Es gibt eine Art des Tadels, welche dem Getadelten Ehre macht. Man tadelt den Hannibal, daß er nicht Rom belagert. Welchem geringern Feldherrn von allen, die jemals an der Spitze römischer Feinde gewesen sind, macht man diesen Vorwurf? Keinem.
Tadel Zitate
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In das Album meiner Frau In deiner Seele unbeflecktem Adel, In ihrer Unschuld, wurzeln deine Schwächen, Und was die Meisten vor gemeinem Tadel Bewahrt, das ist ihr innerstes Gebrechen. Es könnte Einer dir das Leben rauben, Und wäre dir schon halb dein Blut entquollen, So würdest du ihm noch im Sterben glauben, Er hätt' dir bloß die Ader öffnen wollen. Will die Natur die Schönheit rein entfalten, So darf sie Nichts von ihrem Feind ihr sagen, Sie kann nur dann das Herrlichste gestalten, Doch muß sie seinen Untergang auch wagen. Oft wünscht' ich dir zu deinem vollen Frieden, Du mögtest in der Brust des Feindes lesen, Doch weiß ich wohl, es wird dir nicht beschieden, Denn dieser Mangel trägt dein ganzes Wesen!
Im Allgemeinen wird das Verhalten eines Mannes, der die Untreue seiner Frau schweigend hingehen läßt, nicht gerügt; im Gegenteil, man lobt ihn wegen seiner Klugheit.
Vergebens nötigt uns die ruhige Vernunft Beifall oder Tadel ab; zum Handeln treibt uns erst die Leidenschaft; und wie kann man für Dinge, für welche noch kein Interesse in uns erwacht ist, in Leidenschaft geraten?
O! auch die heilige Gerechtigkeit Entflieht dem Tadel nicht.
Nicht der laute, Nur der gerechte Tadel kann verletzen.
Man muß einen Fehler mit Anmut rügen, und mit Würde bekennen.
Lobend sollst und tadelnd du Eines stets bedenken: Loben sei nie Schmeicheln dir, Tadeln sei nicht Kränken!
Viele Menschen glauben kränken zu müssen, wenn sie tadeln.
Mancher hört lieber seine Schwächen tadeln als seine Vorzüge loben.
Unser Tadel für jemand kleidet sich oft in das Lob eines andern.
Richtig tadeln ist schwer, richtig loben noch schwerer.
An allem seinen Tadel auslassen ist oft nur eine versteckte Form des Selbstlobs.
Mit unverdientem Lob kannst du vielleicht beschämen, Wen du nicht konntest mit verdientem Tadel zähmen.
Wo ein Weiser den Toren nicht rügt, ist zweierlei Schaden zugefügt: Sich selbst wird er sein Ansehn schmälern, und jenen bestärkt er in seinen Fehlern.
Oft ist es unsere eigene Unvollkommenheit, die uns dazu bringt, die Unvollkommenheit anderer zu tadeln; eine scharfsichtige Selbstliebe gegenüber anderen.
Niemand tadelt uns so scharf, wie wir uns oft selbst verurteilen.
Wir tadeln Unglückliche ihrer geringsten Fehler wegen sehr und beklagen sie um ihres größten Unglücks wegen wenig.
Wir loben häufig die Menschen um ihrer Schwäche und tadeln sie um ihrer Kraft willen.
Wie das Gerade der Richtschnur nicht bedarf, also bedarf auch das Gerechte nicht der Zurechtweisung.
Niemand, wer dir gleiche Billigkeit für seine Launen zutraut, wird die deinen tadeln.
Kritiker sind nett, egal! Kritiker schmeicheln, ganz egal! Die Kritiker tadeln alle dasselbe! Tu dein Bestes, verdamm den Rest!
Denke nicht an die Gläubigen, die alle deine Worte und Taten loben, sondern an die, die deine Fehler freundlich tadeln.
Ich bin die Fliege, die Gott dem Staat angehängt hat und die sich den ganzen Tag und an allen Orten an dir festkrallt, um dich aufzurütteln, zu überreden und zu tadeln.
Die Abergläubischen, die eher Laster zu tadeln wissen als Tugenden zu lehren, und die danach streben, die Menschen nicht durch Vernunft zu leiten, sondern durch Furcht so zu bändigen, dass sie das Schlechte eher fliehen als die Tugenden lieben, wollen einfach, dass alle anderen Menschen so elend sind wie sie selbst, und so ist es nicht verwunderlich, dass sie den Menschen größtenteils lästig und verhasst sind.
Es ist schwieriger, zu Recht zu loben als zu tadeln.
Von einem Autor zu erwarten, dass er so redet, wie er schreibt, ist lächerlich; und selbst wenn er es täte, würde man ihn als Pedant tadeln.
Da es mir nicht um mich selbst ging, bin ich mit der Entschlossenheit und glücklicherweise auch mit der Bereitschaft aufgebrochen, mich weder durch Lob noch durch Tadel, weder durch Freundschaft noch durch Verleumdung von meinem Ziel abbringen zu lassen; und wer das nicht kann, der ist nicht geeignet für ein öffentliches Amt.
Sie haben ein Recht zu tadeln, die ein Herz haben, zu helfen.
Wir neigen dazu, andere zu tadeln, wenn wir keinen Rat ertragen wollen.