Verwöhnte Kinder sind die unglücklichsten; sie lernen schon in jungen Jahren die Leiden der Tyrannen kennen.
Lernen Zitate
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Beständiges unwillkürliches Lernen ist Sache des Genies.
Der Hans, der etwas erlernte, was Hänschen nicht gelernt, der weiß es gut.
Nichts lernen wir so spät und verlernen wir so früh, als zugeben, dass wir Unrecht haben.
Warten lernen wir gewöhnlich dann, wenn wir nichts mehr zu erwarten haben.
Auch in ein neues Glück muß man sich schicken lernen.
Die Summe unserer Erkenntnisse besteht aus dem, was wir gelernt, und aus dem, was wir vergessen haben.
Wer nichts getragen, lernt nichts ertragen.
Eine lange Zeit lernt man darum die Menschen nicht kennen, weil man sie überall für besser hält als sich.
Es ist nicht halb so ungesund, Philosophie zu lehren, als zu lernen, e(ine) Philos(ophie) zu machen als zu lesen.
In der Einsamkeit wird der gute Teil des Menschen, in der Menge der schlechte vergrößert; jener bekommt dort die Waffen, dieser fühlt sie hier. In der Gesellschaft lernt man die Tugend nicht.
Wenn ein Lehrer immer weiter lehrt und lernt; wenn er das Gelesene sogleich zu einem Gelehrten vor Schülern machen kann: so muß ihn jedes neue Buch unendlich heben, weil er damit andere hebt und die erkauften Gewinste für kräftige Eroberungen ansieht.
Denken lernt man nicht an Regeln zum Denken, sondern an Stoff zum Denken.
Kritik lernt man mehr von eignen Arbeiten als von Kunstrichtern.
Eine Frau (oder Geliebte) lernt man in einer Stunde mit einer dritten Person besser kennen, als mit sich in zwanzig.
Tod und Geburt lernt man nur in einem Dorfe kennen, in keiner Stadt.
Ordnung und Unordnung kann man lernen, es ist Gewohnheit.
Man lernt Verschwiegenheit am meisten unter Menschen, die keine haben – und Plauderhaftigkeit unter Verschwiegenen.
Das eine kann man der Heuchelei nicht nehmen: sprechen hat sie von der Aufrichtigkeit gelernt.
Mehr und mehr lernen wir durch immer vertrauensvollere Mienen uns gegenseitig misstrauen.
Wer einen Gewinn mit uns teilen soll, den lernt man rasch kennen.
Nur einmal im Leben hält man sich für allwissend: wenn man das ABC zu lernen beginnt.
Was man als Kind lernt, vergisst man nie – das Kriechen.
Lachen lernt man nicht, lachen verlernt man nur.
... Je mehr ich lernte, desto bewusster wurde mir die Tatsache, dass ich lächerlich war. So dass mir die Jahre harter Arbeit an der Universität letztlich nur dazu dienten, mir zu zeigen und zu beweisen, dass ich, je mehr ich mich in mein Studium vertiefte, ein völlig absurder Mensch war.
Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er glücklich ist; nur deshalb. Es ist alles, alles, wer es lernt, wird sofort glücklich, im selben Moment... „Und wann hast du herausgefunden, dass du so glücklich bist?“ „Letzte Woche, am Dienstag, nein, Mittwoch, weil es da schon Mittwoch war, in der Nacht.“ „Und was war der Anlass?“ „Ich weiß es nicht mehr, nur so; ich ging im Zimmer auf und ab...das ist egal. Ich hielt meine Uhr an, es war zwei Uhr siebenunddreißig.“ „Als Zeichen dafür, dass die Zeit stehen bleiben sollte?“ Kirillov antwortete nicht. „Sie sind nicht gut“, begann er plötzlich wieder, „weil sie nicht wissen, dass sie gut sind. Wenn sie es herausfinden, werden sie das Mädchen nicht verletzen. Sie müssen herausfinden, dass sie gut sind, dann werden sie alle auf einmal gut, alle, für einen Mann. „Nun, du hast es herausgefunden, also musst du gut sein?“ „Ich bin gut.“ „Damit bin ich übrigens einverstanden“, murmelte Stavrogin stirnrunzelnd. „Derjenige, der lehrt, dass alle gut sind, wird die Welt beenden.“ „Der, der das lehrte, wurde gekreuzigt.“ „Er wird kommen, und sein Name ist der Mensch-Gott.“ „Der Gottmensch?“ „Der Mensch-Gott - das ist der ganze Unterschied.“ „Kannst du es sein, der die Ikonenlampe anzündet?“ „Ja, ich habe sie angezündet.“ „Du bist gläubig geworden?“ „Die alte Frau mag die Ikonenlampe...sie ist heute beschäftigt“, murmelte Kirillov. „Aber beten tust du noch nicht?“ „Ich bete zu allem. Siehst du, da krabbelt eine Spinne an der Wand, ich schaue hin und bin ihr dankbar, dass sie krabbelt.“ Seine Augen leuchteten wieder auf. Er schaute Stavrogin direkt an, sein Blick war fest und unbeirrt. Stavrogin beobachtete ihn stirnrunzelnd und zähneknirschend, aber es lag kein Spott in seinen Augen. „Ich wette, wenn ich das nächste Mal komme, glaubst du schon an Gott“, sagte er, stand auf und griff nach seinem Hut. „Warum?“ Kirillov stand ebenfalls auf. „Wenn du herausfinden würdest, dass du an Gott glaubst, würdest du glauben; aber da du noch nicht weißt, dass du an Gott glaubst, glaubst du nicht“, grinste Nikolai Wsewolodowitsch.
Die Kinder schlagen sich gerade dann herum, wenn sie noch nicht gelernt haben, ihre Gedanken auszudrücken, genauso wie wir.
Niemals läßt sich aus Büchern lernen, was man nicht mit eigenen Augen sieht.
Der Umgang mit vernünftigen Leuten ist deswegen jedermann so sehr anzuraten, weil ein Dummkopf auf diese Art durch Nachahmen klug handeln lernen kann; denn die größten Dummköpfe können nachahmen, selbst die Affen, Pudelhunde und Elefanten können es.
Im Wort Gelehrter steckt nur der Begriff, daß man ihn vieles gelehrt, aber nicht daß er auch etwas gelernt hat.