Die Sensibilität der Frau war jahrhundertelang durch die Einflüsse des gemeinsamen Wohnzimmers geschult worden. Die Gefühle der Menschen wurden ihr eingeprägt, persönliche Beziehungen hatte sie immer vor Augen. Als die bürgerliche Frau sich dem Schreiben zuwandte, schrieb sie daher natürlich Romane.
Augen Zitate
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Der sexus sequior ist sequior in jedem Betracht: Warten Sie, daß sie in meinem Alter sein werden, wie Ihnen dann diese kurzbeinigen, langleibigen, schmalschultrigen, breithüftigen mit Zitzen exornierten Persönchen vorkommen werden: Auch Ihre Gesichter sind nichts, gegen die der schönsten Jünglinge, zumal die Augen, ohne Energie.
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Derjenigen unter den Menschen, die nach Grundsätzen verfahren, sind und waren immer die wenigsten. Derer, so aus gutherzigen Trieben handeln, sind weit mehrere. Derer, die ihr allerliebstes Selbst als den einzigen Beziehungspunkt ihrer Bemühungen starr vor Augen haben und die um den Eigennutz als um die große Achse alles zu drehen suchen, gibt es die meisten.
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Der Rang, so wichtig er in den Augen des großen Haufens und der Philister, und so groß sein Nutzen im Getriebe der Staatsmaschine sein mag, läßt sich, für unsern Zweck, mit wenigen Worten abfertigen. Es ist ein konventioneller, d. h. eigentlich ein simulierter Wert: seine Wirkung ist eine simulierte Hochachtung, und das Ganze eine Komödie für den großen Haufen.
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Weißt du, ich weiß nicht, wie man an einem Baum vorbeigehen kann und sich bei seinem Anblick nicht freut? Wie kann man mit einem Mann reden und nicht glücklich sein, ihn zu lieben! Oh, ich kann es nur nicht in Worte fassen ... Und was für schöne Dinge es auf Schritt und Tritt gibt, die selbst der hoffnungsloseste Mensch als schön empfinden muss! Schau dir ein Kind an! Sieh dir Gottes Sonnenaufgang an! Sieh dir das Gras an, wie es wächst! Sieh dir die Augen an, die dich anstarren und lieben!
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Diese zwei jungen Teckel da vor mir, wie sie schön sind in ihrer jungen Natürlichkeit und Zärtlichkeit zueinander! Wahrlich, bei keinem Menschen kann reizender aussehen, als wenn das Männchen dem Kameraden mit seinem Auge folgt oder wenn das Weibchen ihm im sonnigen Moos den Kopf auf den Rücken legt voll Anmut und Anschmiegungsbedürfnis. Und welches Wohlgefühl des Lebens, wenn sie so, die Nase dicht am warmen Moos, die sonnendurchwärmte Waldluft einsaugen mit ihren vielfältigen Reizen, von denen wir nur einen groben Begriff haben. Und welches stets rege Interesse für alle die kleinen und großen Töne, die eine Landschaft fortwährend erfüllen und beleben.
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In meinen Augen ist die Journalistik eine große National-Vergiftung. Die Folgen derselben werden schrecklich sein, denn sie wird, je mehr sie sich verbreitet, um so schlechter und ist schon jetzt fast ganz entsittlicht.
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Wie schön und gut wären alle Menschen, wenn sie jeden Abend vor dem Einschlafen die Ereignisse des Tages vor Augen riefen und prüften, was an ihrem eigenen Verhalten gut und was schlecht gewesen ist.
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Die Taten des Menschengeschlechts auf der Weltbühne haben zweifellos eine kohärente Einheit, aber der Sinn der großen Tragödie, die sich abspielt, wird nur dem Auge Gottes sichtbar sein, bis zum Ende, das es vielleicht dem letzten Menschen offenbaren wird.
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Es ist uns oft genug begegnet, daß wir vierzehn Tage, drei, ja vier Wochen lang ein einziges Wort gesucht und erfragt haben, und haben's doch bisweilen nicht gefunden. Im Buch Hiob hatten wir, M. Philippus, Aurogallus und ich, solche Arbeit, daß wir in vier Tagen zuweilen kaum drei Zeilen fertigbringen konnten. Mein Lieber, nun, da es verdeutscht und fertig ist, kann's ein jeder lesen und kritisieren. Es läuft einer jetzt mit den Augen über drei, vier Blätter hin und stößt nicht ein einziges Mal an, wird aber nicht gewahr, welche Wacken und Klötze da gelegen sind, wo er jetzt drüber hingeht wie über ein gehobeltes Brett, wo wir haben schwitzen und uns ängstigen müssen.
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Die Augen der Seele der vielen Menschen können den Anblick des Göttlichen nicht ertragen.
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Der Tod. Er ist der Argus mit Millionen Augen, aber lauter zugeschloßner. Allein er schließt sie zu, damit wir unsere auftun, und schläft, damit wir wachen. Reißen wir unsere erst dann auf, wenn er seine aufmacht und uns dann ansieht, so ist's hart für uns.
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Da erwiderte mir gestern ein Herr aus Bremen: ›Wie? Sie bedauern den Tod eines Seehunds? Ausrotten müßte man diese Tiere. Glauben Sie etwa, sie seien nützlich? Sie sind die ärgsten Fischräuber, die es gibt, ganz schädliche, unnütze Geschöpfe!‹ Ich dachte an die feuchten dunklen Augen der gutmütigen Tiere und sie erschienen mir weit liebenswerter als diese Anschauungen eines Pedanten, dem sich sein eigenes grenzenloses Räubertum als Mensch so ganz und gar von selbst verstand.
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Es war ein ungeheuer männliches und doch finsteres Gesicht, das uns zugewandt war. Mit der Stirn eines Philosophen oben und dem Kiefer eines Sensualisten unten, muss der Mann mit großen Fähigkeiten für das Gute oder das Böse gestartet sein. Aber man konnte nicht in seine grausamen blauen Augen mit den hängenden, zynischen Lidern oder auf die grimmige, aggressive Nase und die bedrohliche, tiefgezogene Stirn schauen, ohne die deutlichsten Gefahrensignale der Natur zu erkennen.
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Der Knabe 1 Es spielten auf der Blumenau Die Kinder allzumal, Die Sonne sank, der Mond sah hell Herab ins stille Tal. Da nahte eine Mutter sich Und winkte ihrem Sohn. Der Knabe sah sie bittend an: "Ach, liebste Mutter, schon?" Die Mutter ging mit ihm nach Haus Und zog ihm aus das Kleid, Der Knabe trotzte: fern von mir Sind Schlaf und Müdigkeit! Die Mutter brachte ihn zu Bett, Das kränkte ihn gar tief; Sein Auge war noch tränenfeucht, Als er schon ruhig schlief. Ich frug: warum muß euer Kind So früh zu Bette gehn? Die Mutter lächelte mich an: "Um fröhlich aufzustehn!" 2 Ich ging nach einer kurzen Frist Dem kleinen Haus vorbei; Ich sah die Fenster dicht verhüllt Und hörte Wehgeschrei. Ich ging hinein, da sah ich bald, Was hier geschehen war, Der muntre Knabe, still und bleich, Lag auf der Totenbahr. Die Mutter schaute auf zu mir, Sie sah mich flehend an, Ich wurde erst so still wie sie, Doch tröstend sprach ich dann: Der liebe Gott, er denkt wie du, Läßt früh ihn schlafen gehn, Damit er einst am Jüngsten Tag Kann fröhlich auferstehn!
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Kinder des Gesetzes", sagte ich, ‚er ist nicht tot‘. M'ling richtete seine scharfen Augen auf mich. Er hat seine Gestalt verändert - er hat seinen Körper verändert", fuhr ich fort. Eine Zeit lang wirst du ihn nicht sehen. Er ist... dort“ - ich zeigte nach oben - “wo er dich beobachten kann. Du kannst ihn nicht sehen. Aber er kann dich sehen. Fürchte das Gesetz.
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Trennung Wir schreiten lange stumm und still Zusammen durch das Leben; Wenn auch das Herz sich öffnen will, So schließt sich's doch mit Beben. Wir pressen schweigend Hand in Hand, Das Auge perlt von Tränen, Da wird erkannt, doch nicht genannt, Was wir mit Angst ersehnen. Doch naht sie, ernst und finster, nun, Die bange Trennungsstunde, Da kann das Herz nicht länger ruhn, Springt auf wie eine Wunde. Dann wir Armen schnell vereint In schmerzlich süßem Triebe, Und jeder frägt, und jeder weint: Du hattest so viel Liebe? Tief sind wir in den süßen Tausch, Ach, allzutief, versunken, Wir haben uns in wildem Rausch Die Seelen zugetrunken. Man fühlt, was Mensch dem Menschen ist, Dann aber soll man scheiden, Und in der Stund', wo mans ermißt, Muß man's auf ewig meiden.
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Der Grund, warum die Menschen uns nicht gehorchen, liegt darin, dass sie den Schlamm auf dem Grund unseres Auges sehen.
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Der gute Schriftsteller, wenn er nicht bloß schreibt seinen Witz, seine Gelehrsamkeit zu zeigen, hat immer die Erleuchtetsten und Besten seiner Zeit und seines Landes im Auge. Selbst der dramatische, wenn er sich zum Pöbel herabläßt, tut dies nur, um ihn zu erleuchten und zu bessern; nicht aber ihn in seinen Vorurteilen, ihn in seiner unedlen Denkungsart zu bestärken.
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Warum beeilst du dich, alles zu entfernen, was deinem Auge wehtut, während du die Heilung von etwas, das deine Seele betrifft, auf das nächste Jahr verschiebst?
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... die aktive Liebe ist hart und ängstlich im Vergleich zur Liebe im Traum. Die Liebe im Traum dürstet nach sofortigem Handeln, das schnell und unter den Augen aller geschieht. Sie geht sogar so weit, dass man sein Leben gibt, vorausgesetzt, es dauert nicht lange, sondern ist bald vorbei, wie auf der Bühne, und alle schauen zu und loben. Aktive Liebe hingegen ist mühsam und ausdauernd, und für manche Menschen vielleicht eine ganze Wissenschaft.
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Es gab Jahrhunderte, wo die Menschheit mit verbundnen Augen geführt wurde – von einem Gefängnis ins andere; – es gab andere Jahrhunderte, wo Gespenster die ganze Nacht polterten und umstürzten, und am Morgen war nichts verrückt; es kann keine andern Jahrhunderte geben als solche, wo Einzelwesen sterben, wenn Völker steigen, wo Völker zerfallen, wenn das Menschengeschlecht steigt; wo dieses selber sinkt und stürzt und endigt mit der verstiebenden Kugel... Was tröstet uns? – Ein verschleiertes Auge hinter der Zeit, ein unendliches Herz jenseits der Welt.
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Doch jenseits der Kluft des Raums betrachteten große, kühle und unsympathische Intellekte, die mit unserem Verstand vergleichbar sind wie mit dem der Tiere, die vergehen, diese Erde mit neidischen Augen und schmiedeten langsam und sicher ihre Pläne gegen uns.
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Auf eine Unbekannte Die Dämmerung war längst herein gebrochen, Ich hatt' dich nie geseh'n, du tratst heran, Da hat dein Mund manch mildes Wort gesprochen In heil'gem Ernst, der dir mein Herz gewann. Still, wie du nahtest, hast du dich erhoben Und sanft uns Allen gute Nacht gesagt, Dein Bild war tief von Finsterniß umwoben, Nach deinem Namen hab' ich nicht gefragt. Nun wird mein Auge nimmer dich erkennen, Wenn du auch einst vorüber gehst an mir, Und hör' ich dich von fremder Lippe nennen, So sagt dein Name selbst mir Nichts von dir. Und dennoch wirst du ewig in mir leben, Gleichwie ein Ton lebt in der stillen Luft, Und kann ich Form dir und Gestalt nicht geben, So reißt auch keine Form dich in die Gruft. Das Leben hat geheimnißvolle Stunden, D'rin thut, selbst herrschend, die Natur sich kund; Da bluten wir und fühlen keine Wunden, Da freu'n wir uns und freu'n uns ohne Grund. Vielleicht wird dann zu flüchtigstem Vereine Verwandtes dem Verwandten nah' gerückt, Vielleicht, ich schaudre, jauchze oder weine, Ist's dein Empfinden, welches mich durchzückt!
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Wenn die mehrsten gesetzmäßigen Handlungen aus Furcht, nur wenige aus Hoffnung und gar keine aus Pflicht geschehen, würde ein moralischer Wert der Handlungen, worauf doch der Wert der Person allein und selbst der der Welt in den Augen der höchsten Weisheit ankommt, gar nicht existieren.
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Wir besuchen unsere Freunde lieber in gesunden als in kranken Tagen. Wir urteilen weniger wohlwollend über ihren Charakter, wenn ihnen ein Unglück widerfährt; und ein Glückstreffer, sei es im Geschäft oder im Ansehen, verbessert sogar ihr persönliches Erscheinungsbild in unseren Augen.
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Aber hin und wieder überkam ihn eine Reaktion, und dann lag er tagelang auf dem Sofa im Wohnzimmer und sagte von morgens bis abends kaum ein Wort und bewegte keinen Muskel. Bei diesen Gelegenheiten bemerkte ich einen so träumerischen, leeren Ausdruck in seinen Augen, dass ich hätte vermuten können, dass er von irgendeinem Rauschmittel abhängig ist, wenn nicht die Mäßigung und Sauberkeit seines ganzen Lebens einen solchen Gedanken verbieten würde.
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Ein wahres Gefühl [besitzt] Augen und Urteilskraft.
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Das ist des Dichters wahre erhabene Kunst, dem Leser die Begebnisse, die er erzählt, so lebhaft vor Augen zu führen, daß ihm die Gegenwart und seine ganze Umgebung zu entfliehen scheint, und daß er nicht nur ein Kunstwerk empfindet, sondern über dessen klarer Natürlichkeit die Kunst vergißt und die Begebenheit miterlebt.
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Denn schließlich wirst du erwachsen, wächst über deine Ideale hinaus, die sich in Staub und Asche verwandeln und in Scherben zerfallen; und wenn du kein anderes Leben hast, musst du dir eben eines aus diesen Scherben zusammenbauen. Und die ganze Zeit über sehnt sich deine Seele nach etwas anderem. Und vergeblich wühlt der Träumer in seinen alten Träumen herum, durchwühlt sie, als wären sie ein Haufen Asche, und sucht in dieser Asche nach einem Funken, wie winzig er auch sein mag, um ihn zu einer Flamme zu entfachen, die sein erkaltetes Blut erwärmt und in ihm all das wieder aufleben lässt, was ihm früher so teuer war, was sein Herz berührte, was sein Blut durch seine Adern fließen ließ, was ihm Tränen in die Augen trieb und was ihn so herrlich betrog!
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