Es ist keine Tugend, edel geboren werden, sondern sich edel machen.
Tugend, Untugend Zitate
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Niemand hat alle Gaben, Ämter und Tugenden. So muß an einem jeglichen Christen etwas sein, was da mangelt. Darum hat es Gott so geordnet, daß einer dem anderen diene.
Tugenden müssen Eigenschaften des Willens sein.
Der bloße Begriff ist für die echte Tugend so unfruchtbar, wie für die echte Kunst.
Gerechtigkeit ist mehr die männliche, Menschenliebe mehr die weibliche Tugend. Der Gedanke, Weiber das Richteramt verwalten zu sehen, erregt Lachen; aber die barmherzigen Schwestern übertreffen sogar die barmherzigen Brüder.
Unter dem Namen der Tugend kann man ebenso egoistisch sein wie mit seinen Lastern.
Wir verachten nicht alle, die Laster haben, aber wir verachten die, die keine Tugenden haben.
Es gibt keine Freiheit in dieser Welt ohne das, was du moralische Tugend nennst, und es gibt keine moralische Tugend ohne die Sklaverei der Hälfte der Menschheit, die das hasst, was du moralische Tugend nennst.
Es gibt nur wenige tugendhafte Frauen, die nicht von ihrem Beruf gelangweilt sind.
Der Name und der Schein der Tugend sind dem Eigennutz ebenso dienlich wie die echten Laster.
Große Seelen sind nicht diejenigen, die weniger Leidenschaften und mehr Tugenden haben als andere, sondern nur diejenigen, die größere Pläne haben.
Das, was die Leute Tugend nennen, ist meistens nichts anderes als ein Gespenst, erschafft aus unseren Leidenschaften, welchem wir einen ehrbaren Namen geben, damit wir ungestraft tun können was wir wollen.
Man verachtet nicht alle, welche Laster haben, wohl aber jeden, der keine Tugend hat.
Es erfordert größere Tugenden, das gute Geschick zu ertragen als das böse.
Nur aus Eigennutz tadelt man das Laster, lobt man die Tugend.
Während Trägheit und Furchtsamkeit uns in den Grenzen der Pflicht halten, hat oft unsere Tugend alle Ehre davon.
Man hat aus der Bescheidenheit eine Tugend gemacht, um den Ehrgeiz großer Männer einzuschränken und um die Mittelmäßigen über ihr geringes Glück und ihr geringes Verdienst zu trösten.
Es gibt viele tugendhafte Frauen, die ihres Berufs überdrüssig sind.
Tugend ginge nicht so weit, wenn Eitelkeit ihr nicht Gesellschaft leistete.
Demut ist das wahre Kennzeichen christlicher Tugenden. Ohne sie behalten wir alle unsere Fehler, und sie werden nur von Stolze überkleidet, der sie anderen und oft uns selbst verbirgt.
Wenn die Eitelkeit auch nicht alle Tugenden umwirft, so erschüttert sie doch alle.
Die Tugend würde es weit bringen, wenn die Eitelkeit ihr nicht Gesellschaft leisten würde.
Das Wort Tugend ist für den Eigennutz genauso nützlich wie die Laster.
Von allen unseren Fehlern erklären wir uns am meisten mit der Faulheit einverstanden; wir überreden uns, daß sie zu den friedlichen Tugenden gehöre und daß sie diese nicht zerstöre, sondern nur deren Funktion zeitweilig aufhebe.
Schamröte ist die Blüte der Keuschheit, wenn diese als Instinkt wirkt. Wird aber diese eine Tugend, verwelkt jene.
Die Natur scheint bei der Geburt eines jeden Menschen die Grenzen seiner Tugenden und Laster abgesteckt und festgelegt zu haben, wie gut oder wie böse er sein kann.
Heuchelei ist die Huldigung, die das Laster der Tugend erweist.
Heuchelei ist das Lösegeld, welches die Sünde an die Tugend zahlt.
Was wir für Tugenden halten, ist oft nur ein Gemisch von verschiedenartigen Handlungen und Interessen, denen das Geschick und unsere Geschicklichkeit ein vorteilhaftes Ansehen zu geben verstehen, und es ist nicht immer Tapferkeit und Ehrbarkeit, was die Männer tapfer und die Frauen ehrbar macht.
Die Tugend der Frauen ist oft nichts anderes als die Rücksichtnahme auf ihre eigene Ruhe und die Zärtlichkeit für ihren Ruf.