Spionieren ist eine schöne Sache, man verschafft sich die Genüsse des Diebes und bleibt dabei ein ehrlicher Mann.
Mann & Frau Zitate
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Wie verschwenderisch er mit zwanzig erhabenen Worten das sagt, was man mit einer Silbe sagen kann! Der Mann hat offenbar Anlage zum Literaten.
Guter Gatte und Vater, das trifft sich praxi nicht immer so paarweis, als wie die Strümpfe oder die Ohrfeig'n beisamm'. Es ist sehr leicht, ein guter Vater zu sein; guter Gatte, das ist schon mit viel mehr Schwierigkeiten verbunden. Die eigenen Kinder sind dem Vater gewiß immer die liebsten, und wenn's wahre Affen sein, so g'fallen ei'm doch die eigenen Affen besser als fremde Engeln. Hingegen hat man als Gatte oft eine engelschöne Frau, und momentan g'fallt ei'm a andere besser, die nicht viel hübscher ist als ein Aff'. Das sind die psychologischen Quadrillierungen, die das Unterfutter unseres Charakters bilden.
Und überhaupt, ich hab das Liebesgewerbe anheimgesagt; ich gehör nicht zu die Männer, die den Alten-Weiber-Sommer ihrer Gefühle für Jugendglut halten, die glauben, ihr Herz lebt noch, weil's manchmal Zuckungen macht wie ein galvanisierter Froschschenkel, und 's ist deßtwegen doch schon tot.
Fehlerfreie Männer gibt's nicht, also heißt's entweder ledig bleiben oder einen nehmen mit die Fehler.
Der Ehestand, wenn er kinderlos ist, ist um 50 Prozent kostspieliger als der ledige; kommt Familie, so steigt er auf 100 Prozent; Gall' und Verdruß kann man auch auf etliche Prozent anschlagen, ergo muß die Frau immer etwas mehr Vermögen haben als der Mann, sonst schaut für ihn ein kleines Defizit heraus.
Kinderei! Wenn ich auch nichts von der Schriftstellerei weiß, von die Schriftsteller weiß ich desto mehr. Ich darf nur ihre Sachen göttlich finden, so sag'n sie gewiß: Ah, der Mann versteht's – tiefe Einsicht – gründliche Bildung!"
Das Maßnehmen is das, was den Schneider über tausende seiner Mitmenschen erhebt; der Schneider bemißt das früher, was er ins Werk setzen will; das sollen viele große Männer lernen, solang s' noch klein sind, denn natürlich, als so großer lernt man nix mehr; was groß is, is ung'schickt.
Ein roher Mann, wird er auch noch so sehr am Feuer der Liebe gebraten, es wird nie etwas Genießbares d'raus.
Wenn man verstimmte Frauen, notabene solche, die nicht auf Präsente anstehen, umstimmen will, so g'hören zwei Stimmschlüssel dazu; der eine heißt imponieren, der andere niederknien!
Gut können s' sein, die Männer, edel, großmütig, alles können s' sein, nur nicht brav. Ihr Charakter kann die herrlichsten Bilder zeigen, aber Falschheit bleibt doch immer die Grundfarb'.
Ich bitt Ihnen, schrein S' nicht so – wenn's meine Frau höret, ich wär des Todes –! "A Frau hast? Und fürchst di vor ihr? Das söhnt mich wieder a bisserl mit 'n Schicksal aus."
Jede Frau halt' ihren Namen, feurig ausgesprochen, für die schönste, geistreiche Red'.
Frauen werden auch oft gestohlen; aber man merkt's nicht, denn sie gehen im Haus herum. Einen andern Diebstahl zeigt man an; bei der Frauenentwendung blamiert man sich, wenn man ein G'schrei macht.
Das Gefühl, es steht ein reicher Mann vor dir, das ist der Resonanzboden, über welchen man die Saiten der Höflichkeit aufzieht. Kriegt dieser Resonanzboden durch einen tüchtigen Schlag einen Sprung, dann klingen die Saiten nicht mehr wie früher, sondern geben ein dumpfen, groben Ton.
Sie brauchen nichts zu sagen, Sie sind ein reicher Mann; aber ich ein armer Teufel, mir muss was einfallen.
In der Silbe ›alt‹ strömt der ganze mythologische Fluß Lethe, aus dem die junge Frau Vergessenheit des Gatten schlürft.
Man macht dadurch dem Ehestand ein sehr schlechtes Kompliment, daß man nur immer die verstorbenen Männer, die ihn schon überstanden haben, ›die Seligen‹ heißt.
Das ist eine grassierende Krankheit bei den Männern, dass so viele nicht so sind, wie sie sein sollen.
Männer sind so, wie ihre Mütter sie geschaffen haben.
Das Alter einer Frau bedeutet gar nichts. Die besten Melodien werden auf den ältesten Fiddeln gespielt.
Über ein altes Weib geht nichts als ein alter Mann, der ein altes Weib ist.
Ein großer Mann ist immer bereit, klein zu sein.
Ein Mann ist ein Gott in Trümmern. Wenn die Menschen unschuldig sind, wird das Leben länger sein und ins Unsterbliche übergehen, so sanft, wie wir aus Träumen erwachen.
Große Männer sind diejenigen, die erkennen, dass der Geist stärker ist als jede materielle Kraft - dass die Gedanken die Welt beherrschen.
Ein Mann baut ein schönes Haus, und nun hat er einen Meister und eine Aufgabe fürs Leben: Er soll es einrichten, bewachen, zeigen und instand halten, bis ans Ende seiner Tage.
Ein Mann ist erleichtert und fröhlich, wenn er sein Herz in seine Arbeit gesteckt und sein Bestes gegeben hat; aber was er sonst gesagt oder getan hat, wird ihm keinen Frieden geben.
Die Menschen bewundern den Mann, der ihre Wünsche und Gedanken in Stein und Holz und Stahl und Messing umsetzen kann.
Ich habe gedacht, dass der Einfluss guter Frauen ein ausreichendes Maß für die Zivilisation ist.
Ein Mann ist die ganze Enzyklopädie der Fakten.