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Ich habe soeben eine lange leidenschaftliche Epistel an meinen Ofen verfaßt und sie ihm dann gegeben. Er verschlang sie gierig und wärmte mir mit seinem Feuer zwei Minuten lang Gesicht und Hände. Gewiß, das war alles; aber es gibt Menschen, die nicht einmal wie ein Ofen zu antworten vermögen.
Mit seinen Leidenschaften leben setzt voraus, daß man sie sich unterworfen hat.
Die Selbstliebe ist die Quelle, der Ursprung und das Prinzip aller unserer Leidenschaften.
Ein verliebter Mann zieht seine Leidenschaft allen anderen Erwägungen vor und ist seiner Geliebten lieber als der Tugend. Sollte sie sich als lasterhaft erweisen, macht sie das Laster in seinen Augen liebenswert.
Unsere Begierden wollen sich in langer Leidenschaft an den Dingen vergreifen -, ihre aufgestaute Kraft sucht die Widerstände.
Unser praktisches reales Leben nämlich ist, wenn nicht Leidenschaften es bewegen, langweilig und fade, wenn sie aber es bewegen, wird es bald schmerzlich: darum sind die allein beglückt, denen irgendein Überschuß des Intellekts, über das zum Dienst ihres Willens erforderte Maß, zu teil geworden.
Aber keine Ruhe und Kälte ist etwas wert als die erworbene – der Mensch muß der Leidenschaften zugleich fähig und mächtig sein.
Nichts verdunkelt unsere Erkenntnis mehr als die Leidenschaften.
Nur Leidenschaften, große Leidenschaften, können die Seele zu großen Dingen erheben.
Jede Leidenschaft verleitet uns zu Fehlern – aber die Liebe aber zu den lächerlichsten!
Leidenschaften sind die Stürme des Lebens.
Der Fanatismus ist das Ergebnis eines falschen Bewußtseins, das die Religion den Launen der Phantasie und der Unberechenbarkeit der Leidenschaften dienstbar macht.
Leidenschaft macht die klügsten Menschen zu Idioten und die größten Idioten zu Klugen.
Der Schlaf hat eine Grazie zur Frau. Wie das Sterben streicht der Schlaf die großen Züge der Leidenschaft mildernd aus.
Vielleicht verdanken wir den Leidenschaften die besten Vorzüge unseres Geistes.
Die Dauer einer Leidenschaft hängt ebenso wenig von uns ab wie die Dauer unseres Lebens.
Die Liebe ist der sanfteste und beste Lehrer der Moral. Sie mäßigt alle Leidenschaften, diejenigen ausgenommen, die sie einflößt, sie verbessert Laster und auffallende Gewohnheiten, schmilzt das Herz um und bildet das Äußere.
Leidenschaften der Jugend werden oft Grillen des Alters.
Die Freiheit ist die letzte individuelle Leidenschaft. Deshalb ist sie heute unmoralisch. In Gesellschaft und eigentlich auch an sich ist sie unmoralisch.
Kühe sind meine Leidenschaft.
Vernunft ist ein Verhältniszustand verschiedener Leidenschaften und Begehrungen.
Die Leidenschaften sind die einzigen Redner, die immer überzeugen.
Die meisten Menschen sind andere Menschen. Ihre Gedanken sind die Meinung eines anderen, ihr Leben eine Mimikry, ihre Leidenschaften ein Zitat.
Die Essenz der Poesie ist Wille und Leidenschaft.
Kein Toter ist so gut begraben wie eine erloschene Leidenschaft.
Eine starke Leidenschaft für ein Ziel sichert den Erfolg, denn der Wunsch nach dem Ziel zeigt die Mittel auf.
Die ganze Menschheit ist Leidenschaft; ohne Leidenschaft wären Religion, Geschichte, Romane und Kunst unwirksam.
Man prahlt oft mit Leidenschaften, selbst den sträflichsten. Aber der Neid ist eine scheue und verschämte Leidenschaft, die man nie einzugestehen vermag.
Die Selbstliebe ist die Quelle, der Ursprung und das Prinzip aller unserer Leidenschaften; sie allein entsteht mit dem Menschen und verläßt ihn nie, solange er lebt.
Manche Menschen haben ein schlechtes Gewissen wegen ihrer Ängste und halten sie für einen Mangel an Glauben, aber sie sind Leiden, keine Sünden. Wie alle Leiden sind sie, wenn wir sie so nehmen können, unser Anteil an der Passion Christi.
