Was aber ist Aufgabe der Klugheit? Etwa mit Sachverstand Vergnügungen zu suchen?
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Nirgendwo kann der Mensch einen ruhigeren und unbeschwerteren Rückzugsort finden als in seiner eigenen Seele.
Wenn du eine Wohltat erwiesen und ein anderer deine Wohltat empfangen hat, was suchst du, gleich den Toren, daneben noch ein Drittes, nämlich den Ruhm eines Wohltäters oder Vergeltung dafür zu erhalten?
Man sucht Zurückgezogenheit auf dem Lande, am Meeresufer, auf dem Gebirge, und auch du hast die Gewohnheit, dich danach lebhaft zu sehnen. Aber das ist bloß Unwissenheit und Schwachheit, da es dir ja freisteht, zu jeder dir beliebigen Stunde dich in dich selbst zurückzuziehen.
Narren haben die merkwürdige Eigenschaft, die Fehler anderer zu entdecken und die eigenen zu vergessen.
Ein Verlust ist weiter nichts als eine Umwandlung, und darin findet die Allnatur Vergnügen, sie, die alles mit so großer Weisheit tut, von Ewigkeit her gleicherweise tat und ins Unendliche so tun wird.
Im Winter Feigen suchen, wäre Tollheit. Ebenso ist der toll, der sich nach einem Kinde sehnt, wenn ein solches ihm nicht mehr vergönnt wird.
Werde also nicht müde, deinen Nutzen zu suchen, indem du anderen Nutzen gewährst.
Niemand wird müde, seinen Nutzen zu suchen; Nutzen aber gewährt uns eine naturgemäße Tätigkeit.
Du hast die Macht über deinen Geist - nicht über äußere Ereignisse. Erkenne dies und du wirst Stärke finden.
Kann mir jemand überzeugend dartun, daß ich nicht richtig urteile oder verfahre, so will ich‘s mit Freuden anders machen. Suche ich ja nur die Wahrheit, sie, von der niemand je Schaden erlitten hat. Wohl aber erleidet derjenige Schaden, der auf seinem Irrtum und auf seiner Unwissenheit beharrt.
Gelbsüchtige finden den Honig bitter, die von einem tollen Hunde gebissen werden, scheuen das Wasser, Kindern gefällt ein Ball am besten. Was ereiferst du dich also? Oder meinst du, daß der Irrtum weniger Einfluß habe als die Galle beim Gelbsüchtigen oder das Gift beim Wasserscheuen?
Ziehe dich in dich selbst zurück. Die in uns herrschende Vernunft ist ja von der Natur, daß sie im Rechttun Heiterkeit und Selbstzufriedenheit findet.
Darin suche deine ganze Freude und Befriedigung, immer Gottes eingedenk von einer gemeinnützigen Tat zu einer andern fortzuschreiten.
Gib dem recht, der recht hat, und er findet dich liebenswürdig; gib dem recht, der unrecht hat, und er betet dich an.
Im Unglück finden wir meistens die Ruhe wieder, die uns die Furcht vor dem Unglück geraubt.
Daß andere Leute kein Glück haben, finden wir sehr leicht natürlich, daß wir selbst keines haben, immer unfaßbar.
Es findet nicht nur jeder Odysseus seinen Homer, sondern auch jeder Mahomet seine Chadidscha.
Der Künstler hat nicht dafür zu sorgen, dass sein Werk Anerkennung findet, sondern dass es sie verdient.
Wir suchen gern unsere Abneigung gegen einen Menschen aus seinen Fehlern zu erklären. Dies ist häufig Selbsttäuschung; auch unsere eigenen Fehler können dieser Abneigung zugrunde liegen.
Manche Tugenden kann man dadurch erwerben, daß man sie lange Zeit hindurch heuchelt. Andere wird man umso unfähiger zu erringen, je mehr man sucht, sich den Schein derselben zu geben. Zu den ersten gehört der Mut, zu den zweiten die Bescheidenheit.
Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt.
Der sich gar zu leicht bereit findet, seine Fehler einzusehen, ist selten der Besserung fähig.
Das andere Leute kein Glück haben, finden wir sehr natürlich, dass wir selber keins haben, erscheint uns immer unfassbar.
Suche immer zu nützen, suche nie dich unentbehrlich zu machen.
Es ist die Frage, was man im Leben sucht, Unterhaltung oder Liebe. Im ersten Fall darf man es nicht allzu genau mit der moralischen, im zweiten nicht allzu genau mit der geistigen Beschaffenheit der Menschen nehmen, mit denen man sich umgibt.
Wohl finden wir unsere Worte auf den Lippen der Freunde wieder, aber nicht mehr als unser, sondern als ihr Eigentum.
Ein guter Witz muss den Schein des Unabsichtlichen haben. Er gibt sich nicht dafür, aber siehe da, der Scharfsinn des Hörers entdeckt ihn, entdeckt den geistreichen Gedanken in der Maske eines schlichten Wortes.
Der Künstler hat nicht dafür zu sorgen, daß sein Werk Anerkennung findet, sondern dafür, daß es sie verdiene.
Etwas sollen wir unseren sogenannten guten Freunden immer abzulernen suchen – ihre Scharfsichtigkeit für unsere Fehler.