Der ist fast unschuldig, der es bereut, gefehlt zu haben.
Reue Zitate
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Keiner wird so hart bestraft wie derjenige, der sich der Peitsche seiner eigenen Reue aussetzt.
Wünschst du wohl von einem Menschen gelobt zu werden, der in einer Stunde dreimal sich selbst verflucht? Oder wolltest du wohl dem gefallen, der sich selbst nicht gefällt? Oder gefällt der sich selbst, der beinahe alle seine Handlungen bereut?
Man bereut nie, was man getan, sondern immer, was man nicht getan hat.
Ich bereue nichts! sagt der Übermut. "Ich werde nichts bereuen", die Unerfahrenheit.
Die Reue, nicht aus Furcht vor den Folgen des Unrechts, die Reue einzig und allein aus dem Schmerz hervorgegangen, daß wir das Unrecht begehen konnten, ist die echteste, wahrste und vielleicht die bitterste Reue.
Was ist Reue? Eine große Trauer darüber, dass wir sind, wie wir sind.
Die Reue treibt den Schwachen zur Verzweiflung und macht den Starken zum Heiligen.
Am bittersten bereuen wir die Fehler, die wir am leichtesten vermieden hätten.
Mit Dornen ist zum Quell der Gnadengaben Der dunkle Weg bestreut, Gerungen mußt du, mußt gelitten haben, Gesündigt und bereut.
Reue, die Qual aller Qualen, aller Bitternisse Inbegriff.
Das Motiv einer guten Handlung ist manchmal nichts anderes als zur rechten Zeit eingetretene Reue.
Aber da keiner von uns die Hand eines Leichnams fassen und sagen kann: »du Blasser, ich habe dir doch dein fliegendes Leben versüßet, ich habe doch deinem zusammengefallenen Herzen nichts gegeben als lauter Liebe, lauter Freude« – da wir alle, wenn endlich die Zeit, die Trauer, der Lebens-Winter ohne Liebe unser Herz verschönert haben, mit unnützen Seufzern desselben an die umgeworfenen Gestalten, die unter dem Erdfall des Grabes liegen, treten und sagen müssen: »O daß ich nun, da ich besser bin und sanfter, euch nicht mehr habe und nicht mehr lieben kann – o daß schon die gute Brust durchsichtig und eingebrochen ist und kein Herz mehr hat, die ich jetzt schöner lieben und mehr erfreuen würde als sonst« – was bleibt uns noch übrig als ein vergeblicher Schmerz, als eine stumme Reue und unaufhörliche bittere Tränen? – Nein [...], etwas Bessers bleibt uns übrig, eine wärmere, treuere, schönere Liebe gegen jede Seele, die wir noch nicht verloren haben.
Wenn uns das Böse als Böses Reue macht und nicht als Wirkung der Strafe: warum bereuen wir einen bösen Willen, einen bösen Entschluß, der nicht ausgeführt wurde, nicht ebensosehr als eine böse Handlung?
Nicht die schlechten, die guten Handlungen bereut man so oft.
Aufrichtige Reue folgt meist entgangenen Vorteilen.
Keiner genießt sein gegenwärtiges Alter: jeder bereut zehn Jahre zu spät, was er zehn Jahre vorher versäumt hat.
Sie setzte, wie glaube ich Crébillon sagt, die Tugend mehr im Bereuen der Fehler als im Vermeiden.
Etwas Witziges läßt sich wider alles sagen, und für alles. Hiergegen könnte ein witziger Mann wieder etwas sagen, das mich vielleicht diese Behauptung bereuen machen könnte.
Viele Menschen sehen die Tugend mehr im Bereuen der Fehler als im Vermeiden.
Auf ein schönes Mädchen, das in der Kirche sehr andächtig war. Andächtiger und schöner als Lucinden Wird man nicht leicht ein Mädchen beten sehn; In jedem Zug lag Reue für die Sünden Und jeder reizte zum Begehn.
Es ist wahr, alle Menschen schieben auf, und bereuen den Aufschub.
Das Alter (Zahl der Jahre) macht klug, das ist wahr, dieses heißt aber nichts weiter als Erfahrung macht klug. Hingegen Klugheit macht alt (das heißt Reue, Ehrgeiz, Ärger macht die Backen einfallen, die Haare grau und ausfallen) ist nicht minder wahr.
Die Pein des unerfüllten Wunsches ist klein, gegen die der Reue: denn jene steht vor der stets offenen, unabsehbaren Zukunft; diese vor der unwiderruflich abgeschlossenen Vergangenheit.
Wer klug ist, wird im Gespräch weniger an das denken, worüber er spricht, als an den, mit dem er spricht: denn sobald er dies tut, ist er sicher nichts zu sagen, das er nachher bereut, keine Blöße zu geben, keine Unvorsichtigkeit zu begehn; aber sonderlich interessant kann sein Gespräch nie werden.
Reue ist nicht so sehr Reue für das, was wir getan haben, sondern die Angst vor den Konsequenzen.
In der Reue bedauern wir weniger die böse Tat, sondern fürchten die bösen Folgen.
Reue ist oft nichtso sehr das Bedauern über das Böse, das wir getan haben, als die Furcht vor dem, was uns daraus erwachsen könnte.
Wir begehen manche Sünde nur, um sie bereuen zu können.
Kampf Oft, wenn sie still an mir vorüberschwebt Und lächelnd beut des holden Grußes Segen Und mild und treu den frommen Blick erhebt, Da träume ich, beseligt und verwegen, Die Liebe sei's, die Gruß und Blick durchwebt, Und auch die kühnste Hoffnung will sich regen. Doch bange Zweifel kehren bald zurück, Und zu mir selber sprech' ich dann mit Reue: Wie wär' nicht mild und treu ihr Gruß und Blick? Sie ist ja selbst die Milde und die Treue! Und schneller, als es kam, verweht mein Glück, Und alle Wunden bluten mir auf's Neue.