Glaubt Ihr denn, daß sich die Menschen schon immer gegenseitig niedergehauen haben, wie heute? Waren sie schon immer Lügner und Betrüger, Verräter, Undankbare, Straßenräuber, Schwächlinge, Flatterhafte, Feiglinge, Neidhammel, Fresser und Säufer, Geizhälse, Ehrgeizlinge, Blutsäufer, Verleumder, Wüstlinge, Fanatiker, Heuchler und Narren?
Glaube, Glauben Zitate
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Der Glaube besteht darin, zu glauben, wenn die Vernunft es nicht vermag, zu glauben.
Die Buchhändler glauben Verstand zu haben, weil sie den anderer Leuten ihre Buden verkaufen.
Die grauen Haare und die Runzeln geben dir also keinen hinlänglichen Grund zu glauben, es habe irgend einer lange gelebt: nicht lange gelebt hat er, er ist nur lange dagewesen.
Seine Meinung für den Willen Gottes auszugeben, seinen Glauben unter Androhung der Todesstrafe und ewiger Seelenqualen anderen aufzuzwingen, ist bei einigen Menschen zum höchsten Grad an Geistesdespotismus geworden; und diesen beiden Drohungen zu widerstehen, wurde bei anderen zur letzten Anstrengung der natürlichen Freiheit.
Glaube mir, das war ein glückliches Zeitalter, vor den Tagen der Architekten, vor den Tagen der Baumeister.
Jeder ist soweit unglücklich, als er es zu sein glaubt.
Unglückliche glauben leicht, was sie allzusehr wünschen.
Man fürchtet auch das, von dem man glaubt, dass es nicht geschehen kann.
Es ist ein Irrtum, zu glauben, das Schenken sei eine leichte Sache: die Sache hat vielmehr ihre großen Schwierigkeiten, wenn anders die Gabe auf Grund reiflicher Überlegung erfolgen und nicht nach Zufall oder plötzlicher Laune verschleudert werden soll.
Man glaube ja nicht, es sei mehr fremde Schmeichelei als unsere eigene, die uns zugrunde richte. Wer wagt es, sich selbst die Wahrheit zu sagen?
Jeder Mensch will lieber glauben, als sich selbst ein Urteil zu bilden.
Alles, glaube mir, ist zweifelhaft, auch für die Glückskinder. Niemand soll sich etwas von der Zukunft versprechen. Auch das, was man festhält, zerrinnt zwischen den Fingern und selbst die Stunde, welche wir zu greifen suchen, schneidet der Zufall ab.
Man muß sich losmachen von Klagen über Vergangenes und von Äußerungen wie die folgenden: "Noch niemandem ist es so schlecht ergangen wie mir. Was für Marter, was für Unheil habe ich auszustehen gehabt! Niemand glaubte an mein Aufkommen; wie oft von den Ärzten aufgegeben! Wer auf der Folterbank liegt, wird nicht so zerzerrt wie ich." Laß das auch wahr sein, jetzt ist es doch vorüber. Was nützt es, vergangenes Leid wieder aufzurühren und unglücklich zu sein, weil man es war?
Wenn einer seinem Weibe beiwohnt in dem Glauben, es sei eine andere, so ist er ein Ehebrecher, obschon jene keine Ehebrecherin ist.
Glaube mir, die wahre Freude ist eine ernste Angelegenheit.
Das Leben aber – glaube mir – wird von viel schlimmeren Stürmen geschüttelt als irgendein Schiff. Hier kommt es nicht aufs Reden an, sondern hier gilt es, das Steuer fest in die Hand zu nehmen.
Zwei Dinge sind es, denen die Seele vor allem ihre Kraft verdankt: der Glaube an die Wahrheit und das Selbstvertrauen: beides bewirkt die Ermahnung.
Glaube mir: es ist eine ernste Sache um die Freude. Oder meinst du, es werde irgend jemand mit unbefangener Miene, oder wie jene Lebemänner sich ausdrücken, heitern Auges den Tod verachten, der Armut die Tür öffnen, der Genußsucht Zügel anlegen und auf Ausharren im Schmerze sich gefaßt machen?
Jeder will lieber glauben als nachdenken, und so wird nie über das Leben nachgedacht.
Viele hätten, wie ich meine, zur Weisheit gelangen können, hätten sie nicht geglaubt, sie wären schon da.
Jeder Mensch zieht den Glauben der Ausübung des Urteilsvermögens vor.
Das meiste, dessen der Mensch gewiß ist, kennt er durch den Glauben.
Man muß so lange lernen, als man noch Mangel an Kenntnissen hat, wenn wir dem Sprichwort glauben wollen, also, solange wir leben.
Einem Lügner glaubt man nicht, wenn er auch die Wahrheit spricht.
Man muß nicht alles glauben, was man hört.
Kein Dichter oder Redner hat je geglaubt, es gäbe einen Besseren als ihn selbst.
Ein Mann mit Mut ist auch voller Glauben.
Diejenigen sind ungebildet, die glauben, bis ins hohe Alter hinein das lernen zu müssen, was sie als Kinder nicht gelernt haben.
Wer aber glaubt, er werde unglücklich, wird nicht glücklich sein können.