Gegen die Begierden muss man mit Leidenschaft und nicht mit Feingefühl vorgehen.
Leidenschaft Zitate
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Wir haben notwendige Wünsche, notwendige Leidenschaften, notwendige Gesetze, um sie zu unterdrücken; und während wir uns auf unserm Ameisenhaufen um einen Strohhalm zanken, geht das Universum seinen Gang nach ewigen und unwandelbaren Gesetzen, denen auch das Atom, was wir Erde nennen, unterworfen ist.
Es gibt so viele Arten von Liebe, daß wir, um sie zu defineren, kaum wissen, auf welche wir unsere Aufmerksamkeit richten sollen. Manche wenden kühn den Namen »Liebe« auf eine leidenschaftliche Neigung weniger Tage, auf eine Verbindung ohne Anhänglichkeit, auf eine Leidenschaft ohne Neigung, auf bloße Zuneigung, auf eine kalte Gewohnheit, auf eine romantische Einbildung, auf einen Geschmack an, dem rasch Ekel folgt. Sie wenden eben den Namen auf tausend Schimären an.
Eine wachsende, zurückgedämmte Leidenschaft verrät sich, eine Neigung aber, die ihre Erfüllung gefunden hat, weiß sich zu verbergen.
Fast jeder hält die Leidenschaft für berechtigt, der er huldigt.
Jeden Abend sollten wir uns Rechenschaft ablegen: Welche Schwäche habe ich heute gemeistert, welche Leidenschaften bekämpft, welcher Versuchung widerstanden und welche Tugend erworben? Unsere Laster werden von selbst abnehmen, wenn wir sie jeden Tag auf den Prüfstand stellen.
Einige Menschen besitzen kein Maß – weder beim Geld noch bei der Ehre, weder bei der Herrschaft noch bei den Leidenschaften und auch nicht beim Essen und anderen Begierden.
Begierden und Leidenschaften aber sind unersättlich – sie richten nicht nur einzelne Menschen zugrunde, sondern auch ganze Familien, ja sie bringen oft auch den ganzen Staat zu Fall.
Wer seine Vernunft nicht gebrauchen kann, bedient sich nur seiner Leidenschaft.
Denke zu jeder Tageszeit daran, in deinen Handlungen einen festen Charakter zu zeigen [...], einen ungekünstelten, sich nie verleugnenden Ernst, ein Herz voll Freiheits- und Gerechtigkeitsliebe. Verscheuche jeden anderen Gedanken, und das wirst du können, wenn du jede deiner Handlungen als die letzte deines Lebens betrachtest, frei von Überstürzung, ohne irgendeine Leidenschaft, die der Vernunft ihre Herrschaft entzieht, ohne Heuchelei, ohne Eigenliebe und mit Ergebung in den Willen des Schicksals. Du siehst, wie wenig zu beobachten ist, um ein friedliches, von den Göttern beglücktes Leben zu führen.
Die Leidenschaft ist immer ein Leiden, auch die befriedigte.
Liebhabereien bewahren vor Leidenschaften; eine Liebhaberei wird zur Leidenschaft.
Wenig Leidenschaft, große Herzenswärme, Verstand, Anmut, leichte Umgangsformen, Respekt vor dem Ernst, Verständnis für den Scherz – Summa summarum: – Ein liebenswürdiger Mensch.
Kein Toter ist so gut begraben wie eine erloschene Leidenschaft.
Die Kunst ist im Niedergang begriffen, die sich von der Darstellung der Leidenschaft zu der des Lasters wendet.
Das Alter, der Mondschein des Lebens, hat keine Gewitter der Leidenschaften; aber unter dem frühern Sonnenschein blitzen sie.
Leidenschaft macht, daß man besser und schlechter handelt als die Vernunft täte.
Ich möchte doch wissen, ob glücklich sein durch Leidenschaften etwas anderes heiße, als sich wärmen durch ein Brennglas?
Die Leidenschaft macht die besten Beobachtungen und die elendesten Schlüsse.
Nichts erbittert mehr als ein besonnenes stilles Hassen, das leidenschaftlichste weit weniger.
Die Leidenschaften, sagt Plato, sind die Pferde am menschlichen Wagen; o und wie leicht schwingt sich ein Weib auf den Kutschbock, um spazieren zu fahren!
Der Mensch gehet allezeit, wenn er sich noch so lange gegen eine Meinung gesträubt, endlich zu ihr mit Leidenschaft über.
Alle Leidenschaften täuschen sich nicht über die Art oder den Grad, sondern über den Gegenstand der Empfindung.
Wenn man fragt: »Würde mit der Leidenschaft nicht manche gute Tat wegfallen?« so heißt das: »Würde der, der, weil er keinen Zorn hätte, eine gute Tat unterließe, nicht Trägheit an dessen Statt haben?« Das heißt aber: »Welches ist besser, dieses oder jenes Laster?« und unsre Frage war doch: »Ist's nicht überhaupt besser, kein Laster zu haben?«
Die Leidenschaft [...] ist ein Fernrohr, dessen Feld desto heller, je enger es ist.
Alle unsere starken Gefühle regieren wie die Gespenster nur bis auf eine gewisse Stunde, und wenn ein Mensch immer zu sich sagte: diese Leidenschaft, dieser Schmerz, diese Entzückung ist in drei Tagen gewiß aus deiner Seele heraus: so würd' er immer ruhiger und stiller werden.
Die Vernunft kann, wenn sie einer Leidenschaft oder Empfindung ihren Ungrund und ihre Narrheit noch so deutlich zeigt, sie doch nie aufheben, sondern höchstens schwächen.
Aber keine Ruhe und Kälte ist etwas wert als die erworbene – der Mensch muß der Leidenschaften zugleich fähig und mächtig sein.
Wir zeigen mit weniger Scham die Leidenschaften des Hassens als des Liebens.
Wo der Tadel das Ehrgefühl des Kindes versehrte, da unterdrückte ich ihn, um meine Kollegen in der Runde durch das Beispiel zu lehren, daß das Ehrgefühl, das unsere Tage nicht genug erziehen, das Beste im Menschen sei – daß alle andre Gefühle, selbst die edelsten, ihn in Stunden aus ihren Armen fallen lassen, wo ihn das Ehrgefühl in seinen emporhält – daß unter den Menschen, deren Grundsätze schweigen und deren Leidenschaften ineinanderschreien, bloß ihr Ehrgefühl dem Freunde, dem Gläubiger und der Geliebten eine eiserne Sicherheit verleihe.