Suchen, Finden Zitate

Ich habe mir zur Regel gemacht, daß mich die aufgehende Sonne nie im Bette finden sollte, so lange ich gesund bin. Es kostete mich nichts als das Machen, denn ich habe es bei Gesetzen, die ich mir selbst gab, immer so gehalten, daß ich sie nicht eher festsetzte, als bis mir die Übertrettung fast unmöglich war.

Wer täuscht, wird immer diejenigen finden, die sich täuschen lassen.

Je tiefer ich in meinen Ideen das Senkblei auswerfe, desto mehr finde ich in mir den Abgrund der Widersprüche.

Die Aufrichtigkeit ist eine Eröffnung des Herzens. Man findet sie bei sehr wenig Menschen, und die, die man gewöhnlich sieht, ist nur Heuchelei, um das Vertrauen der andern anzulocken.

Was nicht griffbereit ist, was man nicht nachts um zwei Uhr finden kann, das besitzt man nicht.

Sitz still, mein Herz, wirble keinen Staub auf. Lass die Welt den Weg zu dir finden.

Der vollständige Inbegriff der natürlichen Religion, zu der jeder Mensch verbunden ist, besteht darin, daß man einen Gott erkennt, sich die würdigsten Begriffe von ihm zu machen sucht und auf diese Begriffe bei allen Gedanken und Handlungen Rücksicht nimmt.

Wenn du eine Wohltat erwiesen und ein anderer deine Wohltat empfangen hat, was suchst du, gleich den Toren, daneben noch ein Drittes, nämlich den Ruhm eines Wohltäters oder Vergeltung dafür zu erhalten?

Du willst mich Weisheit lehren Und warst selbst nie ein Tor? Lass ab, mich zu bekehren! Nicht findet, wer nichts verlor.

Liebe findet nicht statt unter gleichtönenden Seelen, aber unter harmonischen.

Im tiefsten Winter fand ich heraus, dass ich, tief in mir, einen unsterblichen Sommer mit mir trug.

Diejenigen, deren Anerkennung man am meisten sucht, geben einem die wenigsten.

Und das tat ich sieben lange Nächte lang - jede Nacht um Mitternacht - aber ich fand das Auge immer geschlossen; und so war es unmöglich, die Arbeit zu erledigen; denn es war nicht der alte Mann, der mich ärgerte, sondern sein Böses Auge.

Demokratie und Sozialismus haben nichts gemeinsam außer einem Wort: Gleichheit. Aber beachte den Unterschied: Während die Demokratie die Gleichheit in Freiheit sucht, sucht der Sozialismus die Gleichheit in Zwang und Knechtschaft.

Die meisten wollen törichter- um nicht zu sagen unverschämterweise einen solchen Freund haben, wie sie selbst nicht sein können, und was sie selbst ihren Freunden nicht zu leisten vermögen, das verlangen sie von ihnen. Billig aber ist es, daß man zuerst selbst ein guter Mensch ist und dann einen anderen sich ähnlich sucht.

Kummer bereitet dich auf die Freude vor. Sie fegt gewaltsam alles aus deinem Haus, damit die neue Freude Platz zum Eintreten findet. Sie schüttelt die gelben Blätter von den Zweigen deines Herzens, damit frische, grüne Blätter an ihrer Stelle wachsen können. Sie reißt die faulen Wurzeln aus, damit neue, darunter verborgene Wurzeln Platz zum Wachsen haben. Was auch immer der Kummer aus deinem Herzen schüttelt, an seine Stelle wird etwas viel Besseres treten.

Man kann sicher bei verschlossenen Augen in das erste beste Buch den Finger auf eine Zeile legen, und sagen, hierüber ließe sich ein Buch schreiben. Wenn man die Augen auftut, so wird man sich selten betrogen finden.

Nichts ist beglückender, als Menschen zu finden, die man nicht suchen muss, und sie dann so zu lieben, wie sie sind.

Es ist besser, mit tausend offenen Irrtümern auf dem Rücken durch die Welt zu gehen, als mit einer einzigen schlauen Lüge entdeckt zu werden. Wenn einer entdeckt wird, werden tausend verdächtigt.

Bücher, die man junge Leute will lesen machen, muß man ihnen nicht sowohl selbst empfehlen, als in ihrer Gegenwart loben. Sie finden sie hernach von selbst, so ist es mir gegangen.

Die Wahrheit haben ist des Himmels Weg, die Wahrheit suchen ist der Weg des Menschen.

Ehrgeiz ist erbarmungslos. Jeden Vorzug, den er nicht nutzen kann, findet er verachtenswert.

Nur im Leiden sitzt man über seine Fehler zu Gerichte, wie man nur im Finstern Bläschen in großen Spiegeln untersucht und findet.

Heutzutage ist es in Mode, die Schrecken des letzten Krieges zu betonen. Ich fand ihn nicht so schrecklich. Es gibt genauso schreckliche Dinge, die heute um uns herum passieren, wenn wir nur Augen hätten, sie zu sehen.

In den Augen Jeromes kehrten 15000 Franc alle Gesetze der Optik um, und er fand, daß Mariette einen schönen Wuchs habe.

Die Tugend findet fanatische Anhänger unter denen, die sie nutzbringend an andre verpachten.

Solange der Mensch frei ist, hat er keine größere und quälendere Sorge, als so schnell wie möglich jemanden zu finden, den er anbeten kann.

Das Gewissen ist unser bester und zuverlässigster Wegweiser, doch wo finden sich Merkmale, die seine Stimme von anderen Stimmen unterscheiden? … Die Stimme der Eitelkeit spricht ebenso laut.

Diese finden jenes, jene dieses schön. Aber sie müssen es »finden«. Suchen will es keiner.

O Baum des Lebens, sieh, der Herbstwind wühlt, er sucht, Ob unterm Blätterschmuck du bergest eine Frucht.