Um geistreich zu sprechen, habe man – wenn man es auf irgendeine Art ist – nur den Mut, alles auszusagen. An der Furcht stirbt das Genie.
Sterben Zitate
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Kein Ideal darf aufgegeben werden, sonst erlischt das heilige Feuer des Lebens, und Gott stirbt ohne Auferstehung.
Der Mensch hat hier dritthalb Minuten, eine zu lächeln – eine zu seufzen – und eine halbe zu lieben; denn mitten in dieser Minute stirbt er.
In gewissen Jahren wird das Leben ein fortdauerndes Verlieren. – Gott erhalte mir meine Freunde! Es wäre wirklich schön, wenn man in Gesellschaft sterben könnte, wenn man in Gesellschaft gelebt.
Der Tod, diese erhabene Abendröte unsers Thomastages, dieses herübergesprochene große Amen unserer Hoffnung, würde sich wie ein schöner, bekränzter Riese vor unser tiefes Lager stellen und uns allmächtig in den Äther heben und darin wiegen, würden nicht in seine gigantischen Arme nur zerbrochene, betäubte Menschen geworfen; nur die Krankheit nimmt dem Sterben seinen Glanz, und die mit Blut und Tränen und Schollen beschwerten und befleckten Schwingen des aufsteigenden Geistes hangen zerbrochen auf den Boden nieder.
Fühltest du etwa [...] daß alles, was die Liebe tut, um zu sterben, nur ein Mittel ist, um wieder zu auferstehen, und daß alle ihre Epilogen nur Prologen zum zweiten Akte sind?
Der Mensch sollte nach der ersten Liebe und der ersten Freundschaft sterben: so wäre doch das Leben ihm ein Leben.
Der Schlaf hat eine Grazie zur Frau. Wie das Sterben streicht der Schlaf die großen Züge der Leidenschaft mildernd aus.
Das Leben – das Sterben – die Unsterblichkeit; diese drei bilden den Dreiklang der menschlichen Endlichkeit.
Man steigt den grünen Berg des Lebens hinauf, um oben auf dem Eisberge zu sterben.
Manche Grabschrift könnte lauten: Er hat als Schurke gelebt und ist als Ehrenmann gestorben.
Die Ungewissheit, wann wir sterben, mildert die Gewissheit, dass wir sterben.
Die Güte hat sich immer zurückgezogen – sie ist schwach geworden – kaum mehr zu erkennen – ich glaube, sie liegt im Sterben.
Keiner möchte sterben und jeder will sich die Zeit vertreiben.
Die Gewissheit zu sterben ist zuweilen der einzige Trost dieses Lebens.
Ein Reicher seufzte: Welch ein Leben, wenn man die Armen für sich auch sterben lassen könnte!
So ist die Liebe: erst wollen sie für einander sterben, dann nicht einmal mit einander leben.
Und so frage ich mich: „Wo sind deine Träume? Und ich schüttle den Kopf und murmle: 'Wie die Jahre vergehen!' Und ich frage mich wieder: „Was hast du mit diesen Jahren gemacht? Wo hast du deine besten Momente vergraben? Hast du wirklich gelebt? Sieh nur", sage ich zu mir selbst, “wie kalt es auf der ganzen Welt geworden ist! Und noch mehr Jahre werden vergehen, und hinter ihnen wird sich eine grimmige Isolation einschleichen. Die torkelnde Senilität wird humpelnd kommen, sich auf eine Krücke stützen, und dahinter werden ungelöste Langeweile und Verzweiflung kommen. Die Welt der Fantasien wird verblassen, Träume werden verwelken und sterben und wie Herbstlaub von den Bäumen fallen... . .
Wo habe ich gelesen, dass ein zum Tode Verurteilter eine Stunde vor seinem Tod sagt oder denkt, dass, wenn er auf einem hohen Felsen leben müsste, auf einem so schmalen Vorsprung, dass er nur Platz zum Stehen hätte, und das Meer, die ewige Dunkelheit, die ewige Einsamkeit, der ewige Sturm um ihn herum, wenn er sein ganzes Leben lang, tausend Jahre, die Ewigkeit, auf einem Quadratmeter Platz stehen müsste, es besser wäre, so zu leben, als gleich zu sterben. Nur zu leben, zu leben und zu leben! Leben, was immer es auch sein mag!
Es war nicht die Neue Welt, auf die es ankam... Kolumbus starb, ohne sie gesehen zu haben, und ohne wirklich zu wissen, was er entdeckt hatte. Es ist das Leben, das zählt, nichts als das Leben - der Prozess des Entdeckens, der immerwährende und immerwährende Prozess, nicht die Entdeckung selbst.
Der Kummer drückte mein Herz zusammen und ich hatte das Gefühl, ich würde sterben und dann... Nun, dann wachte ich auf.
Ich bete sie an, Aljoscha, ich bete sie an. Nur sie sieht es nicht. Nein, sie denkt immer noch, ich würde sie nicht genug lieben. Und sie quält mich, quält mich mit ihrer Liebe. Die Vergangenheit war nichts! Früher war es nur ihr höllischer Körper, der mich gequält hat, aber jetzt habe ich ihre ganze Seele in meine Seele aufgenommen und bin durch sie ein Mann geworden. Werden sie uns verheiraten? Wenn sie es nicht tun, werde ich vor Eifersucht sterben. Ich stelle mir jeden Tag etwas vor...
Hast du verstanden? Halte mich nicht zurück! Meine Zeit ist gekommen, ich muss sterben!
Jeder neue menschliche Gedanke, jeder geniale Gedanke oder sogar jeder ernsthafte Gedanke, der in irgendeinem Gehirn entsteht, hat etwas, das niemals anderen mitgeteilt werden kann, selbst wenn man Bände darüber schreiben und seine Idee fünfunddreißig Jahre lang erklären würde; es bleibt etwas übrig, das nicht dazu gebracht werden kann, aus deinem Gehirn herauszukommen, und das für immer bei dir bleibt; und damit wirst du sterben, ohne jemandem die vielleicht wichtigste deiner Ideen mitzuteilen.
Jeder Mensch verbirgt in sich einen Poeten. Der letzte Poet wird sterben, wenn auch der letzte Mensch stirbt.
So wie der Mensch unabläßlich vor Alter stirbt, so werden andere Sachen unabläßlich durch Alter gut. Es geht mit unserer Weisheit nicht besser.
Wenn man nun einmal in der Welt anfangen wollte, das bloß Nötige zu tun, so müßten Millionen Hungers sterben.
Die Ärzte sollten nicht sagen, den habe ich geheilt, sondern der ist mir nicht gestorben.
Ich sehe die Rezensionen als eine Art von Kinderkrankheiten an, die die neugebornen Bücher mehr oder weniger befällt. Man hat Exempel, daß die gesündesten daran sterben, und die schwächlichen oft durchkommen. Manche bekommen sie gar nicht. Man hat häufig versucht, ihnen durch Amulette von Vorrede und Dedikation vorzubeugen oder sie gar durch eigene Urteile zu inokulieren, es hilft aber nicht immer.
Es tut allemal weh, wenn ein Mann von Talent stirbt; denn die Welt hat dergleichen nötiger als der Himmel.