Coretta Scott King - Unermüdliche Kämpferin für Menschenrecht

  • US Bürgerrechtlerin
  • 27.04.1927 - 30.01.2006
  • Epoche: Nachkriegszeit
  • Mexiko-Stadt, Mexiko
Coretta Scott King

Biografie Coretta Scott King

Coretta Scott King war eine US-amerikanische Bürgerrechtlerin, Schriftstellerin und Aktivistin, die vor allem als Ehefrau von Martin Luther King Jr. und als führende Persönlichkeit in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung bekannt wurde. Nach dem Tod ihres Mannes führte sie sein Vermächtnis weiter und engagierte sich ihr Leben lang für soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte und den Frieden. Coretta Scott King war eine unermüdliche Kämpferin für Gleichberechtigung und wurde zu einer Ikone des amerikanischen Kampfes gegen Rassismus und Diskriminierung.

Frühes Leben

Coretta Scott wurde am 27. April 1927 in Heiberger, Alabama, in eine arme, aber liebevolle Familie hineingeboren. Ihre Eltern, Obadiah Scott und Bernice McMurray Scott, waren Bauern, die trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen der Zeit großen Wert auf die Bildung ihrer Kinder legten. Coretta wuchs während der Zeit der Rassentrennung auf, und die Erfahrungen, die sie in dieser Umgebung machte, prägten ihr späteres Engagement für die Bürgerrechtsbewegung.

Schon früh zeigte Coretta eine Leidenschaft für Musik und Bildung. Sie besuchte die Lincoln High School, die einzige schwarze High School in der Region, und zeichnete sich dort sowohl akademisch als auch musikalisch aus. Dank eines Stipendiums konnte sie das Antioch College in Yellow Springs, Ohio, besuchen, wo sie Musik und Erziehungswissenschaften studierte. An der Hochschule wurde sie erstmals mit der Bürgerrechtsbewegung vertraut und engagierte sich in der lokalen NAACP (National Association for the Advancement of Colored People).

Treffen mit Martin Luther King Jr. und Ehe

Nach ihrem Abschluss am Antioch College zog Coretta Scott nach Boston, um am New England Conservatory of Music weiter Musik zu studieren. Dort lernte sie Martin Luther King Jr. kennen, der zu dieser Zeit in Boston Theologie studierte. Die beiden verliebten sich schnell ineinander und heirateten am 18. Juni 1953 in Corettas Heimatstadt Heiberger.

Die Ehe mit Martin Luther King Jr. war von Anfang an eine Partnerschaft, die auf gemeinsamen Werten und Zielen beruhte. Coretta unterstützte ihren Mann nicht nur in seiner Arbeit als Prediger und Bürgerrechtler, sondern engagierte sich auch selbst aktiv in der Bewegung. Sie war eine talentierte Rednerin und Musikerin, die ihre Stimme nutzte, um die Botschaft der Bürgerrechtsbewegung zu verbreiten. Das Ehepaar bekam vier Kinder: Yolanda, Martin III, Dexter und Bernice.

Rolle in der Bürgerrechtsbewegung

Coretta Scott King spielte eine zentrale Rolle in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, auch wenn sie oft im Schatten ihres berühmten Ehemannes stand. Sie organisierte und nahm an zahlreichen Märschen und Demonstrationen teil, darunter der historische Marsch auf Washington im Jahr 1963, bei dem Martin Luther King Jr. seine berühmte "I Have a Dream"-Rede hielt.

Neben ihrer aktiven Teilnahme an der Bewegung war Coretta auch eine leidenschaftliche Verfechterin der Gewaltlosigkeit und setzte sich für die Rechte von Frauen, Kindern und der Arbeiterklasse ein. Sie reiste durch die USA und ins Ausland, um Vorträge zu halten und für soziale Gerechtigkeit und den Frieden zu werben. Coretta war auch maßgeblich daran beteiligt, die Bürgerrechtsbewegung mit der globalen Friedensbewegung zu verknüpfen, indem sie Verbindungen zu anderen Freiheitskämpfern und Aktivisten wie Nelson Mandela und Mahatma Gandhi knüpfte.

Leben nach dem Tod von Martin Luther King Jr.

Nach der Ermordung von Martin Luther King Jr. am 4. April 1968 wurde Coretta Scott King zur Hüterin seines Erbes. Trotz ihres tiefen persönlichen Verlustes entschied sie sich, seine Arbeit fortzusetzen und seine Vision von Gleichberechtigung und Gerechtigkeit zu verwirklichen. Sie gründete das Martin Luther King Jr. Center for Nonviolent Social Change in Atlanta, Georgia, das als ein Ort des Gedenkens und der Weiterbildung dient und das Vermächtnis von Martin Luther King Jr. bewahrt.

Coretta setzte sich auch dafür ein, dass der Geburtstag ihres Mannes als nationaler Feiertag anerkannt wurde. Nach jahrelanger Kampagne und politischer Arbeit wurde der Martin Luther King Jr. Day 1983 schließlich offiziell als Feiertag eingeführt, der jedes Jahr am dritten Montag im Januar begangen wird.

Persönliches Leben und Aktivismus

Neben ihrem Engagement für die Bürgerrechtsbewegung setzte sich Coretta Scott King auch für zahlreiche andere soziale und politische Anliegen ein. Sie war eine leidenschaftliche Verfechterin der Frauenrechte und engagierte sich für die Gleichstellung der Geschlechter. Darüber hinaus setzte sie sich für die Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft ein und sprach sich frühzeitig für die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften aus.

Coretta war auch eine starke Stimme im internationalen Kampf für den Frieden. Sie protestierte gegen den Vietnamkrieg und kritisierte die amerikanische Außenpolitik, die ihrer Meinung nach zu Gewalt und Ungerechtigkeit auf der ganzen Welt beitrug. Ihre Arbeit brachte sie in Kontakt mit internationalen Führern und Bewegungen, und sie war eine wichtige Figur in der globalen Friedensbewegung.

Späteres Leben und Tod

In den letzten Jahren ihres Lebens litt Coretta Scott King unter gesundheitlichen Problemen, darunter einem Schlaganfall und Herzbeschwerden. Dennoch blieb sie bis zu ihrem Tod aktiv in der Bürgerrechts- und Friedensbewegung. Am 30. Januar 2006 starb Coretta Scott King im Alter von 78 Jahren in Rosarito Beach, Mexiko, wo sie sich zur Behandlung aufgehalten hatte.

Ihr Tod wurde weltweit betrauert, und sie wurde in einer feierlichen Zeremonie neben ihrem Mann im Martin Luther King Jr. Center for Nonviolent Social Change in Atlanta beigesetzt. Die Beerdigung wurde von führenden Persönlichkeiten aus Politik, Religion und Bürgerrechten besucht, die Corettas Beitrag zur amerikanischen Gesellschaft und ihrem Engagement für Gerechtigkeit und Frieden würdigten.

Vermächtnis

Coretta Scott King hinterließ ein beeindruckendes Vermächtnis als Bürgerrechtlerin, Friedensaktivistin und Hüterin des Erbes ihres Mannes. Sie setzte sich unermüdlich für die Rechte der Unterdrückten und Benachteiligten ein und kämpfte für eine gerechtere Welt. Ihr Leben und Werk inspirierten Generationen von Aktivisten und führten zu bedeutenden Fortschritten in der Bürgerrechtsbewegung und darüber hinaus.

Corettas Engagement für Gewaltlosigkeit und soziale Gerechtigkeit bleibt ein Leitbild für viele, die sich für Menschenrechte und Frieden einsetzen. Ihre Arbeit hat die Bürgerrechtsbewegung über die Grenzen der USA hinaus erweitert und sie zu einer globalen Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung gemacht. Coretta Scott King wird oft in einem Atemzug mit anderen großen Bürgerrechtlern wie Martin Luther King Jr. und Nelson Mandela genannt, deren Vision von Freiheit und Gerechtigkeit die Welt veränderte.

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