Auf hundert verschiedene Weisen will ich wiederholen, daß man niemals Gott etwas Gutes tut, wenn man den Menschen Böses tut.
Böse Zitate
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Welche Rolle spielt doch der Schwindel in der Geschichte! Da verblüfft man den Leser durch Berichte von Wundern, da kitzelt man die menschliche Bosheit durch Hohn und Spott, da schmeichelt man Tyrannengeschlechtern durch schamlose Loblieder.
Gelegenheit, Böses zu tun, bietet sich hundertmal am Tage, Gutes zu tun dagegen nur einmal im Jahre, wie Zarathustra sagt.
Es ist eine verabscheuenswerte Schwäche der Menschen, bewundernd zu jenen emporzuschauen, die ihnen auf glänzende Art Böses angetan haben. Sie sprechen lieber vom Zerstörer eines Reiches als von dessen Gründer.
Die Bosheit hat etwas Aufopferndes: sie verzichtet gern auf einen Vorteil zum Nachteil eines andern.
Keine böse Neigung des menschlichen Herzens ist so mächtig, dass sie nicht durch Disziplin gebändigt werden könnte.
Für die Bösen ist alles nur ein Vorwand.
Heuchelei – welch eine Gemeinheit, aber Heuchelei und Bösartigkeit – welch ein Greuel!
Alle Jahrhunderte ähneln sich durch die Bosheit der Menschen.
Die Tugend flößt schon durch ihr Wesen Wohlgefallen ein und ist so lieblich, daß es sogar den Bösen natürlich ist, das Bessere gut zu heißen.
Des Fatums boshaftes und ewiges Gesetz ist es in allen Dingen, daß sie, wenn sie den Gipfelpunkt erreicht haben, schneller, als sie aufstiegen, wieder zur Tiefe stürzen.
Nicht für die Zahl deiner Verehrer, sondern für ihre Eigenschaften sollst du Interesse hegen: den Bösen nicht zu gefallen, ist für den Menschen ein Lob.
Soll ich dir sagen, was das wahre Böse ist? Vor den Dingen, die als Übel bezeichnet werden, zu kuschen, ihnen unsere Freiheit zu überlassen, trotz derer wir uns jedem Leid stellen sollten.
Seht einen würdigen Anblick, auf den Gott seinen Blick lenken kann, wenn er sich auf sein Werk konzentriert. Sieh ein gleichwertiges Ding, das eines Gottes würdig ist, einen tapferen Mann, der sich mit dem bösen Schicksal misst.
Nur durch eines kann sich der Mensch vervollkommnen: wenn er ein für allemal weiß, was gut und was böse ist.
Also selbst darauf habt ihr kein Einsehen, daß böse Beispiele auf die zurückwirken, welche sie veranlassen?
Nichts ist so unglücklich oder töricht, wie Unglück zu erwarten. Welch ein Wahnsinn ist es, das Böse zu erwarten, bevor es kommt.
Das Unglück der Guten wendet sein Gesicht zum Himmel; das Glück der Bösen neigt sein Haupt zur Erde.
Sokrates war der erste, der die Philosophie vom Himmel herabführte und unter den Menschen verbreitet hatte, indem er sie anspornte, die Lehre des Lebens, der menschlichen Gemütsart und die Folgen guter und böser Taten zu studieren.
Oftmals aber kommt es zu Ungerechtigkeiten durch eine gewisse Rechtsverdrehung und eine zwar sehr kundige, aber böswillige Auslegung des Rechts.
Was für eine Philosophie aber ist das, die nicht den Untergang der Bosheit herbeiführt, sondern vielmehr mit einer Mittelmäßigkeit der Laster zufrieden ist?
Ich gebe zu, daß in der Macht ein Element des Bösen steckt. Aber das Gute, das wir in ihr suchen, ist ohne jenes Böse nicht zu haben.
Die Aufgabe der Weisheit ist es, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.
Wenn du das Gute mit Arbeit verfolgst, vergeht die Arbeit, aber das Gute bleibt; wenn du das Böse mit Vergnügen verfolgst, vergeht das Vergnügen und das Böse bleibt.
Die beste Art, sich an jemand zu rächen, ist die, nicht Böses mit Bösem zu vergelten.
Schon in der Überlegung liegt die böse Tat, selbst wenn sie nicht zur Ausführung gelangt. Man muß mithin so etwas, an dem schon die bloße Überlegung unsittlich ist, überhaupt gar nicht überlegen.
Sonderbar! Der Mensch empört sich über das Böse, das von außen her, von anderen kommt, das er nicht beseitigen kann und kämpft nicht gegen das eigene Böse, obzwar es in seiner Macht ist.
Das Leben ist weder gut noch böse, sondern nur ein Ort für Gut und Böse.
Laß die Einbildung schwinden, und es schwindet die Klage, daß man dir Böses getan. Mit der Unterdrückung der Klage: »Man hat mir Böses getan« ist das Böse selbst unterdrückt.
Es gibt nichts Böses, freilich auch kaum etwas Gutes, das nicht schon aus Eitelkeit getan worden wäre.