O wenn wir doch jede Sünde, zu der wir oder andre uns versuchen, ein paar Tage vorher von einem wahren Schuft begehen sähen, den wir anspeien!
Wahrheit Zitate
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Was ist nun am After- oder Aberglauben wahrer Glaube? Nicht der partielle Gegenstand und dessen persönliche Deutung – denn beide wechseln an Zeiten und Völkern –, sondern sein Prinzip, das Gefühl, das früher der Lehrer der Erziehung sein mußte, eh' es ihr Schüler werden konnte, und welches der romantische Dichter nur verklärter aufweckt, nämlich das ungeheure, fast hülflose Gefühl, womit der stille Geist gleichsam in der wilden Riesenmühle des Weltalls betäubt steht und einsam.
Um zur Wahrheit zu gelangen, sollte jeder die Meinung seines Gegners zu verteidigen suchen.
Die meisten Ehekriege [kommen] nicht davon, daß man die Wahrheit der Person sagt, sondern daß man sie, unbekümmert um jede Zeit, sogleich sagt.
In der Philosophie gibt es keine [...] Überzeugung durch die Wahrhaftigkeit der Methode, sondern stets nur eine durch die Einsicht der Idee.
[...] die Feder eines außerordentlich guten Autors [ist] eine Lichtputze der Wahrheit [...].
Wer wahr sein will, ist's schon nicht ganz mehr, er muß es gar nicht wissen.
Was für Weiber Romane, können für Männer leicht Geschichts- und Reisewerke werden, ja noch anziehender; ein sanftes Unterhalten des Geistes ohne Anstrengung; noch unterhaltender durch die Wahrheit, durch Schlüsse daraus – aber man kann darüber das eigentliche schwere Arbeiten vergessen. In jeder Geschichte steckt ein Roman, aber nicht in jedem Roman Geschichte.
Worauf gründen denn die höhern Stände ihr Vorrecht an alle Wahrheiten, die dem Volk entstehen? Etwan, weil sie schon die Vorkenntnisse haben, die sie vor dem Mißbrauche neuer Wahrheit bewahren? Nun so gebe man dem Volke die Vorkenntnisse. Oder darum, weil sie regieren und nicht gehorchen dürfen? Unmöglich kann Aufklärung den Gehorsam gegen nützliche und gerechte Befehle aufheben: aber wohl gegen ungerechte. Sie sagen, sie können nicht regieren, wenn das Volk aufgeklärt würde, und sie regieren bloß, damit es es wird. Freilich gehorcht das mündige Kind dem Vater nicht mehr, sondern seinem eignen Verstand, den eben der Gehorsam dazu bildete.
Es gibt Wahrheiten, von denen man hofft, große Menschen werden stärker von ihnen überzeugt sein, als man es selber sein kann.
Jämmerliche Erde, die drei, vier große oder kühne Menschen verbessern und erschüttern können! Du bist ein wahres Theater: auf dem Vorgrund sind einige fechtende Spieler und einige Zelte aus Leinwand, im Hintergrund wimmelts von gemalten Soldaten und Zelten!
Was du sagest, das sei wahr, bleibe redlich immerdar, Halte Wort in jedem Fall, Dann traut man dir überall.
Auch die gelesene Wahrheit muß man hinterher erst selber erfinden.
Der Mensch [...] findet die stoischen Trostgründe gegen alle Schmerzen wahr und stark; nur gerade gegen den jetzigen nicht, und wenn er aus Stichwunden blutet, denkt er: Quetschwunden schließen sich leichter.
Das Streben nach Wahrheit macht uns zu sehr offen für jede neue Ansicht.
Wer die Wahrheit geigt, dem schlägt man leicht die Fidel auf den Kopf.
Wer aufrichtig glaubt, nur das zu sein, was er ist, besitzt die wahre Bescheidenheit, die nur höchst selten sich findet.
Man hat eine Wahrheit lange gehört, verstanden, gelobt, eh man sie verdauet und zum Teil seines Ichs macht.
Man schreibt sich leichter falsche Vorzüge zu, als man seine wahren errät.
Man braucht gar zu viel Geduld, um durch wahres Verdienst vorwärts zu kommen.
Der Pessimist kommt zu abschreckenden, ja schädlichen Wahrheiten, die verbreiteter wären, wollten die Menschen nicht lieber mitlachen als mitweinen.
Unsre Erzieher warnen uns erst vor Lügen, dann vor Wahrheiten.
Hat man nicht mehr nötig zu heucheln, wird man aufrichtig; dann ist die Wahrheit des Heuchlers verderblicher als seine Heuchelei.
Der Mäßige, das ist eigentlich der wahre Feinschmecker und Genussmensch.
Wer von Irrtümern lebt, entdeckt sie nur in den Wahrheiten.
Es scheint wohl wahr zu sein, daß die zweite Hälfte des menschlichen Lebens sich gewöhnlich nur aus Gewohnheiten zusammensetzt, die man in der ersten Hälfte erworben hat.
Ein Mensch, der sich selbst belügt und seine eigenen Lügen glaubt, wird unfähig, die Wahrheit zu erkennen, weder bei sich selbst noch bei anderen, und verliert schließlich den Respekt vor sich selbst und anderen. Wenn er vor niemandem mehr Respekt hat, kann er auch nicht mehr lieben, und er gibt seinen Trieben nach, frönt den niedrigsten Formen des Vergnügens und verhält sich am Ende wie ein Tier, das seine Laster befriedigt. Und all das kommt von der Lüge - gegenüber anderen und gegenüber dir selbst.
Alles vergeht, nur die Wahrheit bleibt.
Vor allem solltest du dich nicht selbst belügen. Wer sich selbst belügt und seiner eigenen Lüge zuhört, kommt an einen Punkt, an dem er die Wahrheit in sich oder um sich herum nicht mehr erkennen kann und so jeden Respekt vor sich selbst und anderen verliert. Und weil er keinen Respekt hat, hört er auf zu lieben.
Durch Irrtum kommst du zur Wahrheit! Ich bin ein Mensch, weil ich mich irre! Du kommst nie zur Wahrheit, ohne vierzehn Fehler zu machen und sehr wahrscheinlich hundertvierzehn.