Zu dem, was einer hat, habe ich Frau und Kinder nicht gerechnet; da er von diesen vielmehr gehabt wird.
Mann & Frau Zitate
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Wer nicht zeitlebens gewissermaßen ein großes Kind bleibt, sondern ein ernsthafter, nüchterner, durchweg gesetzter und vernünftiger Mann wird, kann ein sehr nützlicher und tüchtiger Bürger dieser Welt sein; nur nimmermehr ein Genie.
[Es ist] ratsam, jedem, es sei Mann oder Weib, von Zeit zu Zeit fühlbar zu machen, daß man seiner sehr wohl entraten könne: das befestigt die Freundschaft; ja, bei den meisten Leuten kann es nicht schaden, wenn man ein Gramm Geringschätzung gegen sie, dann und wann, mit einfließen läßt.
Mit den Mädchen hat es die Natur auf das, was man, im dramaturgischen Sinne, einen Knalleffekt nennt, abgesehen, indem sie dieselben auf wenige Jahre mit überreichlicher Schönheit, Reiz und Fülle ausstattete, auf Kosten ihrer ganzen übrigen Lebenszeit, damit sie nämlich, während jener Jahre, die Phantasie eines Mannes sich in dem Maße bemächtigen können, daß er hingerissen wird, die Sorge für sie auf zeitlebens, in irgendeiner Form ehrlich zu übernehmen; zu welchem Schritte ihn zu vermögen, die bloße vernünfige Überlegung keine hinlängliche sichere Bürgschaft zu geben schien.
Übrigens ist es in der Gelehrtenrepublik, wie in andern Republiken: man liebt einen schlichten Mann, der still vor sich hingeht und nicht klüger sein will, als die andern.
Wenn ich nun in dieser Absicht etwa sagte: die Ehre ist das äußere Gewissen, und das Gewissen die innere Ehre; so könnte dies vielleicht manchem gefallen; würde jedoch mehr eine glänzende, als eine deutliche und gründliche Erklärung sein. Daher sage ich: die Ehre ist, objektiv, die Meinung anderer von unserm Wert, und subjektiv, unsere Furcht vor dieser Meinung. In letzterer Eigenschaft hat sie oft eine sehr heilsame, wenn auch keineswegs rein moralische Wirkung, im Mann von Ehre.
Aber ich wollte froh sein, wenn das Plagiat die größte Unredlichkeit wäre, welche die Deutsche Literatur befleckt: es gibt deren viel mehr, viel tiefer eingreifende und verderblichere, zu welchen das Plagiat sich verhält wie ein wenig pickpocketing zu Kapitalverbrechen. Jenen niedrigen, schnöden Geist meine ich, vermöge dessen das persönliche Interesse der Leitstern ist, wo es die Wahrheit sein sollte, und unter der Maske der Einsicht die Absicht redet: Achselträgerei und Augendienerei sind an der Tagesordnung, Tartüffiaden werden ohne Schminke aufgeführt, ja Kapuzinaden ertönen von der den Wissenschaften geweihten Stätte: das ehrwürdige Wort Aufklärung ist eine Art Schimpfwort geworden, die größten Männer des vorigen Jahrhunderts, Voltaire, Rousseau, Locke, Hume, werden verunglimpft, diese Heroen, diese Zierden und Wohltäter der Menschheit, deren über beide Hemisphären verbreiteter Ruhm, wenn durch irgendetwas, nur noch dadurch verherrlicht werden kann, daß jederzeit und überall, wo Obskuranten auftreten, solche ihre erbitterten Feinde sind – und Ursache dazu haben.
Jeder Angriff, der einen Mann nicht umwirft, stärkt ihn.
»Er ist sehr ungesellig« sagt beinahe schon »er ist ein Mann von großen Eigenschaften«.
Große Dinge geschehen, wenn sich Männer und Berge begegnen.
Was ist der Preis der Erfahrung? Kauft man sie für ein Lied? Oder Weisheit für einen Tanz auf der Straße? Nein, sie wird mit dem Preis von allem erkauft, was der Mensch hat, seinem Haus, seiner Frau, seinen Kindern.
Die nackte Frau ist ein göttliches Werk.
Ein weiser Mann hält es für vorteilhafter, nicht in die Schlacht zu ziehen, als zu gewinnen.
Die meisten tugendhaften Frauen sind wie verborgene Schätze, die nur deshalb sicher sind, weil niemand nach ihnen gesucht hat.
Es gibt nur wenige tugendhafte Frauen, die nicht von ihrem Beruf gelangweilt sind.
Es gibt wenig anständige Frauen, die nicht ihrer Anständigkeit müde wären.
Alte Männer geben gerne gute Ratschläge, um sich über ihre Unfähigkeit hinwegzutrösten, schlechte Beispiele zu geben.
Wenn ein Mann sich zwingen muss, in seiner Liebe treu zu sein, ist das kaum besser als Untreue.
Man mag Frauen finden, die niemals Liebhaber gehabt haben; aber selten eine, die nur einen gehabt hat.
Die Hölle der Frauen ist ihr Altern.
Ein Dummkopf zu sein, ist manchmal der beste Schutz davor, von einem klugen Mann betrogen zu werden.
Bei den ersten Liebschaften lieben die Frauen den Geliebten; bei den späteren lieben sie die Liebe.
Eine elegante Frau ist immer verliebt – in sich selbst.
Du kannst Frauen finden, die noch nie eine Affäre hatten, aber es ist schwer, eine Frau zu finden, die nur eine gehabt hat.
Es gibt Frauen, die überhaupt kein Liebesverhältnis hatten. Aber es gibt nur sehr wenige, die sich mit einer einzigen Liebschaft begnügten.
Man hat aus der Bescheidenheit eine Tugend gemacht, um den Ehrgeiz großer Männer einzuschränken und um die Mittelmäßigen über ihr geringes Glück und ihr geringes Verdienst zu trösten.
Es gibt viele tugendhafte Frauen, die ihres Berufs überdrüssig sind.
Männer wechseln oft von der Liebe zum Ehrgeiz, aber sie kehren nur selten vom Ehrgeiz zur Liebe zurück.
Man kann Frauen finden, die noch nie eine Liebesbeziehung hatten, aber es ist selten, dass man welche findet, die nur eine hatten.
Viele Männer verachten ihren Reichtum; nur wenige können ihn verschenken.