahre Beschaffenheit eines Dinges klar werden, so lass nur die Zeit walten: im flüchtigen Vorüberströmen lässt sich nichts genau erkennen.
Zeit Zitate
- Seite 22 / 43 -
Es gibt niemanden, der nicht an seinem Tage stürbe. Du verlierst nichts von deiner Zeit; denn die, die du noch außerdem hast, gehört eben nicht dir.
Die kürzeste Zeit ist die Gegenwart – sie hört auf zu sein, ehe sie kommt.
Befreie dich für dich selbst und erlange und bewahre für dich die Zeit, die dir bisher offen geraubt oder heimlich gestohlen wurde oder aber einfach verloren gegangen ist.
Auch wer nicht vorsätzlich seinem Schmerze ein Ende macht, findet es doch im Verlaufe der Zeit.
Ich habe Zeit, wie denn jedermann Zeit hat, wenn er nur will.
Spät erst vergisst der Geist, was er lange Zeit gelernt hat.
Es war die Klage unserer Altvordern, es ist unsere Klage, es wird die Klage der Nachwelt sein, daß die Sitten verkehrt seien, daß Verdorbenheit herrsche, und daß die Menschheit sich verschlimmere und alles Heilige in Verfall gerate. Allein das ist und wird immer dasselbe sein, nur von Zeit zu Zeit sich mehr da- oder dorthin neigend, wie Meereswogen, die die eintretende Flut weiter hinaustreibt, die Ebbe mehr im Innern der Ufergrenzen hält.
Es wird eine Zeit kommen, wo auch das, was jetzt noch verborgen ist, nach Ablauf langer Jahre durch die Genauigkeit der Beobachtung ans Licht gebracht werden wird.
Es ist etwas Schönes, vor dem Tode schon Abschluss mit dem Leben zu halten und dann mit Seelenruhe die weitere Zeit des Lebens abzuwarten.
Frei von Unruhe sind allein die Menschen, die für die Weisheit Zeit haben. Sie allein leben.
Was die Menschen anlangt, mit denen man es zu tun hat, so ist eine Auswahl ganz unerlässlich. Man frage sich: sind sie es wert, dass wir einen Teil unserer Zeit an sie wenden?
Man muß sich in die Zeit schicken.
Gesetze schweigen in Zeiten des Krieges.
Überall ist nirgends. Wenn ein Mensch seine ganze Zeit mit Auslandsreisen verbringt, hat er am Ende viele Bekannte, aber keine Freunde.
In Tagen höchsten Glückes soll man besonders auf den Rat seiner Freunde hören und ihnen sogar noch mehr Gewicht einräumen, als zuvor. Das sind gerade die Zeiten, in denen wir uns hüten müssen, Schmeichlern unser Ohr zu leihen, läßt man sie erst an sich herankommen, dann fällt man ihnen leicht zum Opfer. Wir halten ja das Lob, das sie uns erteilen, für durchaus berechtigt, und diese Selbsteinschätzung ist die Quelle zahlloser Verfehlungen: der Mensch bildet sich allerlei ein, bläht sich auf, befindet sich dabei aber im größten Irrtum und verfällt dadurch der schmählichsten Lächerlichkeit.
Die lange Zeit, in der es mich nicht mehr geben wird, hat mehr Wirkung auf mich als diese kurze Zeit, die mir dennoch endlos erscheint.
Die Stunden verinnen und die Tage und Monate und Jahre und weder kehrt jemals die verronnene Zeit zurück, noch kann man wissen, was folgt.
In Zeiten des Krieges sind die Gesetze still.
Es gibt einen Verlauf des Lebens, der bestimmt ist, und einen einzigen, und zwar einfachen Weg der Natur, und jedem Stücke der Lebensbahn ist die ihm zukommende Zeitgemäßheit verliehen: so hat denn sowohl die Zartheit der Kinder als auch die ungestüme Kraft der Jünglinge, als auch die Würde des schon gesetzten Alters, als auch die Reife des Greisentums etwas Natürliches, was zu seiner Zeit erlebt werden muß.
Was für ein größeres und besseres Geschenk können wir dem Gemeinwesen darbringen, als wenn wir die Jugend lehren und unterrichten, zumal bei den gegenwärtigen Sitten und Zeiten, wo sie sich so verrannt hat, daß sie mit aller Macht gezügelt und in Schranken gehalten werden muß.
Jeder muß zufrieden sein mit der Zeit, die ihm zum Leben gegeben wird.
Die Zeit zerstört die Spekulationen der Menschen, aber sie bestätigt die Natur.
Was für Zeiten, was für Sitten!
Schiebe alles übrige beiseite, halte nur an jenem wenigen fest. Bedenke unter anderem, daß wir nur die gegenwärtige Zeit leben, die ein unmerklicher Augenblick ist; die übrige Zeit ist entweder schon verlebt oder ungewiß. Unser Leben ist also etwas Unbedeutendes, unbedeutend auch der Erdenwinkel, wo wir leben, unbedeutend endlich der Nachruhm, selbst der dauerndste, er pflanzt sich fort durch eine Reihe schnell dahinsterbender Menschenkinder, die nicht einmal sich selbst kennen, geschweige denn jemanden, der längst vor ihnen gestorben ist, kennen sollten.
Denke, in welcher Beschaffenheit des Leibes und der Seele dich der Tod antreffen wird, sowie an die Kürze des Lebens, an den unermeßlichen Zeitraum hinter dir und vor dir, an die Gebrechlichkeit alles Stoffes.
Die Zeit fliegt dahin.
Was gestern noch im Keimen war, ist morgen schon einbalsamiertes Fleisch oder ein Haufen Asche. Durchlebe demnach diesen Augenblick von Zeit der Natur gemäß, dann scheide heiter von hinnen, gleich der gereiften Olive: Sie fällt ab, die Erde, ihre Erzeugerin, preisend und voll Dank gegen den Baum, der sie hervorgebracht hat.
Welch kleines Teilchen der unendlichen und unermeßlichen Zeit ist jedem von uns zugemessen, und wie plötzlich wird es wieder von der Ewigkeit verschlungen!
Du lebst nur den gegenwärtigen Moment! Die übrige Zeit ist in der Truhe der Vergangenheit begraben oder sie liegt in der ungewissen Zukunft.