Staat, Volk Zitate

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Die Frage nach der Souveränität des Volks läuft im Grunde darauf hinaus, ob irgendjemand ursprünglich das Recht haben könne, ein Volk wider seinen Willen zu beherrschen. Wie sich das vernünftigerweise behaupten lasse, sehe ich nicht ab. Allerdings also ist das Volk souverän: jedoch ist es ein ewig unmündiger Souverän, welcher daher unter bleibender Vormundschaft stehen muss und nie seine Rechte selbst verwalten kann, ohne grenzenlose Gefahren herbeizuführen; zumal er, wie alle Unmündigen, gar leicht das Spiel hinterlistiger Gauner wird, welche deshalb Demagogen heißen.
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Es wird Heinrich IV. von Frankreich, einem Mann mit einem weiten und wohlwollenden Herzen, zugeschrieben, dass er um das Jahr 1610 einen Plan zur Abschaffung des Krieges in Europa vorschlug. Der Plan bestand darin, einen europäischen Kongress oder, wie die französischen Autoren es nennen, eine pazifische Republik zu gründen, indem er Delegierte aus den verschiedenen Nationen ernannte, die als Schiedsgericht in allen Streitigkeiten zwischen den Nationen fungieren sollten.
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Es gab Jahrhunderte, wo die Menschheit mit verbundnen Augen geführt wurde – von einem Gefängnis ins andere; – es gab andere Jahrhunderte, wo Gespenster die ganze Nacht polterten und umstürzten, und am Morgen war nichts verrückt; es kann keine andern Jahrhunderte geben als solche, wo Einzelwesen sterben, wenn Völker steigen, wo Völker zerfallen, wenn das Menschengeschlecht steigt; wo dieses selber sinkt und stürzt und endigt mit der verstiebenden Kugel... Was tröstet uns? – Ein verschleiertes Auge hinter der Zeit, ein unendliches Herz jenseits der Welt.
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