Man braucht nur genau acht zu geben, dann finden sich bezeichnende Merkmale für alles, und schon die kleinsten Andeutungen reichen hin, einen Schluss auf den Charakter zu machen.
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Durch unsere Tränen suchen wir nach Beweisen für unser Verlangen und folgen mit ihnen nicht der Trauer, sondern zeigen sie.
Wenn ich mich mitunter an einem Narren erfreuen will, muss ich nicht lange suchen: Ich lache über mich selbst.
Gebote oder Maximen sind von großem Gewicht; und ein paar nützliche, die man zur Hand hat, tragen mehr zu einem glücklichen Leben bei als die Bände, die wir nicht finden können.
Wenn du freilich Lust haben solltest, sogar zu lernen, wie man spazieren gehen soll, wohlan, nimm jene Leute an, die der Hunger neue Künste gelehrt hat: es wird sich gleich einer finden, der deine Schritte regelt, und beim Essen dir auf Backen und Zähne Acht gibt, und in seiner Dreistigkeit immer weiter gehen wird, je mehr deine geduldige Leichtgläubigkeit ihm Vorschub tut.
Du wirst in jeder Lebenslage Heiterkeit, Entspannung und Vergnügen finden können, wenn du ein Unglück nur eher unbedeutend als unerträglich machen wolltest.
Du wirst nicht leicht einen finden, der bei geöffneter Tür leben könnte.
Nichts wird so schnell anstößig wie der Kummer. Wenn sie frisch ist, findet sie jemanden, der sie tröstet, aber wenn sie chronisch wird, wird sie lächerlich gemacht, und das zu Recht.
Ein Mensch, der nur an sich denkt und in allem seinen Vorteil sucht, kann nicht glücklich sein.
Es gibt nämlich wirklich ein Heilmittel für die Seele: die Philosophie. Ihre Hilfe ist nicht außerhalb der eigenen Person zu suchen, wie bei körperlichen Krankheiten, sondern wir müssen uns mit aller Kraft bemühen, uns selbst heilen zu können.
Aber leben zu lernen, dazu gehört das ganze Leben, und, was du vielleicht noch wunderbarer finden wirst, sein Leben lang muss man sterben lernen.
Wahre Freundschaften finden sich nur sehr schwer bei solchen Personen, die in Ämtern oder im öffentlichen Leben stehen.
Lieben aber heißt nichts anderes, als jemanden auszuwählen, den man lieben will – ohne Bedürfnis, ohne das Suchen eines Vorteils.
Überhaupt entsteht all das Ehrenhafte, das wir in einer erhabenen und großartigen Gesinnung suchen, durch die Kraft des Geistes, nicht des Körpers.
Wir werden finden, daß nichts so populär ist wie Frieden, Eintracht und Ruhe.
Was aber der Geiz im Greisenalter bedeuten soll, sehe ich nicht ein. Kann es denn wohl etwas Ungereimteres geben als je weniger Weg noch übrig ist, noch desto mehr Reisegeld zu suchen?
Ich gebe zu, daß in der Macht ein Element des Bösen steckt. Aber das Gute, das wir in ihr suchen, ist ohne jenes Böse nicht zu haben.
Wie nämlich in den übrigen Lebensbereichen die Werke des Geistes viel bedeutender sind als die des Körpers, so sind die Dinge, die wir mit Verstand und Vernunft zu erreichen suchen, willkommener als jene, die wir mit unserer Körperkraft anstreben.
Verstand, Vernunft und Klugheit finden sich bei den Greisen, und hätte es nie Greise gegeben, so hätte es auch nie Staaten gegeben.
Wenn jemand sich als Professor der Sprachen ausgibt und dabei selbst barbarisch redet, oder wenn einer als Gesangslehrer gelten will und dabei mit ohrenzerreißender Unreinheit singt, so finden wir das besonders häßlich, weil der Mensch auf dem Gebiete sündigt, das er als sein spezielles Fach vertreten will; ganz ebenso ist ein Philosoph, der in der Lebensführung Fehler begeht, deswegen tadelnswert, weil er in der Pflichterfüllung, die er anderen predigt, selber nicht standhält und als Lehrer der Lebensregeln gerade in der Lebensweise sich unwürdig zeigt.
Anerkennung freilich tut wohl, wenn sie von Menschen ausgesprochen wird, die selber welche gefunden haben.
Wir müssen aber stets jene Dinge, die sich im alltäglichen Gebrauch und Leben finden, beurteilen und nicht jene, die man erdichtet und wünscht.
Von Natur aus findet sich in unserem Geist die unstillbare Begierde danach, die Wahrheit zu erkennen.
Die Mäßigung aber ist es, die uns zur Vernunft mahnt, wenn wir bestimmte Dinge zu erlangen oder zu vermeiden suchen.
So wie ich es gut finde, wenn ein junger Mann etwas von einem alten Mann in sich hat, bin ich nicht weniger zufrieden mit einem alten Mann, der etwas von der Jugend hat. Wer diese Regel befolgt, kann zwar körperlich alt sein, aber niemals im Geist.
Ich kritisiere, indem ich etwas schaffe - nicht indem ich Fehler finde.
Ich finde, ein leidlich gebildeter Mensch kann über jedes Thema witziger schreiben als über den Witz.
Die meisten wollen törichter- um nicht zu sagen unverschämterweise einen solchen Freund haben, wie sie selbst nicht sein können, und was sie selbst ihren Freunden nicht zu leisten vermögen, das verlangen sie von ihnen. Billig aber ist es, daß man zuerst selbst ein guter Mensch ist und dann einen anderen sich ähnlich sucht.
Suche nicht andere, sondern dich selbst zu übertreffen.
Wir sollten nicht so sehr von der Suche nach der Wahrheit eingenommen sein, dass wir die notwendigen Pflichten des aktiven Lebens vernachlässigen; denn nur das Handeln gibt der Tugend einen wahren Wert und eine Auszeichnung.