Zimmermanns Fragmente über Friedrich II. enthalten manches gute Korn, allein das Buch muß erst gedroschen, dann gesichtet und geworfelt werden, oder eigentlich der Verfasser erst gedroschen und das Buch gesichtet und geworfelt werden.
Literatur, Bücher Zitate
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Wem soll ich nun glauben: einem Buch, das jeder Hochstapler machen und als Wort Gottes bezeichnen könnte, oder der Schöpfung selbst, die niemand außer einer allmächtigen Macht machen konnte? Denn die Bibel sagt das eine, die Schöpfung das andere. Die Bibel stellt Gott mit allen Leidenschaften eines Sterblichen dar, und die Schöpfung verkündet ihn mit allen Eigenschaften eines Gottes.
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Eine seltsamere Ware, als Bücher, gibt es wohl schwerlich in der Welt. Von Leuten gedruckt, die sie nicht verstehen; von Leuten verkauft, die sie nicht verstehen; gebunden, rezensiert und gelesen von Leuten, die sie nicht verstehen; und nun gar geschrieben von Leuten, die sie nicht verstehen.
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Ich glaube nicht, dass du ein Buch schreiben solltest, bevor du nicht die absolute Wahrheit gesagt hast. Das kann man erst mit 85 Jahren, und so lange will ich nicht mehr leben. Ich war immer stolz darauf, dass ich weiß, wann ich aussteigen muss, und ich hoffe, dass es auch so funktioniert.
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Das Schlafzimmer mit seinen hohen Wänden voller brauner Bände war schon etwas Besonderes, aber für einen Bücherwurm wie mich gibt es keine angenehmeren Möbel, und kein Geruch ist für meine Nase so angenehm wie der schwache, feine Geruch, der von einem alten Buch ausgeht. Ich versicherte ihm, dass ich mir kein schöneres Zimmer und keine angenehmere Umgebung wünschen könnte.
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Das Leben und die Träume sind Blätter eines und des nämlichen Buches. Wann aber die jedesmalige Lesestunde (der Tag) zu Ende und die Erholungszeit gekommen ist, so blättern wir oft noch müßig und schlagen, ohne Ordnung und Zusammenhang, bald hier, bald dort ein Blatt auf: oft ist es ein schon gelesenes, oft ein noch unbekanntes, aber immer aus dem selben Buch.
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Ein Buch ist ja keine Drehorgel, womit uns der Invalide unter dem Fenster unerbittlich die Ohren zermartert. Ein Buch ist sogar noch zurückhaltender, als das doch immerhin mit einer gewissen offenen Begehrlichkeit von der Wand herabschauende Bildnis. Ein Buch, wenn es so zugeklappt daliegt, ist ein gebundenes, schlafendes, harmloses Tierchen, welches keinem was zuleide tut. Wer es nicht aufweckt, den gähnt es nicht an; wer ihm die Nase nicht gerade zwischen die Kiefern steckt, den beißts auch nicht.
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Wer aus den Büchern nichts mehr lernt, als was in den Büchern steht, der hat die Bücher nicht halb genutzt. Wen die Bücher nicht fähig machen, daß er auch das verstehen und beurteilen lernt, was sie nicht enthalten; wessen Verstand die Bücher nicht überhaupt schärfen und aufklären, der wäre schwerlich viel schlimmer dran, wenn er auch gar keine Bücher gelesen hätte.
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Dunkle Zukunft Fritz, der mal wieder schrecklich träge, Vermutet, heute gibt es Schläge, Und knöpft zur Abwehr der Attacke Ein Buch sich unter seine Jacke, Weil er sich in dem Glauben wiegt, Daß er was auf den Buckel kriegt. Die Schläge trafen richtig ein. Der Lehrer meint es gut. Allein Die Gabe wird für heut gespendet Mehr unten, wo die Jacke endet, Wo Fritz nur äußerst leicht bekleidet Und darum ganz besonders leidet. Ach, daß der Mensch so häufig irrt Und nie recht weiß, was kommen wird!
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Seine Unwissenheit war ebenso bemerkenswert wie sein Wissen. Von zeitgenössischer Literatur, Philosophie und Politik schien er so gut wie nichts zu wissen... Meine Überraschung erreichte jedoch ihren Höhepunkt, als ich zufällig feststellte, dass er nichts über die Kopernikanische Theorie und die Zusammensetzung des Sonnensystems wusste.
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Selbst in der Literatur und in der Kunst wird niemand, der sich um Originalität bemüht, jemals originell sein: Wenn man hingegen einfach versucht, die Wahrheit zu sagen (ohne sich darum zu kümmern, wie oft sie schon gesagt wurde), wird man in neun von zehn Fällen originell, ohne es je bemerkt zu haben.
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Die Literatur von heute sind Rezepte, die die Kranken schreiben.
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Ich bin nicht intelligent. Ich bin nicht arrogant. Ich bin genau wie die Leute, die meine Bücher lesen. Früher hatte ich einen Jazzclub, in dem ich die Cocktails und die Sandwiches gemacht habe. Ich wollte nicht Schriftsteller werden - es ist einfach passiert.
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Angesichts meiner Kindheit ist es ein Wunder, dass ich nicht psychotisch bin. Ich war der kleine jüdische Junge in der nicht-jüdischen Nachbarschaft. Es war ein bisschen so, als wäre ich der erste Neger, der in einer rein weißen Schule eingeschult wurde. Ich wuchs in Bibliotheken und zwischen Büchern auf, ohne Freunde.
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Wenn ich mit Menschen zu tun habe, stelle ich fest, dass es in der Regel nur die kleinen, engstirnigen Menschen sind, die für sich selbst leben, die nie gute Bücher lesen, die nicht reisen, die ihre Seele nie so öffnen, dass sie mit anderen Seelen in Kontakt kommen - mit der großen Außenwelt.
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Wenn du nicht selbst schreibst, kannst du nicht wissen, wie wunderbar es ist. Früher habe ich immer gejammert, dass ich nicht zeichnen kann, aber jetzt bin ich überglücklich, dass ich wenigstens schreiben kann. Und wenn ich nicht das Talent habe, Bücher oder Zeitungsartikel zu schreiben, kann ich immer noch für mich selbst schreiben. Aber ich will mehr erreichen als das.
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Ein Haus ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
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Ich sehe die Rezensionen als eine Art von Kinderkrankheiten an, die die neugebornen Bücher mehr oder weniger befällt. Man hat Exempel, daß die gesündesten daran sterben, und die schwächlichen oft durchkommen. Manche bekommen sie gar nicht. Man hat häufig versucht, ihnen durch Amulette von Vorrede und Dedikation vorzubeugen oder sie gar durch eigene Urteile zu inokulieren, es hilft aber nicht immer.
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Literatur muss immer auf einem Prinzip beruhen, und zeitliche Erwägungen sind überhaupt kein Prinzip. Denn für den Dichter sind alle Zeiten und Orte eins; der Stoff, mit dem er sich beschäftigt, ist ewig und ewig derselbe: kein Thema ist unpassend, keine Vergangenheit oder Gegenwart vorzuziehen.
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Gute Bücher wie gute Arzneimittel machen einiges besser.
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In Japan haben die Schriftstellerinnen und Schriftsteller eine literarische Gemeinschaft, einen Kreis, eine Gesellschaft gebildet. Ich glaube, 90 Prozent der japanischen Schriftsteller leben in Tokio. Natürlich bilden sie eine Gemeinschaft. Es gibt Gruppen und Bräuche, und so sind sie in gewisser Weise miteinander verbunden.
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Manchen Menschen würden Weihnachtskataloge, Zeitungsannoncen, und zu Mundwassern, Seife, Thermosflaschen, Petroleumöfen usw. beigepackte Erklärungen und Referate für lebenslängliche Lektüre völlig genügen.
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Daß Bücher nicht die Erfahrung, und Gelehrsamkeit nicht das Genie ersetzt, sind zwei verwandte Phänomene: ihr gemeinsamer Grund ist, daß das Abstrakte nie das Anschauliche ersetzen kann.
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Viele Bücher machen nicht gelehrt, viel lesen auch nicht, sondern gute Dinge und oft lesen, wie wenig es auch ist, das macht gelehrt in der Schrift und fromm dazu.
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Und wenn ich nicht genug Talent habe, um Zeitungsartikel oder Bücher zu schreiben, gut, dann kann ich es immer noch für mich selbst tun.
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Auch geistige und sittliche Qualitäten des Weibes vermögen die wertlose Geschlechtlichkeit des Mannes anzuregen. Es kann kompromittierend sein, sich mit einer anständigen Frau auf der Straße zu zeigen; aber es grenzt geradezu an Exhibitionismus, mit einem jungen Mädchen ein Gespräch über Literatur zu führen.
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Ich habe mir die Zeitungen vom vorigen Jahre binden lassen, es ist unbeschreiblich, was für eine Lektüre dieses ist: 50 Teile falsche Hoffnung, 47 Teile falsche Prophezeiung und 3 Teile Wahrheit. Diese Lektüre hat bei mir die Zeitungen von diesem Jahre sehr herabgesetzt, denn ich denke: was diese sind, das waren jene auch.
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In rascher Folge durchquerten wir das mondäne London, das Hotel-London, das Theater-London, das literarische London, das kommerzielle London und schließlich das maritime London, bis wir zu einer hunderttausend Seelen zählenden Stadt am Fluss kamen, in der die Mietskasernen mit den Ausgestoßenen Europas überquellen und stinken.
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Ein guter Tag ist ein Tag, an dem ich ein Buch nicht nur lesen, sondern auch eine Rezension darüber schreiben kann. Vielleicht schaffe ich das heute. Aus irgendeinem Grund werde ich etwas stärker, wenn die Sonne untergeht. Die Dämmerung ist eine gute Zeit für mich. Ich bin dämmerungsaktiv.
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Auch was die wissenschaftlichen Studien anlangt, so hat der Aufwand dafür, an sich gewiss lobwürdig, doch nur so lange Sinn und Verstand, als er Maß hält. Wozu die unzähligen Bücher und Bibliotheken, von denen der Besitzer in seinem ganzen Leben kaum die Kataloge durchgelesen hat? Es belastet die Masse den Lernenden, ohne ihn zu belehren, und es ist weit vernünftiger, dich an wenige Schriftsteller zu halten, als irrend umherzuschweifen von einem zum anderen.
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