Vollendung: der Tod des Strebens und die Geburt des Widerwillens.
Tod, tot Zitate
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Leichenwagen: Der Kinderwagen des Todes.
Gabel: Ein Instrument, das vor allem dazu verwendet wird, tote Tiere in den Mund zu stecken.
Der Tod ist nicht das Ende. Es bleibt der Rechtsstreit um den Nachlass.
Heiliger: Ein toter Sünder, der überarbeitet und redigiert wurde.
Lobrede. Lobpreisung einer Person, die entweder die Vorzüge von Reichtum und Macht oder die Überlegung hat, tot zu sein.
Ehrgeiz. Ein übermächtiges Verlangen, zu Lebzeiten von Feinden verleumdet und nach dem Tod von Freunden lächerlich gemacht zu werden.
Durch den Tod wird das Leben verstärkt.
Sollte es nicht auch drüben einen Tod geben, dessen Resultat irdische Geburt wäre?
Flucht des Gemeingeistes ist Tod.
Leben ist der Anfang des Todes.
Helft uns nur den Erdgeist binden, Lernt den Sinn des Todes fassen Und das Wort des Lebens finden; Einmal kehrt euch um.
Der Tod ist eine Selbstbesiegung, die, wie alle Selbstüberwindung, eine neue leichtere Existenz verschafft.
Der Tod ist nichts Schreckliches; nur die fürchterliche Vorstellung vom Tode macht ihn furchtbar.
Nicht der Tod oder der Schmerz sind zu fürchten, sondern die Angst vor dem Schmerz oder dem Tod.
Warum ich hierher gekommen bin, weiß ich nicht; wohin ich gehen werde, ist müßig zu fragen - inmitten von Myriaden von lebenden und toten Welten, Sternen, Systemen, der Unendlichkeit, warum sollte ich mir da Sorgen um ein Atom machen?
Sag auf keinen Fall, dass ich etwas verloren habe, sondern dass ich es zurückgegeben habe. Ist dein Kind tot? Es ist eine Rückgabe. Ist deine Frau tot? Auch das ist eine Rückgabe. Bist du deines Vermögens beraubt? Ist das nicht auch eine Rückkehr?
Der so genannte Tod ist eine Sache, die die Menschen zum Weinen bringt, und doch vergeht ein Drittel des Lebens im Schlaf.
Wir leben In Lebens Überdruß, in Scheu des Todes.
Alle Tragödien beendet der Tod, alle Komödien die Ehe.
Wir sollen unser Herz nicht so an vergängliche Kreaturen hängen, sagte der Witwer beim Tode seiner Frau.
Alle Trauerspiele enden mit dem Tode, alle Lustspiele mit einer Hochzeit.
Der Abgekühlte Und ist man tot, so muß man lang Im Grabe liegen; ich bin bang, Ja, ich bin bang, das Auferstehen Wird nicht so schnell vonstatten gehen. Noch einmal, eh' mein Lebenslicht Erlöschet, eh' mein Herze bricht – Noch einmal möcht ich vor dem Sterben Um Frauenhuld beseligt werben. Und eine Blonde müßt es sein, Mit Augen sanft wie Mondenschein – Denn schlecht bekommen mir am Ende Die wild brünetten Sonnenbrände. Das junge Volk voll Lebenskraft Will den Tumult der Leidenschaft, Das ist ein Rasen, Schwören, Poltern Und wechselseit'ges Seelenfoltern! Unjung und nicht mehr ganz gesund, Wie ich es bin zu dieser Stund', Möcht ich noch einmal lieben, schwärmen Und glücklich sein – doch ohne Lärmen.
Wer Tod ersehnt, der wird vom Tod vergessen.
Ja, Tod, du bist eine eigene Sache, du Tod, du! – Schauerlich durch Rätselhaftigkeit, und wärst vielleicht noch schauerlicher, wenn das Rätsel gelöst wär'; aber die Würmer können nicht reden, sonst verrateten sie's vielleicht, wie gräßlich langweilig dem Toten das Totsein vorkommt.
Aus Mangel an Antwort stirbt unsere Unterhaltung eines natürlichen Todes.
Altes Lied Du bist gestorben und weißt es nicht, Erloschen ist dein Augenlicht, Erblichen ist dein rotes Mündchen, Und du bist tot, mein totes Kindchen. In einer schaurigen Sommernacht Hab ich dich selber zu Grabe gebracht; Klaglieder die Nachtigallen sangen, Die Sterne sind mit zur Leiche gegangen. Der Zug, der zog den Wald vorbei, Dort widerhallt die Litanei; Die Tannen, in Trauermänteln vermummet, Sie haben Totengebete gebrummet. Am Weidensee vorüber ging's, Die Elfen tanzten inmitten des Rings; Sie blieben plötzlich stehn und schienen Uns anzuschaun mit Beileidsmienen. Und als wir kamen zu deinem Grab, Da stieg der Mond vom Himmel herab. Er hielt eine Rede. Ein Schluchzen und Stöhnen, Und in der Ferne die Glocken tönen
An einem Orte, wo das Leben nichts bietet, kann der Tod nicht besonders schwer sein.
Und überhaupt, ich hab das Liebesgewerbe anheimgesagt; ich gehör nicht zu die Männer, die den Alten-Weiber-Sommer ihrer Gefühle für Jugendglut halten, die glauben, ihr Herz lebt noch, weil's manchmal Zuckungen macht wie ein galvanisierter Froschschenkel, und 's ist deßtwegen doch schon tot.
Wir sind alle Delinquenten, die der Scharfrichter Tod mit dem Rad der Zeit zerschmettert.