Beide lesen die Bibel Tag und Nacht, aber du liest schwarz, wo ich weiß lese.
Lesen Zitate
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Der Mensch sollte lesen, wozu es ihn gerade treibt; was er nur aus Pflichtgefühl liest, wird ihm wenig nützen.
Man pflegt in einem wichtigen Werk zu blättern, ehe man es ernstlich zu lesen anfängt.
Wer aus den Büchern nichts mehr lernt, als was in den Büchern steht, der hat die Bücher nicht halb genutzt. Wen die Bücher nicht fähig machen, daß er auch das verstehen und beurteilen lernt, was sie nicht enthalten; wessen Verstand die Bücher nicht überhaupt schärfen und aufklären, der wäre schwerlich viel schlimmer dran, wenn er auch gar keine Bücher gelesen hätte.
Der geizige Dichter Du fragst, warum Semir ein reicher Geizhals ist? Semir, der Dichter? er, den Welt und Nachwelt liest? Weil, nach des Schicksals ew'gem Schluß, ein jeder Dichter darben muß.
Die Welt allein bildet einen vollkommenen Menschen nicht. Das Lesen der besten Schriftsteller muß dazukommen.
An einen Autor Mit so bescheiden stolzem Wesen Trägst du dein neustes Buch – welch ein Geschenk! – mir an. Doch, wenn ichs nehme, grundgelehrter Mann, Mit Gunst: muß ich es dann auch lesen?
Die Sinngedichte an den Leser Wer wird nicht einen Klopstock loben? Doch wird ihn jeder lesen? – Nein. Wir wollen weniger erhoben, Und fleißiger gelesen sein.
Alle Dichter wollen weniger gelobt und fleißiger gelesen sein.
Ein Arzt hat eine Aufgabe, als ob ein Mensch in einem dunklen Zimmer in einem Buche lesen sollte.
Sehr oft ist das Wiedersehen erst die rechte Trennung. Wir sehen, daß der andere uns entbehren konnte, er betrachtet uns, wie ein Buch, dessen letzte Kapitel er nicht gelesen hat, er will uns studieren und wir haben ihn ausstudiert!
Jeden bedeutenden Schriftsteller muß man einmal lesen, um so weit zu kommen, daß man ihn lesen kann.
Ein Geizhals gönnt sich einen Genuß und liest in einem Kochbuch.
In das Album meiner Frau In deiner Seele unbeflecktem Adel, In ihrer Unschuld, wurzeln deine Schwächen, Und was die Meisten vor gemeinem Tadel Bewahrt, das ist ihr innerstes Gebrechen. Es könnte Einer dir das Leben rauben, Und wäre dir schon halb dein Blut entquollen, So würdest du ihm noch im Sterben glauben, Er hätt' dir bloß die Ader öffnen wollen. Will die Natur die Schönheit rein entfalten, So darf sie Nichts von ihrem Feind ihr sagen, Sie kann nur dann das Herrlichste gestalten, Doch muß sie seinen Untergang auch wagen. Oft wünscht' ich dir zu deinem vollen Frieden, Du mögtest in der Brust des Feindes lesen, Doch weiß ich wohl, es wird dir nicht beschieden, Denn dieser Mangel trägt dein ganzes Wesen!
Man liest manches Buch mit einem Gefühl, als ob man dem Verfasser ein Almosen erteilte.
Nachts Die dunkle Nacht hüllt Berg und Thal, Ringsum die tiefste Stille; Die Sterne zittern allzumal In ihrer Wolkenhülle; Der Mond mit seinem rothen Schein Blickt in den finstern Bach hinein, Der sich durch Binsen windet. Ich schreite in die Nacht hinaus, Entgegen jenem Schimmer, Der aus dem forstverlornen Haus Sich stiehlt mit schwachem Flimmer. Jetzt lischt's mit einmal aus, das Licht, Ich seh' es, doch mich kümmert's nicht; Je dunkler, um so besser. Du glaubst, zum Liebchen schleich' ich mich? Die könnt' ich näher haben: Nach jenem Kirchhof weis' ich dich, Dort liegt sie längst begraben. Dieß aber ist das kleine Haus, Da ging sie ehmals ein und aus In seligen süßen Stunden. Nun thut's mir wohl, den Weg zu geh'n, Wo ich mich oft entzückte, Das kleine Fenster anzuseh'n, Wo ich sie sonst erblickte; Die Bank zu grüßen, wo sie saß, Den Busch, von dem sie Beeren las, Die Blumen, die sie noch pflanzte.
Ich lese jetzt fast nur Sachen von Jean Paul, und zu größter Erbauung, auch wohl Aufbauung, daß dieser hochherrliche Geist mir so lange fern und fremd bleiben konnte, würd' ich nicht begreifen, wenn ich nicht wüßte, daß der Genuß des Humors die höchste geistige Freiheit voraus setzt, die mir noch fehlen mochte.
Wer das Lesen liebt, tauscht Stunden der Langeweile gegen Stunden der Freude.
Man liest gern die Werke der Alten, um andere Vorurteile kennenzulernen.
Ich habe Beschreibungen des Paradieses gelesen, die jeden vernünftigen Menschen dazu bringen würden, nicht mehr dorthin zu wollen.
Ich verlange keine Protektion für dieses Buch; man wird es lesen, wenn es gut ist, und wenn es schlecht ist, so liegt mir nichts daran, daß man es lese.
Glücklich das Volk, dessen Geschichte sich langweilig liest.
Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
Philosophieren kann besser der Mann über das menschliche Herz, doch darin zu lesen vermag besser die Frau.
Es gibt Länder, deren Geschichte man nicht lesen kann, man müßte denn blöden Verstandes oder ein Diplomat sein.
Je mehr ich in mich selbst einkehre, um so mehr lese ich die Worte, die in meine Seele geschrieben sind: Sei gerecht, und du wirst glücklich sein.
Ich habe darüber nachgedacht, dass die Leute anscheinend immer mehr in der Bibel lesen, wenn sie älter werden; dann dämmerte es mir - sie pauken für ihre Abschlussprüfung.
Wäre der Zweite Weltkrieg nicht dazwischen gekommen, hätte ich wahrscheinlich versucht, Arzt zu werden. Mein Sohn ist Arzt und ich lese auch heute noch einige medizinische Fachzeitschriften.
Viele Bücher verlangen von denen, die sie lesen, kein Nachdenken, und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Sie verlangten von denen, die sie schrieben, nichts dergleichen.
Etwas zu schreiben, das es wert ist, veröffentlicht zu werden, ehrliche Leute zu finden, die es veröffentlichen, und vernünftige Leute dazu zu bringen, es zu lesen - das sind die drei großen Schwierigkeiten, die man als Autor hat.