Traum, Träumen Zitate

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Denn schließlich wirst du erwachsen, wächst über deine Ideale hinaus, die sich in Staub und Asche verwandeln und in Scherben zerfallen; und wenn du kein anderes Leben hast, musst du dir eben eines aus diesen Scherben zusammenbauen. Und die ganze Zeit über sehnt sich deine Seele nach etwas anderem. Und vergeblich wühlt der Träumer in seinen alten Träumen herum, durchwühlt sie, als wären sie ein Haufen Asche, und sucht in dieser Asche nach einem Funken, wie winzig er auch sein mag, um ihn zu einer Flamme zu entfachen, die sein erkaltetes Blut erwärmt und in ihm all das wieder aufleben lässt, was ihm früher so teuer war, was sein Herz berührte, was sein Blut durch seine Adern fließen ließ, was ihm Tränen in die Augen trieb und was ihn so herrlich betrog!
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Auf ein schlummerndes Kind Wenn ich, o Kindlein, vor dir stehe, Wenn ich im Traum dich lächeln sehe, Wenn du erglühst so wunderbar, Da ahne ich mit süßem Grauen: Dürft' ich in deine Träume schauen, So wär' mir Alles, Alles klar! Dir ist die Erde noch verschlossen, Du hast noch keine Lust genossen, Noch ist kein Glück, was du empfingst; Wie könntest du so süß denn träumen, Wenn du nicht noch in jenen Räumen, Woher du kamest, dich erging'st?
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Der Becher (Auf dem Straßburger Münster gedichtet) Von einem Wunderbecher Hab' ich mit Angst geträumt, Woraus dem durst'gen Zecher Die höchste Fülle schäumt. Draus sollt' ich alles trinken, Was Erd' und Himmel bot, Doch mußt' ich dann versinken In einen ew'gen Tod. Mit Wonne und mit Grausen Hielt ich ihn in der Hand, Ein wundersames Brausen In seinem Kelch entstand; Es flog an mir vorüber Die Welt in Nacht und Glanz, Wie regellos im Fieber Verworr'ner Bilder Tanz. Und als ich länger blickte, Bis auf den Grund hinein, Wie Blitzesflamme zückte Mir's da durch Mark und Bein, Und, gänzlich drin versunken, Ward mir zuletzt zu Sinn, Als hätt' ich schon getrunken Und schwände nun dahin.
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Subhuti, jemand könnte unzählige Welten mit den sieben Schätzen füllen und alles in Form von Almosen verschenken, aber wenn ein guter Mann oder eine gute Frau den Gedanken der Erleuchtung erweckt und auch nur vier Zeilen aus dieser Rede nimmt, rezitiert, benutzt, empfängt, bewahrt und verbreitet und sie zum Nutzen anderer erklärt, wird das weitaus verdienstvoller sein. Auf welche Weise kann er sie anderen erklären? Indem er sich von den Äußerlichkeiten löst und in der wahren Wahrheit verharrt. -So sollst du über diese flüchtige Welt denken: Ein Stern in der Morgendämmerung, eine Blase in einem Bach, ein Blitz in einer Sommerwolke, eine flackernde Lampe, ein Gespenst und ein Traum. Als Buddha diese Rede beendete, wurden der ehrwürdige Subhuti, die Bhikshus, Bhikshunis, Laienbrüder und -schwestern und das ganze Reich der Götter, Menschen und Titanen von seiner Lehre mit Freude erfüllt und nahmen sie sich aufrichtig zu Herzen und gingen ihrer Wege.
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Meine arme Mutter wart g'wiß schon auf mich (im Jenseits). Ich sollt eigentlich bös sein auf sie, weil sie mich geboren hat. Mein Gott, sie hat's gut g'meint; daß's schlecht ausg'fallen is, das g'hört auf a anders Blatt. Ich hätt sollen gar nicht in d'Wirklichkeit kommen. Solang ich noch ein Traum meines Vaters und eine Idee meiner Mutter war, da kann ich recht eine charmante Idee gewesen sein. Aber so viele herrliche Ideen haben das; wenn's ins Leben treten, wachsen sie sich miserabel aus.
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... die aktive Liebe ist hart und ängstlich im Vergleich zur Liebe im Traum. Die Liebe im Traum dürstet nach sofortigem Handeln, das schnell und unter den Augen aller geschieht. Sie geht sogar so weit, dass man sein Leben gibt, vorausgesetzt, es dauert nicht lange, sondern ist bald vorbei, wie auf der Bühne, und alle schauen zu und loben. Aktive Liebe hingegen ist mühsam und ausdauernd, und für manche Menschen vielleicht eine ganze Wissenschaft.
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Wir haben für sie auch ein erbauliches Projekt zur ständigen Milderung ihrer eigenen Tyrannei aufgestellt, indem wir ihnen einen unerschütterlichen Glauben an den Triumph der Tugend sowie an die moralische Rechtfertigung ihrer Verbrechen zuschrieben. Das sind die Theorien wohlmeinender Kinder, die alles schwarz oder weiß sehen, von nichts anderem träumen als von Engeln oder Dämonen und keine Ahnung von der unglaublichen Anzahl heuchlerischer Masken jeder Farbe, Form und Größe haben, die die Menschen benutzen, um ihre Züge zu verbergen, wenn sie das Alter der Hingabe an Ideale überschritten haben und sich hemmungslos ihren egoistischen Begierden hingegeben haben
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