Wer die Seele einer Frau sucht, ist nicht immer enttäuscht, ihren Körper zu finden.
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Man mag an jedem Menschen so lange suchen, bis man den individuellen Punkt ausfindet, wo er originell ist.
Der Mensch findet nichts dagegen, daß in der Vergangenheit immer eine Veränderung der Gesetze und Staaten nach der andern kommt – nur in der Gegenwart will er nicht daran.
Je zarter und wärmer man liebt, desto mehr entdeckt man an sich statt der Reize nur Mängel, weil man des geliebten Gegenstandes nie würdig genug zu sein glaubt.
Die Tat, die Mimik, das Schweigen lügen öfter als die Zunge, welche der Mensch, solange er nur kann, vom häßlichen Belegen der Lüge – als ein Krankheitzeichen des innern Menschen – rein zu bewahren sucht.
Ein Mensch, dem zu lang die Liebe verweigert worden ist, findet dann in einer wirklichen zu wenig Reiz, aus Mangel an Verweigern.
Gerade der Freie sucht den Schein der Freiheit am wenigsten.
Wenn man von gewissen Sekten etc. höret: glaubt man, sie wären unsinnig, so etwas zu glauben. Aber wenn man mit ihnen bekannt wird: findet man wenigstens Zusammenhang in ihren Irrtümern.
Der denkende Teil in mir entdeckt in der Welt überall Ordnung, nur der empfindende nicht, der nicht der Zuschauer, sondern ein Glied dieser Kette ist.
Der Mensch [...] findet die stoischen Trostgründe gegen alle Schmerzen wahr und stark; nur gerade gegen den jetzigen nicht, und wenn er aus Stichwunden blutet, denkt er: Quetschwunden schließen sich leichter.
Der Egoist findet nur dann keinen Egoismus, wenn man seinem eignen immerfort dient.
Das Gefühl findet, der Scharfsinn wägt die Gründe.
Wir suchen der Nachwelt bekannt zu werden und grämen uns doch nicht, es der Vorwelt nicht zu sein.
Wer aufrichtig glaubt, nur das zu sein, was er ist, besitzt die wahre Bescheidenheit, die nur höchst selten sich findet.
Kein Autor sollte sich über etwas zu schreiben hinsetzen, dem es nicht unbeschreiblich ärgert, daß er keinen Folioband darüber schreiben kann. Wehe ihm, wenn er einen Gedanken sucht und nicht jede Minute 10 abweiset.
Das Alter wird geizig und sucht Geld, bloß weil es die kühnen Ideale der Jugend nicht mehr hat, und seine Kräfte ausgesprochen und nun nichts weiter braucht, als Ruhe, die ihm Geld am besten gewährt.
Wenn das Herz das Wahre hat und sucht, ist's gleichgültig, wo der Kopf irrt.
Der Neid entdeckt jedes Verdienst zuerst.
Wer älter aussehen will, als er ist, suche sich zu verjüngen.
Bald wird sich die Güte, um dem Vorwurf der Schwäche zu entgehen, ein Versteck suchen müssen.
Origineller Unsinn findet immer seine enthusiastischen Apostel: Dummköpfe, denen es schmeichelt, das zu verstehen, was Kluge nicht verstehen.
Ein Pessimist klagte: Ich entdecke nach jeder neuen Erfahrung, dass ich bisher nur Optimist war.
Wenn die Oberen sündigen wollen, entdecken sie, die Unteren haben keine Religion.
Das Genie erbt nichts, nicht einmal Vorurteile: es sieht die Natur immer zum ersten Mal. Unter allen Dingen entdeckt es Beziehungen. Durch die Oberfläche blickt es in die Tiefe. Ob auch alles schweigt, es hört sprechen; wo es hinhorcht, tönt es, wo es hinblickt, löst sich Geist ab. Vergänglichem haucht es Ewigkeit ein: es hat Blitze, die am Firmamente haften bleiben!
Keiner sucht Trost, dass er nicht immer gelebt hat – jeder, dass er nicht immer leben wird.
Die Verbrechen andrer entdeckt man fast mit mehr Freude als Entrüstung.
Zwischen einem bestehenden und einem abgelegten Vorurteil liegen oft Jahrhunderte. Und wie viel Vorurteile haben wir abzulegen! Die Sonne dürfte indessen ihr Licht verlieren, ehe wir das unsre gefunden.
Die Eifersucht entdeckte die Liebe.
Die Tugend findet fanatische Anhänger unter denen, die sie nutzbringend an andre verpachten.
Am schnellsten finden wir Ratschläge, die unsre Hilfe ausschließen.