Viele Bücher machen nicht gelehrt, viel lesen auch nicht, sondern gute Dinge und oft lesen, wie wenig es auch ist, das macht gelehrt in der Schrift und fromm dazu.
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Viele Bücher machen nicht gelehrt, viel lesen auch nicht, sondern gute Dinge und oft lesen, wie wenig es auch ist, das macht gelehrt in der Schrift und fromm dazu.
An den Menschen sind vorn und hinten, wie an den Büchern, zwei leere weiße Buchbinderblätter – Kindheit und Greisenalter.
Das große Publikum meint, es sei mit den Büchern wie mit den Eiern: Sie müssen frisch genossen werden; daher greift es stets nach dem Neuen.
Ich liebe diese Stunde, die anders ist, kommt und geht. Nein, nicht die Stunde, diesen Augenblick liebe ich, der so still ist. Diesen Anfangs-Augenblick, diese Initiale der Stille, diesen ersten Stern, diesen Anfang. Dieses Etwas in mir, das aufsteht, wie junge Mädchen aufstehn in ihrer weißen Mansarde... Diese Nacht liebe ich. Nein, nicht diese Nacht, diesen Nachtanfang, diese eine lange Anfangszeile der Nacht, die ich nicht lesen werde, weil sie kein Buch für Anfänger ist. Diesen Augenblick liebe ich, der nun vorüber ist und von dem ich, da er verging, fühlte, daß er erst sein wird.
Das Gefühl, ein Buch zu schreiben, ist das Gefühl, sich zu drehen, geblendet von Liebe und Wagemut. Es ist wie die Drehungen eines Stuntpiloten oder das blinde Aufbäumen eines Regenwurms auf der Suche nach einem Weg. Im schlimmsten Fall fühlt es sich an wie das Ringen eines Alligators, auf der Ebene des Satzes.
An Kant Ich sah Dir nach in Deinen blauen Himmel, Im blauen Himmel dort verschwand Dein Flug. Ich blieb allein zurück in dem Gewimmel, Zum Troste mir Dein Wort, zum Trost Dein Buch. – Da such' ich mir die Öde zu beleben Durch Deiner Worte geisterfüllten Klang: Sie sind mir alle fremd, die mich umgeben, Die Welt ist öde und das Leben lang.