Wenn du am Abend schlafen gehst, so nimm noch etwas aus der Heiligen Schrift mit dir zu Bett, um es im Herzen zu erwägen und es - gleich wie ein Tier - wiederzukäuen und damit sanft einzuschlafen. Es soll aber nicht viel sein, eher ganz wenig, aber gut durchdacht und verstanden. Und wenn du am Morgen aufstehst, sollst du es als den Ertrag des gestrigen Tages vorfinden.
Schreiben, Schrift Zitate
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Wenn alles am besten funktioniert, dann nicht, weil du das Schreiben gewählt hast, sondern weil das Schreiben dich gewählt hat. Es ist, wenn du verrückt nach ihr bist, wenn sie in deinen Ohren, deinen Nasenlöchern, unter deinen Fingernägeln steckt. Es ist, wenn es keine andere Hoffnung mehr gibt als das.
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Ich behaupte, dass ich noch nie mit einem Manuskript zu spät gekommen bin, aber das ist nicht arrogant gemeint, sondern ich will es einfach so schnell wie möglich fertigstellen, damit ich frei sein kann.
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Wenn man [...] die wichtige Rolle betrachtet, welche die Geschlechtsliebe in allen ihren Abstufungen und Nuancen, nicht bloß in Schauspielen und Romanen, sondern auch in der wirklichen Welt spielt, wo sie, nächst der Liebe zum Leben, sich als die stärkste und tätigste aller Triebfedern erweist, die Hälfte der Kräfte und Gedanken des jüngern Teiles der Menschheit fortwährend in Anspruch nimmt, das letzte Ziel fast jedes menschlichen Bestrebens ist, auf die wichtigsten Angelegenheiten nachteiligen Einfluss erlangt, die ernsthaftesten Beschäftigungen zu jeder Stunde unterbricht, bisweilen selbst die größten Köpfe auf eine Weile in Verwirrung setzt, sich nicht scheut, zwischen die Verhandlungen der Staatsmänner und die Forschungen der Gelehrten störend, mit ihrem Plunder, einzutreten, ihre Liebesbriefchen und Haarlöckchen sogar in ministerielle Portefeuilles und philosophische Manuskripte einzuschieben versteht, nicht minder täglich die verworrensten und schlimmsten Händel anzettelt, die wertvollsten Verhältnisse auflöst, die festesten Bande zerreißt, bisweilen Leben, oder Gesundheit, bisweilen Reichtum, Rang und Glück zu ihrem Opfer nimmt, ja, den sonst Redlichen gewissenlos, den bisher Treuen zum Verräter macht, demnach im Ganzen auftritt als ein feindseliger Dämon, der alles zu verkehren, zu verwirren und umzuwerfen bemüht ist; — da wird man veranlasst, auszurufen: Wozu der Lärm? Wozu das Drängen, Toben, die Angst und die Not? Es handelt sich ja bloß darum, dass jeder Hans seine Grete findet.
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Es stimmt, dass ich damals Kurt Vonnegut und Richard Brautigan mochte und von ihnen diese Art von einfachem, rasantem Stil gelernt habe, aber der Hauptgrund für den Stil meines ersten Romans ist, dass ich einfach keine Zeit hatte, anhaltende Prosa zu schreiben.
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Man wacht nicht einfach eines Tages auf und beschließt, dass man Songs schreiben muss.
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Wir halten die Heilige Schrift für die erhabenste Philosophie.
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Um witzig zu schreiben muß man sich mit den eigentlichen Kunstausdrücken aller Stände gut bekannt machen, ein Hauptwerk in jedem nur flüchtig gelesen ist hinlänglich. Denn was ernsthaft seicht ist, kann witzig tief sein.
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Nehmt euch vor diesen Kosmopoliten in Acht, die in ihren Schriften aus weiter Ferne Pflichten herholen, deren Erfüllung sie in Bezug auf ihre eigene Umgebung verächtlich zurückweisen. Ein solcher Philosoph liebt die Tataren, um überhoben zu sein, seine Nachbarn zu lieben.
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Am Anfang von "Der Löwe" stand das Bild eines Fauns, der in einem verschneiten Wald einen Regenschirm und Pakete trägt. Dieses Bild hatte ich im Kopf, seit ich etwa sechzehn Jahre alt war. Eines Tages, als ich um die vierzig war, sagte ich zu mir: "Lass uns versuchen, eine Geschichte darüber zu schreiben.
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Um über gewisse Gegenstände mit Dreistigkeit zu schreiben, ist fast notwendig, daß man nicht viel davon versteht. Auch geht es gut an, wo der Gegenstand noch wenig bekannt ist. Unstreitig hat man sehr viel mehr vom Vielfraß zu erzählen gewußt, da er noch wenig gekannt war, als jetzt, da man ihn kennt.
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Ach Emanuel! sei für mich kein Toter! Nimm mich an! Gib mir dein Herz! Ich will es lieben! – Ich bin nicht sehr glücklich, mein Emanuel! – Da mein großer Lehrer Dahore – dieser glänzende Schwan des Himmels, der, vom zerknickten Flügelgelenk ans Leben befestigt, sehnend zu andern Schwänen aufsah, wenn sie nach den wärmern Zonen des zweiten Lebens zogen – aufhörte an mich zu schreiben: so tat ers mit den Worten: ›Suche mein Ebenbild! Deine Brust wird so lange bluten, bis du mit einer andern die Narben bedeckst, und die Erde wird dich immer stärker schütteln, wenn du allein stehst – und nur um den Einsamen schleichen Gespenster.‹
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Es sollte ein Gesetz geben, dass es keiner gewöhnlichen Zeitung erlaubt ist, über Kunst zu schreiben. Der Schaden, den sie durch ihr törichtes und willkürliches Schreiben anrichten, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden - nicht für den Künstler, sondern für die Öffentlichkeit, die für alles geblendet wird, aber dem Künstler überhaupt nicht schadet.
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Wie schlecht würde es also um das menschliche Wissen stehn, wenn Schrift und Druck nicht wären. Daher sind die Bibliotheken allein das sichere und bleibende Gedächtnis des menschlichen Geschlechts, dessen einzelne Mitglieder alle nur ein sehr beschränktes und unvollkommenes haben.
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Er hatte so viel über die Sache gedacht, wenigstens geschrieben, daß man damit wo nicht ein Pferdchen doch ein mäßiges Eselchen füglich damit hätte belasten können.
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Jeder neue menschliche Gedanke, jeder geniale Gedanke oder sogar jeder ernsthafte Gedanke, der in irgendeinem Gehirn entsteht, hat etwas, das niemals anderen mitgeteilt werden kann, selbst wenn man Bände darüber schreiben und seine Idee fünfunddreißig Jahre lang erklären würde; es bleibt etwas übrig, das nicht dazu gebracht werden kann, aus deinem Gehirn herauszukommen, und das für immer bei dir bleibt; und damit wirst du sterben, ohne jemandem die vielleicht wichtigste deiner Ideen mitzuteilen.
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Wenn ich aber tot sein werde, so tut mir die Liebe und kratzt nicht alles hervor, was ich je gesagt, geschrieben oder getan. Glaubet nicht, daß in der Breite meines Lebens das liegt, was euch wahrhaft dienlich sein kann. Ißt man denn an einem Apfel auch alles mit: die Kerne, das Kerngehäuse, die Schale, den Stengel? Also lernt auch mich essen und schlingt mich nicht hinunter mit alledem, was nun zwar zu mir gehört und gehörte, aber von dem ich selbst so wenig wissen will, wie ihr davon sollt wissen wollen. Laßt mein allzuvergänglich Teil ruhen und zerfallen: Dann erst liebt ihr mich wirklich, habt ihr mich wirklich verstanden.
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Manche Schriftsteller schreiben nur ab und zu, vor allem ab.
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Gutes Schreiben ist wie eine Fensterscheibe.
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Abgesehen von den offensichtlichen Tatsachen, dass er irgendwann einmal körperliche Arbeit verrichtet hat, dass er Schnupftabak nimmt, dass er Freimaurer ist, dass er in China war und dass er in letzter Zeit viel geschrieben hat, kann ich nichts weiter ableiten.
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Jeder Schriftsteller hat seine Schreibtechnik - was er kann und was nicht, um etwas wie Krieg oder Geschichte zu beschreiben. Ich bin nicht gut darin, über diese Dinge zu schreiben, aber ich versuche es, weil ich das Gefühl habe, dass es notwendig ist, so etwas zu schreiben.
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Das Pfarramt war der Beruf, der am meisten gelitten hat - und immer noch leidet, obwohl es große Verbesserungen gegeben hat -, weil es nicht nur unwissende, sondern in vielen Fällen auch unmoralische Männer gab, die behaupteten, sie seien zum Predigen berufen." In den frühen Tagen der Freiheit erhielt fast jeder Farbige, der lesen lernte, innerhalb weniger Tage eine Berufung zum Predigen". Bei mir zu Hause in West Virginia war der Prozess der Berufung zum Predigtamt sehr interessant. Normalerweise kam der Ruf", wenn die Person in der Kirche saß. Ohne Vorwarnung fiel der Gerufene wie von einer Kugel getroffen zu Boden und lag dort stundenlang sprach- und regungslos. Dann verbreitete sich in der ganzen Nachbarschaft die Nachricht, dass dieser Mensch einen Ruf erhalten hatte." Wenn er sich der Aufforderung widersetzte, fiel er oder wurde ein zweites oder drittes Mal zu Fall gebracht. Am Ende hat er dem Ruf immer nachgegeben. Obwohl ich unbedingt eine Ausbildung wollte, muss ich gestehen, dass ich in meiner Jugend die Befürchtung hatte, dass ich einen dieser Rufe erhalten würde, sobald ich gut lesen und schreiben gelernt hatte.
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Es gibt eine gewisse Art von Büchern, und wir haben in Deutschland eine große Menge, die nicht vom Lesen abschrecken, nicht plötzlich einschläfern, oder mürrisch machen, aber in Zeit von einer Stunde den Geist in eine gewisse Mattigkeit versetzen, die zu allen Zeiten einige Ähnlichkeit mit derjenigen hat, die man einige Stunden vor einem Gewitter verspürt. Legt man das Buch weg, so fühlt man sich zu nichts aufgelegt, fängt man an zu schreiben, so schreibt man eben so, selbst gute Schriften scheinen diese laue Geschmacklosigkeit anzunehmen, wenn man sie zu lesen anfängt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß gegen diesen traurigen Zustand nichts geschwinder hilft als eine Tasse Kaffee mit einer Pfeife Varinas.
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Welcher Arbeit du auch in deinem Leben nachgehst, mache sie gut. Wenn deine Aufgabe darin besteht, die Straße zu fegen, dann fege sie, wie Michelangelo malte, wie Shakespeare Gedichte schrieb und wie Beethoven komponierte. Fege die Straße so, dass all’ die himmlischen und auch die irdischen Heerscharen innehalten und sagen: "Er lebte als ein großer Straßenfeger und er hat seine Arbeit gut gemacht."
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Bevor ich Schriftsteller wurde, betrieb ich eine Jazz-Bar im Zentrum von Tokio, was bedeutete, dass ich bis spät in die Nacht in dreckiger Luft arbeitete. Ich war sehr aufgeregt, als ich anfing, meinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben zu verdienen, und beschloss: "Ich will auf eine absolut gesunde Art und Weise leben.
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Wenn du nicht selbst schreibst, kannst du nicht wissen, wie wunderbar es ist. Früher habe ich immer gejammert, dass ich nicht zeichnen kann, aber jetzt bin ich überglücklich, dass ich wenigstens schreiben kann. Und wenn ich nicht das Talent habe, Bücher oder Zeitungsartikel zu schreiben, kann ich immer noch für mich selbst schreiben. Aber ich will mehr erreichen als das.
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Einen Roman zu schreiben, mag ein reines Vergnügen sein. Nicht ohne Schwierigkeit ist es bereits, einen Roman zu erleben. Aber einen Roman zu lesen, davor hüte ich mich, so gut es irgend geht.
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Machiavelli hat über den Krieg geschrieben, wie ein Blinder von der Farbe spricht.
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Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es nicht Weisheit ist, die die Dichter befähigt, ihre Gedichte zu schreiben, sondern eine Art Instinkt oder Inspiration, wie man sie bei Sehern und Propheten findet, die all ihre erhabenen Botschaften verkünden, ohne im Geringsten zu wissen, was sie bedeuten.
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Die zehn Gebote sind in aller Menschen Herz geschrieben; den Glauben aber kann keine menschliche Klugheit begreifen und muß allein vom Heiligen Geist gelehrt werden.
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