Will man Geschichte der Wahrheit entsprechend aufschreiben, muss man in einem freien Land leben.
Schreiben, Schrift Zitate
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Geschichte sollte als Philosophie geschrieben werden.
Die Menschen tun viel Übles, aber der Ruf schreibt ihnen noch hundertmal mehr zu.
Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige.
Wollen Sie ein Autor sein, wollen Sie ein Buch schreiben, dann denken Sie daran, daß es neu und nützlich oder zumindest sehr vergnüglich sein muß!
Die Schriften einiger, die doch einen berühmten Namen haben, sind blutleer.
Die Zahl derer ist nicht gering, die sich durch den schmeichlerischen Reiz irgend eines Wortes verleiten lassen etwas zu schreiben, was gar nicht ihrem ursprünglichen Plane entspricht. Das trifft auf dich nicht zu. Alles ist knapp und sachgemäß. Du sagst gerade so viel als du willst und deutest noch mehr an als du sagst. Das deutet auf etwas noch Wertvolleres hin; man ersieht daraus: deine Seele hält sich frei von allem unnötigen Ballast, frei von jedem Dunst.
Schimpflich ist es, anders zu reden, anders zu denken. Wie viel schimpflicher noch ist es, anders zu schreiben, anders zu denken!
Schändlich ist es, das eine zu sagen und das andere zu denken. Viel schändlicher aber ist es, das eine zu schreiben und das andere zu meinen.
Ich werde mich nie schämen, einen schlechten Autor zu zitieren, wenn der Text gut ist.
Wir alle lassen uns vom Streben nach Anerkennung mitreißen. Gerade die besten lassen sich durch den Gedanken an Ruhm leiten. Denn selbst jene Philosophen, die über die Geringschätzung des Ruhmes schreiben, setzten ihre Namen auf die Bücher.
Wir sind von einem starken Verlangen nach Lob getrieben, und je besser ein Mensch ist, desto mehr ist er von Ruhm beseelt. Sogar die Philosophen selbst schreiben ihre Namen in die Bücher, die sie unter Verachtung des Ruhmes verfassen.
Auch wenn du nichts zu schreiben hast, schreibe und sage es.
Ich finde, ein leidlich gebildeter Mensch kann über jedes Thema witziger schreiben als über den Witz.
Wir aber, die wir nicht so viel Stärke besitzen, uns durch geistige Beschäftigung in der Stille der Einsamkeit zu entziehen, wenden all unsere Mühe und Sorgfalt auf die Tätigkeit des Schreibens.
Wahrheit sagen ist dasselbe, wie schön schreiben. Dies wird nur durch Übung erreicht, – es ist dies weniger Sache des Willens, als der Gewohnheit, und ich meine nicht, daß es unnütz wäre, jede Gelegenheit zur Kundgabe und Ausbildung dieser Gewohnheit zu ergreifen.
Beim Schreiben und Lesen wirst du nicht eher Vorschriften machen können, als bis du gelernt hast, Vorschriften zu befolgen.
In jedem tüchtigen Menschen steckt ein Poet, und kommt beim Schreiben zum Vorschein, beim Lesen, beim Sprechen oder beim Zuhören.
Jeder Dichter und alle ehrlichen Dilettanten schreiben mit ihrem Herzblute, aber wie diese Flüssigkeit beschaffen ist, darauf kommt es an.
Es schreibt keiner wie ein Gott, der nicht gelitten hat wie ein Hund.
Manuskripte vermodern im Schranke, oder reifen darin.
Es glaube doch nicht jeder, der imstande war, seine Meinung von einem Kunstwerk aufzuschreiben, er habe es kritisiert.
Ein stolzer Mensch verlangt von sich das Außerordentliche, ein hochmütiger schreibt es sich zu.
Wenn man über etwas spricht oder schreibt, sieht man, daß man mehr weiß, als man dachte.
Kein großer Philologe hat ein poetisches oder philosophisches Meisterstück geschaffen; man ist nur froh, wenn er seine Sprache halb so gut schreibt, als er die fremde versteht.
Die Schriftsteller, welche ihre Schriften mit der Feile in der Hand verfertigen, werden im gemeinen Leben wenig oder schlecht sprechen. Sie sind zu sehr gewohnt, gut zu sprechen, um geschwind zu sprechen.
Wenn nun Albano über irgendeine große Idee [...] sich in Flammen gelesen: so mußt' er darüber schreiben, weil der Baumeister glaubte [...], daß in der erziehenden Welt nichts über das Schreiben gehe, nicht einmal Lesen und Sprechen, und daß ein Mensch 30 Jahre mit weniger Ertrag seiner Bildung lese, als ein halbes schreibe.
Lesen heißt in die Schulklasse oder den Armensäckel einsammeln, Schreiben heißt eine Münzstätte anlegen; aber der Prägstock macht reicher als der Klingelbeutel.
Werke, die man schreibt und die man tut, kann man erst lange nach ihrer Vollendung korrigieren.
Es ist beinahe noch schwerer, gut zu schreiben, als ebensogut zu reden: denn zu jenem hab ich nicht mehr Zeit als bei diesem, weil gute Gedanken doch schnell entstehen.